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Paul-Goldschmidt-Schule Mehr Platz, mehr Personal

Die Lage an der Paul-Goldschmidt-Schule in Lesum hat sich verbessert. Warum die Situation an dem Förderzentrum sich entspannt hat und warum die Schule in Zukunft mehr Raum braucht.
07.02.2024, 18:00 Uhr
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Mehr Platz, mehr Personal
Von Julia Assmann

Zusätzliches Personal und neue Räume haben dazu geführt, dass sich die Lage an der Paul-Goldschmidt-Schule in Lesum in den vergangenen Wochen verbessert hat. "Die Situation hat sich deutlich entspannt", sagt Schulleiter Michael Evers. Er zeigt sich nicht nur angesichts der verbesserten Personallage erleichtert. Auch der Abschluss der Teilsanierung der Schule trägt dazu bei, dass er für die Schule positiv gestimmt in dieses Jahr blickt. Froh sei er auch, sagt Evers, weil die Behörde inzwischen anerkannt habe, dass die Schule in Zukunft noch mehr Platz benötigt. Das sei inzwischen unumstritten. Der Bedarf besteht, weil immer mehr Schülerinnen und Schüler das Förderzentrum für körperliche und motorische Entwicklung besuchen, so der Schulleiter.

Wie in ganz Bremen steigen auch die Schülerzahlen an der Paul-Goldschmidt-Schule. Aktuell besuchen 176 Schülerinnen und Schüler das Förderzentrum. "Ich rechne damit, dass es im kommenden Jahr 180 sein werden", sagt Evers. Und im Personalversorgungskonzept Schule für das Land Bremen, das im März 2023 erstellt wurde, heißt es: "Bei der Planung der weiteren Sanierungs- und Baumaßnahmen an der Paul-Goldschmidt-Schule geht man aktuell von einer Steigerung auf bis zu 240 Schülerinnen und Schüler bis zum Schuljahr 2029/30 aus." Das heißt: Auch wenn der Abschluss der Sanierung eines Altbaus der Schule im November die räumliche Situation vorerst entspannt hat, muss bereits jetzt mit der Planung für eine Erweiterung begonnen werden. Zehn Klassen der Paul-Goldschmidt-Schule werden weiterhin in einem Gebäude der Stiftung Friedehorst unterrichtet, das als Interimslösung angemietet wurde.

Alter Sanierungsplan wurde hinfällig

Dass der Bedarf einmal so groß werden würde, damit hat vor rund 15 Jahren niemand gerechnet. Damals wurde das Inklusionsschulgesetz eingeführt. In diesem Zusammenhang diskutierte die Politik auch über die Schließung von Förderzentren. Weil es in der Lesumer Schule eklatante bauliche Mängel gab, unter anderem beim Brandschutz – war ein Teil der Schule gesperrt. Auch vor diesem Hintergrund sorgten sich viele Eltern um die Zukunft der Schule. Die damalige Bildungssenatorin Renate Jürgens-Pieper (SPD) verkündete im November 2008 dann aber, dass die Schule erhalten bleibt. Es folgten Diskussionen über ein Sanierungskonzept, das im Oktober 2010 schließlich feststand.

Der ursprüngliche Plan sah vor, die Schule zunächst durch einen Neubau zu erweitern. Anschließend sollte der alte Flachdachbau saniert werden. Zum Schluss dann das Hauptgebäude. "Geplant wurde das Ganze für 90 Schülerinnen und Schüler plus einer Reserve von 20 Prozent", erläutert Evers die in der Vergangenheit angenommenen Zahlen. Wie vorgesehen bekam die Schule zunächst einen Neubau, der 2016 eingeweiht wurde. Mit der geplanten Sanierung des Flachdachbaus wurde nicht begonnen, "weil sich bereits 2018 abzeichnete, dass wir mehr Platz benötigen und eine andere Lösung her muss". Im Dezember 2021 wurde die Sanierung des Hauptgebäudes in Angriff genommen. Als Ausweichquartier mietete die Behörde 2020 ein Gebäude der Stiftung Friedehorst an, zunächst für fünf Jahre, bis 2025. Zwei Jahre dauerten die Arbeiten. Im November wurde die Sanierung, die laut Bildungsbehörde rund 4,8 Millionen Euro gekostet hat, abgeschlossen.

Neue Räume mit guter Ausstattung

Leere Kartons in den Fluren zeugen noch von den Umzügen in den frisch sanierten Trakt. Sechs Klassen haben jetzt neue Räume, die sie während des laufenden Schulbetriebs bezogen haben. "Wir wollten auch mit Blick auf die Eltern nicht wieder eine Belastungssituation schaffen", erläutert Evers. Das sagt er vor dem Hintergrund, dass die Förderschule sich ab September über mehrere Wochen gezwungen sah, nur noch vier Tage pro Woche Unterricht anzubieten, weil die Personalnot so groß war. Seit Anfang des Jahres läuft der Unterricht wieder normal an fünf Tagen.

Aktuell werden die neuen Fachräume Zug um Zug bezogen. Evers freut sich insbesondere über die Ausstattung der Räume, die optimal sei. Entstanden sind Räume für Musikunterricht, Naturwissenschaften und für Wahrnehmungsförderung, zum Beispiel für Bewegung, Sprache, Kommunikation und Sehen. Weil es nun mehr Platz gibt, sei die Stimmung deutlich entspannter. "Das entstresst sehr", betont Evers.

Eine weitere Veränderung kommt in zwei Jahren auf die Schule zu. Dann wird der Grundschulbereich als Dependance Teil der neuen Lesumer Grundschule, die ganz neu gegründet wird. Sie startet zunächst in Mobilbauten am Schulstandort Heisterbusch und zieht dann später auf das Schulgrundstück am Steinkamp. Der Auszug der Grundschule wird die räumliche Situation im Förderzentrum zwar zunächst weiter entspannen, sagt Evers. Er betont aber: "Mit Blick auf die steigenden Schülerzahlen reicht das nicht aus."

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