Seit Anfang September laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Eine Auftaktveranstaltung ist geplant, erste Aktionen sind terminiert. Das Projekt "Klimaschutz und Inklusion" der Stiftung Friedehorst geht in die zweite Runde. Nun muss die Stiftung sich allerdings kurzfristig eine neue Projektleitung suchen. Die bisherige Stelleninhaberin, die ihren Job erst im September angetreten hat, verlässt Friedehorst bereits zum Ende des Monats wieder. "Für ihren Traumjob", erläutert Friedehorst-Sprecherin Gabriele Nottelmann den Hintergrund.
Die Stelle wird nun neu ausgeschrieben. "Wir hoffen, dass wir die Nachfolge ganz schnell regeln können", sagt Nottelmann. Die bereits geplanten Veranstaltungen sollen jedenfalls wie vorgesehen stattfinden. Bis zum Sommer 2025 wird es vielfältige Aktionen rund um den Klimaschutz im Alltag geben, die sich nicht nur an die Bewohner und Mitarbeiter von Friedehorst richten, sondern an alle Interessierten.
Die erste Auflage von "Klimaschutz und Inklusion" lief von 2017 bis 2019. Auch dieses Mal geht das Projekt über drei Jahre. Den größten Anteil der Projektkosten in Höhe von 330.000 Euro übernimmt das Umweltressort mit einer Förderung in Höhe von 195.000 Euro aus dem Topf für "gemeinnützige Projekte zum alltagsbezogenen Klimaschutz in Bremer Nachbarschaften, Stadtteilen und Quartieren". 30.000 Euro gibt die Postcode-Lotterie. Weitere Beträge kommen von diversen Stiftungen. Verwendet wird das Geld für Personalkosten, Honorare und Sachmittel.
Für Menschen mit und ohne Behinderung
Einige Aktionen finden in Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern statt, dazu gehören unter anderem die Ökologiestation in Schönebeck, die Stadtbibliothek Lesum sowie die St.-Martini-Gemeinde. Zum Auftakt treffen sich alle Beteiligten am Donnerstag, 3. November, von 14 bis 15.30 Uhr an der Holzkirche auf dem Friedehorst-Gelände (Rotdornallee 64).
Während die Friedehorster Gartengruppe, die bereits während der ersten Auflage des Projekts entstanden ist und sich seither regelmäßig trifft, das Ende der Ernte- und Gartensaison feiert, präsentieren die Organisatoren, was in den kommenden Wochen geplant ist. Eingeladen sind alle, die sich für das Projekt interessieren und daran beteiligen möchten, "mit und ohne Behinderung und jeden Alters". Nach einer Begrüßung in der Kirche gibt es Kartoffelpuffer und Apfelpunsch. Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung unter der E-Mail-Adresse klimaschutz@friedehorst.de wird gerne gesehen.
Obstbaumschnitt in Theorie und Praxis
Am Sonnabend, 5. November, 10 bis 17 Uhr, steht ein Obstbaumschnittkurs unter der Leitung von Diplom-Biologe und Obstbaumpfleger Michael Ruhnau auf dem Programm. Der Kurs besteht aus einem dreistündigen Theorie-Teil, der im Friedehorst-Saal (Verwaltungsgebäude) stattfindet, und einem ebenfalls dreistündigen Praxis-Teil auf der Streuobstwiese der Stiftung. "Ertragreiche Obstbäume helfen beim Natur- und Klimaschutz, weil sie eine große Vielzahl an nützlichen Insekten anlocken und die Biodiversität fördern", heißt es in der Ankündigung. Die Teilnahme kostet zehn Euro. Ein weiterer Kurs ist für Januar 2023 geplant, dann verteilt auf zwei Tage.
Unter dem Titel "Essbares Friedehorst" können sich Interessierte am Sonnabend, 12. November von 14 bis 15.30 Uhr bei einem Spaziergang über das Friedehorst-Gelände und im Park auf die Suche nach Obst, Wildkräutern und Gemüse begeben. Ziel ist, anschließend eine interaktive Schatzkarte zu erstellen. Ein weiterer Rundgang durch den Friedehorst-Park ist für Sonnabend, 19. November, von 10 bis 11.30 Uhr geplant. Dabei geht es um die Suche nach Wildkräutern wie Löwenzahn und Giersch. Viele Kräuter sind essbar, gesund und zudem heilsam. Auch für Insekten und andere Tiere sind Wildkräuter wichtig. Bei beiden Touren ist eine Teilnahme mit dem Rollstuhl möglich, sofern die Wege im Park eigenständig befahren werden können.
Ausflug zum Müllberg
Am Freitag, 25. November, steht ein Ausflug auf dem Programm. Von 15 bis 17 Uhr besichtigt die Gruppe unter dem Titel "Klima und Kunst" Bremens einzigen Berg – den Müllberg. Dort gibt es mit der Metall-Installation „Metalhenge“ auch ein Kunstwerk zu sehen. Gleichzeitig erfahren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer etwas über die Müll-Mengen, die täglich in Bremen anfallen, und werfen einen Blick auf das Ökosystem Blockland.
Am Sonnabend, 26. November, soll im Park ein Waldgarten angelegt werden. Geplant ist ein Permakultur-Schaugarten. Von 10 bis 13 Uhr sind alle Interessierten eingeladen, dabei mitzuhelfen. Nebenbei lernen sie, wie aus Pappe, Holz, Steinen und Häckselgut, mit Waldboden und Laub, ein nachhaltiges und kostengünstiges Gemüsebeet für die nächste Saison vorbereitet werden kann.