Die großflächigen Graffiti-Schmierereien an der Jünglingshöhe stören das Landschaftsbild und das Gartendenkmal Knoops Park. Da sind sich die Mitglieder des gleichnamigen Fördervereins einig. Deshalb wird der Verein nun etwas gegen die Bemalungen unternehmen – und zwar nachhaltig. "Wenn wir die Graffiti einfach nur entfernen, sind schon nach kurzer Zeit neue da", weiß Christof Steuer aus Erfahrung. Der Vorsitzendes stellte den Mitgliedern jetzt das Konzept vor, das Landschaftsarchitekt Stefan Villena-Kirschner im Auftrag des Fördervereins erstellt hat. Dafür stimmte er sich mit dem Landesamt für Denkmalpflege, dem Umweltressort und dem Umweltbetrieb ab.
Der Plan ist, nach der Reinigung des Bauwerks ein festes Stahlgitter aus dunklen Stäben mit einigem Abstand vor der hinteren Wand des gewölbten Raumes anzubringen, der sich unterhalb der Aussichtsplattform der Jünglingshöhe befindet. Die Wand selbst könnte künstlerisch mit einem Motiv verziert werden, das einen Bezug zu Knoops Park hat, lautet ein weiterer Vorschlag. Die Idee ist, ein Porträt von Baron Ludwig Knoop aufzubringen. Am Sockel der Jünglingshöhe sollen in zwei Mauernischen Stahlgitter als Rankhilfe befestigt werden, die dann mit Rosen oder Wein bepflanzt werden. Auch eine Sanierung des Belags und der Kante des Terrassenbodens vor dem gewölbten Raum ist geplant. Das Projekt wird der Verein mit Mitteln aus der Bürgerpark-Tombola finanzieren.
Steuer berichtete zudem über den Stand der Planung für die Sanierung der Albrechtsgrotte, die samt der darüber liegenden Terrasse seit 2018 gesperrt und seit Anfang 2024 zum Schutz mit einem Holzgerüst abgedeckt ist. Das Landesamt für Denkmalpflege hat sich für den Erhalt des historischen Bauwerks eingesetzt und das Projekt federführend übernommen. "Inzwischen liegt das Angebot eines Architekturbüros vor. Das Büro soll in Zusammenarbeit mit einem Spezialisten für Statik einen Sanierungsplan samt Kostenermittlung erstellen", so Steuer. Das Problem sei die Finanzierung dieser Planung. Auch in diesem Fall springt der Förderverein ein und wird zumindest einen Teil der Kosten übernehmen.

Auch an der Finanzierung des Sanierungsplans samt Kostenermittlung für die Albrechtsgrotte wird sich der Förderverein Knoops Park beteiligen.
Möglich ist das, weil der Kassenbestand des Vereins laut Steuer derzeit "ziemlich erfreulich" aussieht. "Es zeigt sich, dass es für die Umsetzung größerer dringender Maßnahmen wichtig ist, etwas in den Jahren anzusparen. Gemäß der Devise: Spare in der Zeit, dann hast Du in der Not", sagte der Vorsitzende. Neben den beiden großen Projekten gibt es zahlreiche weitere Vorhaben, um die sich der Verein sowohl finanziell als auch durch das Engagement seiner Mitglieder kümmert.
So pflegen Mitglieder unter anderem das Rosarium. Im vergangenen Jahr haben sie das kleine Rosengärtchen neu bepflanzt; zuvor wurden dort neue Bänke aufgestellt. "Im März und April wurde es erforderlich, die Pflanzen wegen der andauernden Trockenheit zu gießen, was leider nur mit Kanistern und Gießkannen möglich ist", sagte Steuer.
Ebenfalls im Auftrag des Vereins wurden mehrere Abschnitte der Wege um den sogenannten Spiegelteich saniert. Etwa 250 Meter der wassergebundenen Wegedecke wurde auf Kosten des Vereins erneuert. In einem nächsten Abschnitt werden nun noch etwa 25 Meter des Hauptwegs zwischen Albrechts- und Schotteckgarten mit einer neuen Decke und Kantsteinen versehen.
Etwa 9000 Euro gibt der Verein für die Erneuerung des Holzschindeldachs des Pavillons am Spielplatz aus. Und auch um die Bänke im Park kümmert er sich. Vor dem Winter haben Mitglieder sie abgebaut und in eigens dafür angeschafften Containern untergestellt. Derzeit werden sie nach und nach gestrichen und wieder aufgestellt.
Künftig will der Förderverein Knoops Park mehr für die Vogelwelt tun. Bei einem Workshop auf Woldes Wiese, an dem auch Vertreter des Naturschutzbunds Deutschland, des Bunds für Umwelt und Naturschutz Deutschland, der Biologischen Station Osterholz und die Biologin Martine Marchand teilnahmen, wurden Ideen für Maßnahmen zusammengetragen. "Unser Ziel ist die Entwicklung und der Schutz der Vogelpopulation", erläuterte Steuer
Für den Park selbst, südlich der Straße Auf dem Hohen Ufer, habe es bereits eine Untersuchung der Brutvogelpopulation gegeben. "Die Idee ist nun, auch eine Bestandsaufnahme für den nördlichen Teil zu machen, weil wir auf Woldes Wiese und in Knoops Wald gut Maßnahmen planen und umsetzen können", so Steuer. Angedacht seien die Anpflanzung von blühenden und fruchttragenden Hecken sowie die Errichtung einer Holzpyramide aus Baumstämmen für Insekten auf Woldes Wiese. "Für Knoops Wald könnte man darüber nachdenken, auf offenen Flächen Blumen wie Lupinen und Fingerhut einzubringen, die gerne von Insekten angeflogen werden, und am Waldrand schmale Areale nicht zu mähen, um so Blühflächen zu schaffen."