Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Freiluftkino in Bremen-Nord "Lux Freilicht" zeigt sieben Filme

Die Open-Air-Kinoreihe "Lux Freilicht" kehrt zurück nach Bremen-Nord – mit sieben Filmen, die das Verhältnis zwischen Mensch und Natur beleuchten: vom Klassiker Moby Dick bis zu modernen Dokumentationen.
29.05.2024, 18:00 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Von Julia Assmann
Inhaltsverzeichnis

Die zweite Auflage der Open-Air-Kinoreihe "Lux Freilicht" bringt bildgewaltige Dokumentationen, den Filmklassiker Moby Dick und filmische Porträts nach Bremen-Nord. Sie beginnt am 6. Juni und läuft bis zum 1. August. In diesem Zeitraum werden an sechs Orten sieben Filme gezeigt – bei freiem Eintritt. In diesem Jahr geht es inhaltlich um das Verhältnis zwischen Mensch und Natur.

Die Filmreihe, die von der Arbeitnehmerkammer Bremen in Kooperation mit der Wirtschaftsförderung Bremen (WFB) sowie mit Unterstützung des Kommunalkinos City 46 organisiert wird, trägt den Titel "Natürlich Mensch – der Mensch in der Natur". "Bei der Auswahl der Filme haben wir versucht, auch auf die jeweiligen Orte einzugehen, an denen sie gezeigt werden", erläutert Jörg Hein, Kulturreferent der Arbeitnehmerkammer Bremen.

Donnerstag, 6. Juni, 19 Uhr, Schloss Schönebeck: Moby Dick

Das Schloss Schönebeck (Im Dorfe 3-5) ist erstmals Veranstaltungsort bei der "Lux Freilicht"-Kinoreihe. In der Ausstellung des Museums wird unter anderem der Walfang thematisiert. Klaus Gawelczyk, Vorsitzender des Heimat- und Museumsvereins, habe vorgeschlagen, passend dazu einen Film zu zeigen, sagt Jörn Hein. Naheliegend fiel die Wahl auf Moby Dick (USA, 1956). Herman Melvilles epischer Roman galt mit seinen langen Exkursen zur Praxis des Walfangs, zur Philosophie und Mythologie lange als nicht verfilmbar. Dem amerikanischen Regisseur John Houston gelang die filmische Adaption schließlich. Heute gilt das Drama um den von der Jagd auf einen weißen Wal besessenen Kapitän Ahab als Filmklassiker.

Donnerstag, 13. Juni, 19 Uhr, Burg Blomendal: Koyaanisqatsi – mit Livemusik

Der Titel des Films Koyaanisqatsi (USA 1982) geht auf das Hopi-Wort für "Leben aus dem Gleichgewicht" zurück. Es gibt die inhaltliche Richtung vor: die Entfernung der Menschheit von der Natur. "Bildgewaltige Aufnahmen von Naturlandschaften treffen auf Szenen der modernen Zivilisation und Technologie", beschreibt Jörg Hein. Es gibt keine Dialoge und keine handelnden Personen, nur eine Montage von Bildsequenzen, die Regisseur Godfrey Reggio zum Teil durch Zeitraffer oder Zeitlupe verändert hat. Musikerin Julia Vera Rodatz spielt dazu live an Piano und Synthesizer. Rund um Stücke von Philip Glass, von dem der ursprüngliche Soundtrack stammt, spielt sie neoklassische Musik von Hania Rani und Nils Frahm.

Donnerstag, 18. Juli, 19 Uhr, Friedehorst: Plastic Fantastic

Die Stiftung Friedehorst bietet im Zuge ihres Projekts "Klimaschutz und Inklusion" regelmäßig Veranstaltungen zu Natur- und Klimaschutz an. "Das diesjährige Thema von Lux Freilicht passt perfekt dazu", sagt Jörn Hein. Auf dem Areal der Stiftung (Rotdornallee 64), die ebenfalls zum ersten Mal Gastgeber ist, wird die Leinwand vor der Holzkirche aufgebaut. Gezeigt wird der Film Plastic Fantastic (Deutschland, 2023). Regisseurin Isa Willinger begleitet Akteurinnen und Akteure rund um das Thema Plastikproduktion und deren Auswirkungen auf Natur und Menschen. "Die Seite der Wissenschaft, die sich mit Mikroplastik und den Folgen beschäftigt, und die Seite der Lobbyisten der Petrochemie und Plastikindustrie werden gegenübergestellt", so Hein.

