Verschwunden – die Brötchentaste, die bisher in stark frequentierten Straßen mit viel Einzelhandel kostenloses Parken für 20 Minuten ermöglicht hat. Umweltsenatorin Maike Schaefer (Grüne) hat sie abgeschafft. Ohne Ankündigung, für die meisten völlig überraschend. Weder die Nordbremer Geschäftsleute noch die Beiräte waren informiert. Da staunen selbst ihre Parteifreunde. Diese hatten im Burglesumer Beirat sogar noch mit der Brötchentaste argumentiert, als sie im vergangenen Jahr für höhere Parkgebühren votierten – aber dabei offenbar nicht damit rechneten, dass das kostenlose Kurzzeitparken nur pro forma in die neue Gebührenverordnung kommt.
Es drängt sich der Eindruck auf: In der Welt der Senatorin begünstigt die Brötchentaste das Autofahren. Dass die meisten Autofahrer sich angesichts der hohen Spritpreise ohnehin schon jede Fahrt genau überlegen und ihre Entscheidungen nicht unerhebliche Auswirkungen auf den Einzelhandel haben, scheint ihr egal zu sein. Wer für die Schulhefte oder das Buch vom Einzelhändler vor Ort plötzlich einen Euro mehr bezahlen muss, bestellt vielleicht doch lieber im Internet. Und besorgt den Blumenstrauß im Einkaufszentrum. Da ist das Parken kostenlos.
Es kann nicht überraschen, wenn die Kaufleute mit der Gutsherrenart der Senatorin nicht einverstanden sind. Wer ideologisch motiviert und zugleich ohne Rücksicht auf andere Interessen handelt, muss sich über Kritik nicht wundern.