Auch wenn Betreiber Onyx Power angekündigt hat, dass bei einem Wechsel von Kohle- auf Holzverbrennung im Kraftwerk Farge die Emissionen deutlich gesenkt werden, lehnen die Blumenthaler Grünen den Umbauplan ab. Sie wollen, dass gar nichts mehr in der Anlage verbrannt wird – und das Kraftwerk vom Netz geht. Die Fraktionsmitglieder Bianca Frömming und Oliver Seegelcken haben deshalb Umweltsenatorin und Parteikollegin Maike Schaefer eine Liste an Fragen geschickt, die sie klären soll.
Dass sich die Blumenthaler Beiratspolitiker jetzt an die Behördenchefin gewandt haben, kommt nicht von ungefähr: Onyx Power hat sein Konzept, das aus dem Kohle- quasi ein Holzkraftwerk machen soll, kurz zuvor dem Ressort vorgestellt. Die Umweltbehörde ist in diesem Fall zugleich die Genehmigungsbehörde. Sie muss prüfen, ob der Umbau der Anlage, so wie ihn sich der Betreiber vorstellt, tatsächlich zulässig ist. Onyx Power schließt nicht aus, dass es Jahre dauern wird, bis eine Entscheidung des Ressorts vorliegt. Das Unternehmen rechnet mit einer Bauzeit zwischen anderthalb und zwei Jahren.
Frömming und Seegelcken zweifeln an, was der Betreiber bisher über das Projekt gesagt hat: Obgleich Onyx Power das dementiert, gehen die beiden Stadtteilpolitiker davon aus, dass das Kraftwerk zu einer Müllverbrennungsanlage wird – und deutlich weniger Personal am Standort bleibt, als das Unternehmen erklärt. Nach Angaben der Blumenthaler Grünen ist Holz der Kategorie A3, das künftig verbrannt werden soll, Sondermüll. Und sind in anderen Kraftwerken, die umgerüstet wurden, zwischen 20 und 30 Kräfte beschäftigt. Das Kraftwerk kommt momentan auf rund 100 Mitarbeiter.
16 Fragen haben die beiden Grünen-Politiker der Behördenchefin gestellt. Sie wollen unter anderem wissen, wie groß der Aufwand für die Verwertung des Holzes ist, wo es herkommt und welche Mengen pro Tag verfeuert werden sollen. Außerdem erwarten sie Antworten darauf, wie hoch die Energieausbeute bei Holzverbrennung ist, was Onyx Power eigentlich meint, wenn das Unternehmen von regionalen Hölzern spricht – und was es unternehmen will, wenn es an diese Hölzer nicht in den Mengen kommt, die es für die Anlage braucht.
Die Grünen erwarten, dass die Fragen öffentlich geklärt werden. Sie wollen das Kraftwerk erneut zum Beiratsthema zu machen.