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Goldbergplatz Auf der Wunschliste: ein Café, mehr Grün und ein Wochenmarkt

Die Ideen für eine Aufwertung des Goldbergplatzes sind vielfältig: von Sitzgelegenheiten bis zu Musik am Sonntag. Das Stadtplanungsbüro Proloco hat im Auftrag des Bauamts Bremen-Nord Vorschläge gesammelt.
07.09.2024, 12:00 Uhr
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Auf der Wunschliste: ein Café, mehr Grün und ein Wochenmarkt
Von Julia Assmann

Grüner sollte er sein, mehr Sitzgelegenheiten bieten und besser gepflegt werden. Ein Café, Spielmöglichkeiten, Musik am Sonntag und Lichterketten an den Bäumen könnten für mehr Leben und ein schöneres Ambiente sorgen – die Vorschläge für eine Aufwertung des Goldbergplatzes sind vielfältig. Franziska Lehmann und ihre Kolleginnen vom Stadtplanungsbüro Proloco stehen bereits seit dem Vormittag auf dem Platz an der Bremerhavener Heerstraße und sprechen mit Bürgerinnen und Bürgern über ihre Ideen. Das Bauamt Bremen-Nord, das Ortsamt und der Beirat Burglesum möchten wissen, was sich die Burgdammer für den Platz wünschen. Um das herauszufinden, hat das Amt Proloco beauftragt. Das Team hat einen Pavillon und Stellwände aufgebaut, Stifte und Klebezettel bereitgelegt. Jetzt, am späten Nachmittag, kleben bereits zahlreiche Notizen an den Wänden.

Franziska Lehmann ist erstaunt: "Dafür, dass der Platz bisher wenig genutzt wird, ist das Interesse sehr groß", sagt die Diplomingenieurin für Raumplanung. Etwa 40 Menschen haben im Laufe des Tages vorbeigeschaut, schätzt sie. Einige Anwohner kommen nur ganz kurz vorbei, um einen Wunsch zu äußern, andere bleiben länger und tauschen sich mit Nachbarn und den Mitarbeiterinnen des Büros über ihre Ideen aus. Auch Linda Velte vom Bauamt Bremen-Nord spricht mit den Bürgerinnen und Bürgern über ihre Vorstellungen. Bauamtsleiter René Kotte und einige Beiratsmitglieder schauen ebenfalls vorbei.

Café und Wochenmarkt

Beeindruckend sei, dass sich einige Bürgerinnen und Bürger im Vorfeld viele Gedanken und Arbeit gemacht haben, findet Franziska Lehmann. Sie zeigt auf Zeichnungen, die sie an eine Stellwand geheftet hat. Es sind Entwürfe für eine dreieckige Gebäudekonstruktion aus Holz, die mehrere Funktionen als Sitz- und Klettermöglichkeit, als Lager und als Ort für eine Gedenktafel zur Erinnerung an die jüdische Familie Goldberg vereint. Ein anderer Bürger hat eine Fotocollage gestaltet. Sie zeigt eine Parkanlage, in der drei Rabenskulpturen stehen. Diese Vögel sind auf dem Wappen des Gerichts der Börde Lesum abgebildet. Dazu hat der Mann seine Idee in einem längeren Text erläutert.

Diese Anregungen gehören neben der für den Bau einer Sauna zu den eher ausgefallenen Vorschlägen. Die meisten Nachbarn wünschen sich allenfalls kleine Veränderungen und neue Angebote wie ein Café oder die Rückkehr des Wochenmarktes. "Ich nehme mit, dass gar nicht so furchtbar viel passieren muss", sagt Lehmann. "Der Platz soll gepflegter, etwas belebter, besser genutzt, aber nicht zu laut sein", fasst sie einige Wünsche zusammen. Große städtebauliche Veränderungen möchten die wenigsten.

Ideen des Bauamts als Anregungen

Deshalb gefallen den Burgdammern auch einige Vorschläge des Bauamts nicht. Linda Velte hatte die Ideensammlung der Behörde kürzlich bereits in einer Beiratssitzung vorgestellt und Visualisierungen gezeigt. Nun können sich die Anwohner an den Stellwänden vor Ort einen Eindruck verschaffen. Die Ideen sollen lediglich als Anregung dienen. Die Visualisierungen zeigen den Platz als Parkanlage, als Gedenkstätte, als Spielplatz, für eine temporäre Außengastronomie, mit einer Teilbebauung sowie eine Nutzung als Ort für „Urban Gardening“ in Hochbeeten. Vor allem eine Bebauung des Platzes wünscht sich kaum jemand, hat Lehmann festgestellt.

Zu dem Vorschlag, den Platz für "Urban Gardening" zu nutzen, habe ein Anwohner angemerkt, dass sich vermutlich niemand finden wird, der die Beete langfristig pflegt, erzählt Lehmann. "Im Gespräch kamen wir dann auf das Thema Bepflanzung und Frühblüher zu sprechen. Er sagte, er wäre gerne bereit, sich zu beteiligen, wenn es eine Pflanzaktion im Herbst geben würde." Über solche Angebote freut sich auch Monika Müller, die sich bereits seit Jahren für den Platz engagiert und an diesem Tag ebenfalls zum Pavillon gekommen ist.

Strom, Sauberkeit und ein Maibaum

Sie wünsche sich vor allem eine Stromversorgung für den Goldbergplatz, unter anderem als dauerhafte Lösung für die Weihnachtsbeleuchtung. "Außerdem müsste es ein Konzept für die Pflege des Platzes geben", sagt sie. Einen Flohmarkt für Kinder und einen Maibaum kann sie sich auf dem Platz ebenfalls gut vorstellen. "Den Maibaum gibt es noch, der ist eingelagert", weiß Müller. In den 1980er- und 90er-Jahren ließ die Interessengemeinschaft der Burgdammer Geschäftsleute ihn alljährlich aufstellen und organisierte dazu ein Fest.

Die gesammelten und ausgewerteten Ergebnisse der Bürgerbetiligung wird das Bauamt in einer der nächsten Sitzung des Beirats Burglesum vorstellen. Die Kommunalpolitiker werden dann auf dieser Grundlage darüber beraten, ob und in welche Richtung sich der Goldbergplatz verändern soll.

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