Wie könnte der Goldbergplatz in Burgdamm attraktiver gestaltet und belebt werden? Was wünschen sich die Bürgerinnen und Bürger für den Ort, der zentral an der Bremerhavener Heerstraße liegt, derzeit wenig Aufenthaltsqualität bietet, aber viel Potenzial hat, um künftig zu einem attraktiven Treffpunkt für die Anwohnerinnen und Anwohner zu werden? Das möchten das Bauamt Bremen-Nord sowie das Ortsamt und der Beirat Burglesum herausfinden. In der kommenden Woche, am Donnerstag, 5. September, stellt das Bauamt Bremen-Nord deshalb für einen Tag einen sogenannten Ideen-Pavillon auf dem Goldbergplatz auf und sammelt direkt vor Ort Vorschläge.
In den 1950er-Jahren befand sich an der Stelle des Platzes, der von vielen auch Gummibahnhof genannt wird, ein Trolleybus-Bahnhof. Der Name entstand, weil die gummibereiften Busräder Spuren hinterließen. Bis Ende der 1970-er Jahre wurde der Goldbergplatz als öffentlicher Parkplatz genutzt. Nach einer Umgestaltung in den 1980er-Jahren wurde nicht mehr viel verändert. Einige Verschönerungen haben engagierte Nachbarinnen und Nachbarn mithilfe des Beirats in den vergangenen Jahren umgesetzt: Es wurden Bäume gepflanzt, Beete angelegt, eine Weihnachtsbeleuchtung installiert und einige Bänke erneuert. Eine Zeit lang gab es auf dem Platz regelmäßig einen Grünmarkt. Aktuell ist er für Veranstaltungen jedoch kaum nutzbar, unter anderem, weil das Kopfsteinpflaster uneben und die Versorgungsinfrastruktur veraltet ist.
Das Bauamt möchte nun herausfinden, ob die Burglesumer sich eine andere Nutzung und Gestaltung wünschen und wie die nach Ansicht der Anwohner aussehen könnte. "Hierzu sind die Meinung und die Ideen der Bürgerinnen und Bürger vor Ort gefragt", betont René Kotte, Leiter des Bauamts Bremen-Nord. Das Bauamt Bremen-Nord unterstützt mit der Umfrage den Beirat Burglesum, der sich schon lange für eine Umgestaltung des Goldbergplatzes einsetzt. Zuletzt hatte das Gremium die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung in seinem Haushaltsantrag im Oktober vergangenen Jahres aufgefordert, dafür Planungskosten zur Verfügung zu stellen.
Bauamt stellt Vorschläge vor
Im Frühjahr dieses Jahres nahm das Bauamt Bremen-Nord den Platz in den Blick, um Veränderungsmöglichkeiten aus städtebaulicher Sicht aufzuzeigen. Das Team entwickelte sechs ganz unterschiedliche Vorschläge für mögliche künftige Nutzungen und Gestaltungen und visualisierte sie anschaulich: der Platz als Parkanlage, als Gedenkstätte, als Spielplatz, für eine temporäre Außengastronomie, mit einer Teilbebauung sowie eine Nutzung als Ort für „Urban Gardening“ in Hochbeeten. „Das sind alles noch keinesfalls Planungen“, betonte Bauamtsmitarbeiterin Linda Velte bei der Präsentation in der Juli-Sitzung des Beirats. Denn zunächst muss eine Zielrichtung festgelegt werden. Dafür soll unter anderem geklärt werden, welche Zielgruppe mit einer Umgestaltung erreicht und welches Thema verfolgt werden soll. Je nach Schwerpunkt würde es dann mit den Planungen weitergehen.
Über die Vorschläge informiert das Bauamt nun in dem Ideen-Pavillon. "Die Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen, vorbeizuschauen und über die Zukunft des Goldbergplatzes zu sprechen", so der Bauamtsleiter. Alle Ideen und Anmerkungen – egal ob sie eine große Umgestaltung oder kleine Veranstaltungen betreffen – notiert das Team vor Ort. Auch die Interessensgemeinschaft Goldbergplatz hat inzwischen die Bewohner und Geschäftsleute in Burgdamm dazu aufgerufen, eigene Ideen für die Platzgestaltung beizusteuern. Die ausgewerteten Ergebnisse wird das Bauamt dann in einer der nächsten Sitzung des Beirats Burglesum vorstellen. Die Kommunalpolitiker können dann auf dieser Grundlage darüber beraten, ob und in welche Richtung sich der Goldbergplatz verändern soll.