Sonnabend, 20. Juli, 20 Uhr, Kanuclub Rönnebeck: Wild Water

Der Film Wild Water (Frankreich, 2022) porträtiert die Ausnahme-Kajakfahrerin Nouria Newman. Die Französin erkämpfte mit 23 Jahren den Weltmeistertitel im Kanuslalom. Anschließend wurden andere Disziplinen wie Freestyle- und Extremkajak ihre Leidenschaft. Als erste Frau befuhr sie einen 30 Meter hohen Wasserfall. Regisseur David Arnaud spart auch existenzielle Krisen und die Widersprüche des Extremsports nicht aus. Der Kanuclub Rönnebeck (Bürgermeister-Dehnkamp-Straße 26) lädt bereits ab 14 Uhr zu einem Tag der offenen Tür.

Donnerstag, 25. Juli, 19 Uhr, Haus Kränholm: Die Zähmung der Bäume

Der Dokumentarfilm Die Zähmung der Bäume (Georgien, Deutschland, Schweiz, 2020, Original mit Untertiteln) von Salomé Jashi handelt von einem reichen Mann, der alte, bis zu 15 Stockwerke hohe Bäume entlang der georgischen Küste kauft, um sie in seinen privaten Garten zu pflanzen. In einem aufwendigen und teuren Verfahren werden die Bäume ausgegraben, auf riesige Laster geladen und mit einer Fähre über das Schwarze Meer gebracht. Dafür werden andere Bäume gefällt, Stromkabel verlegt und neue Straßen gebaut. "Es lag nahe, das Thema Bäume an diesem Ort aufzugreifen", sagt Jörg Hein. Denn das Gelände der Stiftung Haus Kränholm (Auf dem Hohen Ufer 35) liegt inmitten hoher Bäume und gegenüber von Knoops Park.

Sonnabend, 27. Juli, 20 Uhr, Tura Bremen Kanusport: Der Atem des Meeres

Am Lesumer Hafen ist die Kanusportabteilung des Vereins Tura Bremen ansässig. Auf dem Gelände der Kanuten geht es in dem Film Der Atem des Meeres (Niederlande, Deutschland, 2020) um das Wattenmeer. Regisseur Pieter-Rim de Krone hat Geschichten und Lebensformen in dieser außergewöhnlichen Region nachgespürt. Stefan Villena-Kirschner, Leiter der Kanusport-Abteilung, sagt: "Es ist spannend, das Wattenmeer, das viele von uns kennen, aus der filmischen Perspektive zu erleben." Die Zuschauer sehen, wie der Rhythmus von Ebbe und Flut, ständig wechselndes Licht, Nebel und Wind die Landschaft und Lebensräume von Seehunden, Krabben und Flundern verändern.

Donnerstag, 1. August, 19 Uhr, Haus Kränholm: Historjá – Stygn för Sapmí / Stiches for Sapmí

Die Künstlerin Britta Marakatt-Labba beschreibt in ihrer Kunst die Kultur der Sámi, der Ureinwohner Skandinaviens, früher und heute. In Historjá (Schweden, 2022, Original mit Untertiteln) porträtiert Regisseur Thomas Jackson die Künstlerin. "Durch eine Mischung aus gewaltigen Naturbildern und Archivmaterial gewährt der Film außerdem einen Einblick in die Geschichte der Sámi und beschreibt, wie der Klimawandel ihre Lebensgrundlage bedroht." Der Film wird in Kooperation mit der schwedischen Botschaft gezeigt.

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)