Nachdem in der jüngsten Beiratssitzung in Burglesum bekannt geworden war, dass die Mobilbauten für die neue Grundschule Lesum aller Voraussicht nach nicht rechtzeitig stehen werden, meldet sich nun der Elternrat der Oberschule Lesum zu Wort. "Die Eltern der Oberschule Lesum sind fassungslos und entsetzt über die aktuellen Entwicklungen am Schulstandort Lesum", schreibt Britta von der Heide, stellvertretende Elternsprecherin.
Der Elternrat der Oberschule Lesum war zu einer Sondersitzung zusammengekommen, weil die Schule am Heisterbusch als Ausweichstandort für die künftigen Erstklässer auserkoren worden ist. Drei Klassen werden in Lesum eingeschult. Damit wiederhole sich eine Ausnahmesituation an der Heisterbuschschule, unter der Schülerinnen und Schüler dort nach dem Brand und den damit verbundenen Bauarbeiten leiden mussten. Beispielsweise wurden die Fachräume für den regulären Kernunterricht genutzt. In der Einschätzung der Eltern hat das zu Lernrückständen geführt. "Wie dieser Rückstand, vor allem in den Naturwissenschaften, in naher Zukunft kompensiert werden soll, ist bisher nicht geklärt", sagt von der Heide. Und weiter: "Zum Dank für die Kompromissbereitschaft der gesamten Lehrer- und Schülerschaft sollen jetzt erneut Räumlichkeiten an die neue Grundschule Lesum abgegeben werden. Wir empfinden die Bemerkung der Bildungsbehörde als zynisch, wenn diese die geforderten Einschränkungen als zumutbar ansieht."
Besonders kritisch sehen die Eltern den zeitlichen Vorlauf. "Dass nach mehr als acht Jahren Planung dieser Grundschule, jetzt erst im Januar 2025 ein Bauantrag gestellt werden soll, deren Finanzierung noch unklar ist, ist eine Katastrophe", kritisiert von der Heide. Die geplante einzügige Mobilbauschule ohne Spielplatz, Sporthalle und Versammlungsraum sei wieder nur eine kurzfristige Übergangslösung. Ein wohlbehüteter Schulstart für die Erstklässler, die im Sommer zusammen mit Jugendlichen in die Oberschule eingeschult werden, sei so nicht zu erwarten. Aus Sicht der Eltern berge die Doppelnutzung der Heisterbuschschule vielmehr die Gefahr einer Kindeswohlgefährdung. "Wie hier mit der Zukunft unserer Kinder umgegangen wird, ist für uns Eltern eine nicht akzeptable Situation", betont von der Heide, die Aktionen der Elternschaft ankündigt.