Wer den Garten von Cornelia Frehe betritt, landet im Paradies. Mohnblumen, Rosen, Holunder, Weintrauben, Erdbeeren, Johannisbeeren, Zwiebeln, Rosmarin und Thymian stehen zurzeit in voller Blüte. "Viele Leute bleiben vor unserem Gartenzaun stehen, weil es hier so schön bunt ist", sagt die Borgfelderin. Damit sich Zaungäste auch mal hineintrauen, öffnet die gelernte Gemüsebau-Gärtnerin am Sonntag, 9. Juni, ab 14 Uhr im Rahmen der Bremer Gartenwoche ihre Pforten im Moorkuhlenweg 62. Gezeigt werden unter anderem eine Wildhecke aus 16 verschiedenen nutzbaren Sträuchern, essbare Blüten, verschiedene Obstbäume und Beerensträucher. Praktische Tipps gibt es auch zum Anlegen eines Gemüsegartens. Gereicht werden kleine Kostproben, kündigt Gastgeberin Cornelia Frehe an.
Eines ihrer besonderen Gartenhighlights ist eine Wildhecke aus 16 verschiedenen nutzbaren Sträuchern. "Als ich die bekommen habe, war ich ehrlich gesagt ein bisschen geschockt", gibt die Bremerin unumwunden zu. "Das waren zunächst nur so einzelne Stängelchen." Der Naturschutzbund (Nabu) habe die Hecke zusammengestellt. Doch nach drei Jahren sei aus den kleinen Pflanzen inzwischen eine fast blickdichte Hecke geworden. Frehes Tipp: "Ich transportiere hier nichts aus dem Garten heraus. Alles, was übrig ist, kommt unter die Hecke - der Mulch dünge die Pflanzen und speichere die Feuchtigkeit.
Marzipan vom Strauch
Inzwischen sind die Heckensträucher über einen Meter hoch. Kirschpflaume, Sanddorn, Pfaffenhütchen - sogenanntes Rotkehlchenbrot, Wildbirne, Berberitze, Heckenrose, Kornelkirsche, Schneeball, Haselnuss, Traubenkirsche, Holunder, Weißdorn, Schlehe, Felsenbirne, Wildkirsche und Vogelbeere gibt es zu bewundern. Aus den meisten Früchten will die Gärtnerin demnächst Kompott oder Marmelade kochen. "Wenn es ein paar mehr Früchte sind", sagt sie. Besonders schwärmt Cornelia Frehe für die Früchte der Felsenbirne. "Die haben so ein Marzipan-Aroma und sind wirklich süß und aromatisch."
Geschnitten werde die Hecke per Hand "und mit Liebe", sagt Frehe. Damit sie unten schön dicht bleibe, schneide sie die Pflanzen regelmäßig nach. Die Haselnuss könne man beim Einpflanzen auch mit Trüffel "beimpfen". Allerdings müssten die Pflanzen schon beimpft gesetzt werden. Hagebutten werden bei Cornelia Frehe gleich nach der Ernte eingefroren, "damit sie ihr volles Aroma entfalten." Sanddorn brauche für die tragende weibliche auch eine männliche Pflanze, um Früchte zu tragen. Damit sich der Boden im Gemüsegarten ab und an erhole, werden als Zwischenfrüchte Bienenweiden, Studenten- und Ringelblumen gepflanzt. Bei der Wahl der Pflanzen habe sie versucht, Arten herauszusuchen, die am meisten Nahrung für Schmetterlinge, Vögel und Bienen bieten.
"Als wir hier eingezogen sind, gab es hier im Garten keinen einzigen Regenwurm", berichtet die gelernte Gemüsebau-Gärtnerin beim Gang durch sattes Grün. Inzwischen sei der Boden voller Leben. Überall blüht und brummt es. "Es ist alles voll mit Wildbienen", sagt die Sozialpädagogin und zeigt auf einen Holzpflock, in dem es nur so von Insekten wimmelt. Damit Schmetterlinge, Bienen und Vögel sich richtig satt essen können, lässt Frehe alles blühen. "Der Boden ist hier sandig. Deshalb lohnt es sich, Humuswirtschaft zu betreiben", erklärt die Gärtnerin. Inzwischen habe sie eine kleine Humusschicht aufgebaut. Gedüngt werde ausschließlich mit Blättern, Rasenschnitt und Gartenabfällen.