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Grambker Bürgerschnack Bürger diskutieren: Künftiger weniger Musiklärm am See?

Freiluftpartys am Sportparksee in Grambke sorgen für Unmut. Bürger und Politiker diskutieren Lösungen. Änderungen im Gesetz könnten bevorstehen.
01.10.2024, 14:00 Uhr
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Von Klaus Grunewald

Kaum ein Thema hat Grambker und Burger Bürger in diesem Sommer derart bewegt wie die Freiluftpartys am Sportparksee. Daran ließen auch etliche Besucher des jüngsten Bürgerschnacks im Begegnungszentrum an der Grönlandstraße einmal mehr keinen Zweifel. Ihre Kritik fiel auf fruchtbaren Boden. „So kann es nicht weitergehen“, sagte Elombo Bolayela, kulturpolitischer Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion, und kündigte Konsequenzen an.

Wie berichtet, hat das weithin schallende und nicht selten vom frühen Abend bis zum nächsten Vormittag andauernde Bässe-Gewummer von Freiluftpartys am Grambker Sportparksee in diesem Sommer wiederholt für geharnischte Kritik von Anwohnern gesorgt. Die auch kilometerweit entfernt um ihren Schlaf gebracht wurden. Das jedenfalls berichteten Betroffene einmal mehr auch während des von Rainer Tegtmeier moderierten 84. Bürgerschnacks. Tegtmeier hat unlängst eine Petition mit 86 Unterschriften bei der Bremischen Bürgerschaft mit dem Ziel eingereicht, die Anzahl und Dauer von Freiluftpartys deutlich zu begrenzen.

Letztlich, so heißt es in dem Schreiben, sollten Freiluftpartys nur noch erlaubt werden, wenn die gesetzlichen Auflagen strikt eingehalten würden. Sie besagten zum Beispiel, dass von den Musikveranstaltungen keine Gefahr für die öffentliche Sicherheit und kein Lärm ausgehen dürfe, der geeignet sei, die Allgemeinheit oder die Nachbarschaft erheblich zu belästigen.

Ortsgesetz regelt Partys

Feiern mit Musikbegleitung unter freiem Himmel sind in Bremen nach einem sogenannten Freiluftparty-Ortsgesetz grundsätzlich erlaubt. Veranstalter müssen keine Genehmigung einholen, sondern dem Ordnungsamt lediglich auf einem Formblatt bestimmte Angaben zum Rahmen der Veranstaltung unterbreiten. Beispielsweise über die geplante Dauer. Lärm und Dauer im bisherigen Umfang sind allerdings nach Meinung vieler Bürger in Burg und Grambke schlicht unerträglich, wie beim jüngsten Bürgerschnack erneut geklagt wurde.

Der SPD-Parlamentarier Elombo Bolayela hatte bereits vor rund einem halben eine Reform des Freiluftparty-Ortsgesetz als unumgänglich bezeichnet. Während der von gut 50 Burgern und Grambker besuchten Veranstaltung wiederholte er seine Forderung, das Ortsgesetz zu reformieren. Eine 24-Stunden-Party mit lauter Musik sei nicht mehr zu tolerieren. Eine Position, die von der Sprecherin des Burglesumer Beirats, Maren Wolter, geteilt wurde. Der Beirat wolle die Partys nicht abschaffen, die Bürger dürften aber auch nicht um ihren Schlaf gebracht werden, sagte Wolter.

Initiator erarbeitet Plan

Ricardo John, Initiator der Freiluftpartys am rund 40 Hektar großen Grambker Sportparksee erklärte während des Bürgerschnacks, man arbeite an einem Plan, um Besuchern und Anwohnern gleichermaßen gerecht zu werden. Zudem räumte er ein, dass bislang auch Besucher außerhalb von Bremen zu den Musikevents gekommen seien. Was allerdings nach Darstellung des Bürgerschaftsabgeordneten nicht hätte passieren dürfen, wolle man mit dem Ortsgesetz doch ausdrücklich nur den Wünschen junger Bremerinnen und Bremer entgegenkommen.

Einige Bürgerschnack-Besucher kritisierten schließlich, das Ortsgesetz sei auf Kosten der Mehrheit für eine Minderheit beschlossen worden. Und eine Anwohnerin schlug vor, leer stehende große Hallen im Industriegebiet des Bremer Westens für Events mit lautstarker Musik zu nutzen. Dann bleibe der Lärm im geschlossenen Raum und das Problem sei vom Tisch. Von einer Freiluftparty kann dann allerdings nicht mehr die Rede sein. Und sie soll nach Bolayelas Worten weiterhin möglich sein. 2025 müsse es aber besser laufen als bisher, lautete sein politisches Credo.

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