Die Fußballer des Blumenthaler SV haben gehofft, dass ihre Pläne für einen Sport- und Gesundheitspark noch in letzter Minute bei den Haushaltsverhandlungen berücksichtigt werden – jetzt steht fest: Sie werden es nicht. Hoffnungen, dass das Millionenprojekt auf dem Gelände des Burgwall-Stadions umgesetzt wird, macht sich der Verein trotzdem. Statt Gespräche mit den Finanzpolitikern gibt es inzwischen Gespräche mit der Baubehörde.
So sagt es Jugendleiter Karsten Wolf. Und auch, mit wem gerade verhandelt wird: Stadtumbauplanerin Hanna Augustin. Nach den Worten des Vereinsfunktionärs soll von der Behördenmitarbeiterin geprüft werden, ob die Blumenthaler Fußballer mit einem Betrag aus dem Entwicklungsprogramm rechnen können, das für die Sanierung des Stadtteilzentrums und den angrenzenden Quartieren aufgelegt wurde. Das Geld ist nicht für die Umsetzung des Park-Projekts gedacht, sondern für dessen Planung. Eine Woche bevor der Haushalt beschlossen wurde, haben Vorstandsvertreter im Beirat vorgerechnet, wie viel ihnen zufolge bereitsteht, weil eine Summe nicht abgerufen worden sein soll, die für ein anderes Konzept vorgesehen war: für die Sanierung der maroden Burgwall-Sporthalle. Sie sprachen von 250.000 Euro.
Mit einem Teil des Geldes wollen die Sportler ein Exposé ausarbeiten lassen, das den Bund davon überzeugen soll, das Millionenprojekt in Blumenthal zu unterstützen. Und weil für das Konzept auch Architektenleistungen verlangt werden, geht es um eine Planungssumme, die der Verein allein nicht aufbringen kann. Jugendleiter Wolf hofft, dass noch in dieser Woche klar sein wird, ob es Geld aus dem Entwicklungsprogramm fürs Stadtteilzentrum geben kann oder nicht. Seit drei Jahren ist der Blumenthaler SV dabei, mehr aus dem Grundstück am Burgwall zu machen, als es bisher ist. Nach Ansicht der Fußballer muss fast alles modernisiert werden: Tribüne, Spielfelder, Laufbahn, Parkplatz. Und weil es ihnen zufolge mittlerweile mehr Sportler gibt als Sportmöglichkeiten auf dem Gelände, sollen gleichzeitig zusätzliche Angebote her.
Wie sie sich einen Sport- und Gesundheitspark vorstellen, haben Vorstandsmitglieder auf der Juni-Sitzung der Stadtteilpolitiker skizziert. Sie zeigten Fotos, die mal den Ist-, mal den Soll-Zustand anschaulich machten. Auf einigen waren Spielfelder zu sehen, die an eine Weide erinnerten – und auf anderen eine Tribüne, so wie die Sportler sie gerne hätten: mit Funktionsräumen und so vielen Toiletten für Besucher wie erforderlich. Das Burgwall-Stadion ist für 5000 Zuschauer ausgelegt, kommt aber auf so wenige Sanitäranlagen, dass der Verein bei Veranstaltungen mobile WCs mieten muss. Was Geld kostet, das der Blumenthaler SV nach eigner Darstellung nicht hat. Genauso wenig dafür, Mannschaften bei anderen Vereinen trainieren zu lassen, weil die eigenen Plätze nicht den Auflagen des Deutschen Fußballbundes entsprechen.
Unterm Strich kommen die Sportler auf einen Betrag von knapp zehn Millionen Euro, die es kosten würde, das Gelände am Burgwall-Stadion umzugestalten.