Der Energiekonzern Engie hat sich von zentralen Steinkohle-Kraftwerken getrennt. Der Standort Farge mit seinen rund 100 Beschäftigten ist von diesem Deal betroffen. Käufer ist die amerikanische Energie-Investmentfirma Riverstone. Dieser Name ist für die Angestellten im Kraftwerk Farge zunächst ohne Bedeutung.
Die erhält er erst, wenn die neuen Hausherren im Laufe des Jahres ihre Pläne offenbaren und erklären, was sie im äußersten Norden Bremens vorhaben. Engie, immerhin einer der größten Energiekonzerne Europas, macht hingegen mit dem Verkauf klar, dass das Unternehmen die schmutzige Energieerzeugung mit Steinkohle für ein Auslaufmodell hält. Sie ist etwas, was man abstößt.
Engie konzentriert sich auf erneuerbare Energien und erklärt als Ziel, Marktführer beim Umstieg auf CO2-neutrale Stromproduktion sein zu wollen. Das heißt aus Sicht der bisherigen Eigentümer: Die Zukunft liegt nicht in der Steinkohle und nicht in Farge. Damit verliert Bremen einen potenziellen Partner auf dem Weg zur Energiewende, und bekommt stattdessen einen Mitspieler, der sich 2019 noch bewusst für das Verbrennen von Kohle entscheidet.