Die Anforderungen an das gesuchte Grundstück sind im wahrsten Sinne des Wortes ziemlich groß: Gefragt ist ein 3000 bis 5000 Quadratmeter großes Areal. Darauf sollen ein Gebäude mit einer Grundfläche von etwa 570 Quadratmetern und dazu eine circa 550 Quadratmeter große Fahrzeughalle mit ausreichend Raum für acht Großfahrzeuge Platz finden. Außerdem eine etwa 150 Quadratmeter große Remise und Außenflächen für etwa 25 Autos. Das Wichtigste: Das Gelände soll sich in Burgdamm befinden. So steht es in der Anzeige, mit der die Liegenschaftsverwaltung Immobilien Bremen kürzlich nach einem geeigneten Gewerbeobjekt gesucht hat. Es soll der gemeinsame neue Standort für die Freiwilligen Feuerwehren Burgdamm, Grambkermoor und Lesumbrok werden. Geplant ist, sie zu einer Schwerpunktwehr Lesum zusammenzufassen.
"Keines der bestehenden Gebäude der drei Wehren eignet sich baulich für die geplante Schwerpunktwehr mit ihren festgelegten Funktionen. Die Anforderungen an ein Feuerwehrgebäude sind so hoch, dass eine Nutzung oder Erweiterung der vorhandenen Immobilien nicht möglich ist", erläutert Karen Stroink, Pressereferentin des Innenressorts. Daher komme nur ein Neubau auf einem ausreichend großen Grundstück als Lösung infrage. Die Planung basiert auf dem Brandschutzbedarfsplan 2025 und dem dort hinterlegten Strukturkonzept der Freiwilligen Feuerwehren in der Stadtgemeinde Bremen. Mit den Vorplanungen für die neue Schwerpunktwehr in Burglesum wurde nach dem Neubau für die Freiwillige Feuerwehr Farge und der geplanten Fahrzeughalle für die Freiwillige Feuerwehr Blockland begonnen.
Die Anforderungen an Grundstück und Gebäude wurden laut Stroink zusammen mit der Feuerwehr Bremen und Immobilien Bremen festgelegt. Eine wichtige Voraussetzung sei, dass das Grundstück verkehrlich gut erreichbar ist. Im besten Fall soll die neue Feuerwache in einem Radius von etwa 1,5 Kilometer rund um den Bahnhof Burg gebaut werden. Entstehen sollen ein Feuerwehrgerätehaus mit Verwaltungstrakt, mehreren Fahrzeugstellplätzen und eventuell einer zusätzlichen Remise", so Stroink. Ein Budget für den Neubau wurde bisher noch nicht festgelegt. Je nach Modell belaufen sich die Bau- und Kauf- beziehungsweise Mietkosten auf einen mittleren einstelligen Millionenbetrag, erläutert die Referentin.

Das Gebäude der Freiwilligen Feuerwehr Burgdamm. Sie hat ihre Wache seit 1977 im Burgdammer Ring 68.
Immobilien Bremen bittet in der Anzeige um Kauf- oder Mietangebote bis zum 31. August. Ein konkreter Termin für den Neubau steht noch nicht fest. "Derzeit suchen wir einen Investor für das geplante Vorhaben. Die weiteren Umsetzungsschritte richten sich nach dem Ergebnis der Standortsuche und der anschließenden Befassung der zuständigen Gremien." Bis die drei Wehren tatsächlich in ein neues Domizil ziehen können, wird also noch einige Zeit vergehen.
Die Freiwillige Feuerwehr Burgdamm hat ihre Wache seit 1977 im Burgdammer Ring 68. Von dort rücken die ehrenamtlichen Feuerwehrleute aus und die Mitglieder der Jugendfeuerwehr treffen sich zum Dienst. Die Wehr ist mit mehr als 30 aktiven Mitgliedern und einer Jugendfeuerwehr mit 20 Aktiven die Größte unter den drei Wehren, die zu einer Einheit zusammengelegt werden sollen. Und sie zählt zu den ältesten der Stadt. Bereits im Jahr 1895 wurde sie gegründet, damals zunächst als "Spritzenverband". Wenn sie irgendwann in den Neubau für die neue Schwerpunktwehr gezogen ist, wird ihr jetziges Feuerwehrgerätehaus vom Innenressort beziehungsweise der Feuerwehr nicht mehr benötigt. "Die weitere Verwertung liegt dann bei Immobilien Bremen", sagt Karen Stroink.
Den Plan, eine neue Schwerpunktwehr für Bremen-Nord zu schaffen, stellte Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) bereits 2018 vor, zunächst unter dem Arbeitstitel Schwerpunktwehr West. Damals war das Gewerbegebiet Steindamm als künftiger Standort im Gespräch. Außerdem sollte geprüft werden, ob das Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Lesumbrok wegen der regionalen Besonderheit als Außenposten erhalten bleiben kann. Es befindet sich in der Lesumbroker Landstraße 152 im Werderland. Die Freiwillige Feuerwehr Grambkermoor wird ihren Sitz Am Burger See 14c indes nach einem Umzug in einen Neubau ebenfalls aufgeben.