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Nahverkehr in Bremen-Nord Von Bremen-Nord zur Hansalinie: Mit dem Expressbus zur Arbeit

Wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln vom Bremer Norden etwa ins Güterverkehrszentrum fahren will, muss mehrmals umsteigen. Doch das könnte sich künftig ändern.
11.01.2023, 17:23 Uhr
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Von Bremen-Nord zur Hansalinie: Mit dem Expressbus zur Arbeit
Von Aljoscha-Marcello Dohme

Was es in Hamburg bereits seit drei Jahren gibt, soll es künftig auch in Bremen geben: Expressbusse. Die Linien erreichen ihr Ziel deutlich schneller als andere, da sie nur wenige Haltestellen bedienen. In Bremen könnten die Expressbusse vor allem die Gewerbegebiete anfahren, um Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern den Umstieg auf Bus und Bahn zu erleichtern. Einen ersten Probelauf gibt es bereits mit der Schnellbuslinie 63S, die den Hauptbahnhof mit dem Güterverkehrszentrum verbindet. Die Expressbusse sollen allerdings direkt in die Stadtteile fahren, auch in den Bremer Norden.

Um das Angebot, das bereits in der Fortschreibung des Verkehrsentwicklungsplans 2025 erwähnt wird, voranzutreiben, haben Bürgerschaftsabgeordnete der SPD, der Grünen und der Linken einen gemeinsamen Antrag formuliert. Mit dem Papier wird sich die Stadtbürgerschaft am 24. Januar befassen. Dem Antrag zufolge sollen die Busse Gewerbegebiete wie das Güterverkehrszentrum und die Hansalinie mit Knotenpunkten in der Stadt verbinden. Dazu zählen neben den Bahnhöfen in Sebaldsbrück und in Mahndorf auch der in Burg. Wobei Ralph Saxe, der zu den Initiatoren des Antrags gehört, sich auch Vegesack als Haltepunkt vorstellen könnte. "Wichtig ist vor allem, dass die Punkte überörtlich angebunden sind", sagt der verkehrspolitische Sprecher der Grünen. So müsse es etwa Park- und Umstiegsmöglichkeiten geben. Damit kämen vor allem Vegesack und Burg als Haltepunkte in Bremen-Nord infrage. Ob letztlich beiden Stationen angefahren werden oder nur eine Station, sei zum jetzigen Zeitpunkt noch offen.  

Denkbar sei zwar auch, dass Fahrgäste aus Vegesack mit der Regio-S-Bahn nach Burg fahren und von dort den Expressbus nehmen. Doch eine solche Lösung hat aus Sicht von Ralph Saxe einen Nachteil. "Jeder Umstieg führt dazu, dass man Fahrgäste verliert", sagt er. Für etwa die Hälfte der Menschen sei eine Verbindung mit Umstieg unattraktiv. 

Welche Route die Expressbusse nehmen könnten, steht zurzeit noch nicht fest. "Wir befinden uns noch nicht in der Feinplanung", sagt Saxe. Sicher ist dagegen, dass die Linien auf ihrem Weg zur Hansalinie und ins Güterverkehrszentrum nicht gänzlich ohne Halt fahren werden. "In der Innenstadt zum Beispiel gibt es eine hohe fünfstellige Zahl an Arbeitsplätzen. Deshalb müssen wir sehen, dass auch die Arbeitnehmer dort von dem Angebot profitieren können", so der Grünen-Politiker. Trotzdem müsse sich die Zahl der Stationen in Grenzen halten. "Bei zu vielen Haltepunkten verliert der Expressbus seinen Charme", sagt Ralph Saxe. 

Profitieren würden von dem Angebot nicht nur die Fahrgäste, sondern auch die Umwelt, stellen die Bürgerschaftsabgeordneten in ihrem Antrag fest. "Angesichts klimapolitischer Zielsetzungen und vieler Beschäftigter, die auf andere Verkehrsträger als das Auto angewiesen sind, muss es Ziel sein, über den motorisierten Individualverkehr hinaus eine attraktive und schnelle verkehrliche Anbindung des Beschäftigungsortes unter anderem durch den ÖPNV sicherzustellen", ist dem Papier zu entnehmen. Hierfür würden sich vor allem Expressbusse anbieten. 

Laut Verkehrsentwicklungsplan könnten die ersten Expressbusse 2026 durch Bremen fahren. Angepeilt wird ein 20- bis 30-Minuten-Takt. Doch zunächst müssen weitere Fahrzeuge angeschafft werden. Dadurch entstehen stadtweit Kosten in Höhe von etwa zehn Millionen Euro. Weitere 20 Millionen müssten in die Infrastruktur, etwa in die Betriebshöfe investiert werden. Für den laufenden Betrieb sei mit jährlichen Kosten zwischen fünf und sieben Millionen Euro zu rechnen. 

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