Es wurde schon dunkel am Freitagabend, als Spieler und Betreuer des 1. FC Burg die Arme jubelnd gen Himmel reckten. Gerade hatte sich der nordbremische Fußball-Landesligist im Elfmeterschießen beim Klassenrivalen TS Woltmershausen mit 5:3 (1:1) durchgesetzt und damit das Achtelfinale im Lottopokal erreicht. „Genau das war unser Ziel, und jetzt freuen wir uns im eigenen Stadion auf unseren Wunschgegner SG Aumund-Vegesack“, freute sich Burgs Trainer Sascha Steinbusch.
Dass seine Mannschaft nach rund zweieinhalb Stunden als Sieger vom Rasenplatz am Hansaweg in Pusdorf gehen würden, zeichnete sich in den ersten 45 Minuten ganz und gar nicht ab. Die Gastgeber übernahmen nach dem Anpfiff von Schiedsrichter Jamil Mousavi sofort die Initiative und gingen bereits nach acht Spielminuten durch Mamadou Djouma Bah in Führung. Bah verwertete einen Diagonalpass aus dem Mittelfeld und ließ Burgs Keeper Carlos Obiegly keine Abwehrchance. Der 22-jährige ehemalige Schlussmann von DJK Germania Blumenthal hatte kurzfristig für den verletzten Eren Muammer die Position zwischen den Pfosten eingenommen.
Er und seine Vorderleute sahen sich vor allem in den ersten 20 Minuten ständigen Angriffswellen der Pusdorfer ausgesetzt. Und nach dem frühen Führungstor sowie der anfänglichen Dominanz seiner Mannschaft durfte TSW-Coach Carlos Pereira zu Recht auf die nächste Pokalrunde hoffen. Auch wenn sich die Gäste im letzten Drittel des ersten Durchgangs etwas besser in Szene setzen konnten und in der Defensive souveräner wirkten.
Die Grundlage für die Wende in der Begegnung der beiden Landesligisten legte Sascha Steinbusch allerdings in der Halbzeitpause. Seine Spieler sahen sich mit einer unmissverständlichen Standpauke und rhetorischen Aufmunterung konfrontiert, die einschließlich eines personellen Wechsels Wirkung zeigte. Im Mittelfeld musste Julian Barthel für John-Marvin Halstenberg Platz machen. Der 25-Jährige leitete denn auch den Ausgleich für die Gäste ein, als er einen langen Pass aufnahm und Bilal Subasoglu bediente, der den Ball mit einem gekonnten Schlenzer über TSW-Torwart Stefan Milkanovic im Netz unterbrachte (60.).
Der Treffer sei zu diesem Zeitpunkt verdient gewesen, weil seine Mannschaft nach dem Wiederanpfiff mit einer ganz anderen Körpersprache auf dem Platz agiert und insbesondere das Offensivspiel verbessert habe, analysierte Steinbusch. Zum Siegtreffer in der regulären Spielzeit reichte es aber nicht mehr. Deshalb musste das Elfmeterschießen über den Einzug ins Achtelfinale entscheiden. Und dabei zeigten sich die Gäste konzentrierter als die Gastgeber.
Kubicek, Subasoglu, Heimer und Aydogdu trafen für den 1. FC Burg, Do Carmo und Bah für den TS Woltmershausen. Zum letztlich klaren Ergebnis von 5:3 für die Nordbremer trug auch Carlos Obiegly bei, der einen Elfmeter parierte.