Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Sportparksee Grambke Freiluftparty sorgt für Unruhe: Anwohner und Behörden uneins

Erneut klagen Anwohner nach einer Freiluftparty am Sportparksee Grambke über Lärm. Bürger und Ordnungsamt bewerten die Situation jedoch unterschiedlich. Und bei der Polizei gingen nachts keine Beschwerden ein.
26.08.2024, 06:00 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Freiluftparty sorgt für Unruhe: Anwohner und Behörden uneins
Von Julia Assmann

Erneut hat die Geräuschkulisse einer Freiluftparty am Sportparksee Grambke Anwohnerinnen und Anwohner nach eigenen Angaben um den Schlaf gebracht. Gefeiert wurde in der Nacht vom 17. auf den 18. August. Bereits beim Aufbau am Sonnabendnachmittag sei es "ohrenbetäubend laut" gewesen, schilderte unter anderem Anwohnerin Renate Börnsen jetzt den Mitgliedern des Beirats Burglesum. Weitere Nachbarinnen und Nachbarn bestätigten ihre Darstellung, nach der die Bässe sowohl nachts als auch noch am Sonntagvormittag laut wummerten. Sie hätten wegen des Lärms mehrfach, auch nachts, die Polizei gerufen. Das bestätigte Polizeisprecherin Franka Haedke gegenüber unserer Redaktion allerdings nicht. Ihren Angaben nach gab es erst am Sonntagmorgen um 7.30 Uhr eine erste Beschwerde über ruhestörenden Lärm.

Nachts keine Beschwerden über Ruhestörung

Zwar seien am Abend und morgens um vier Uhr zwei Anrufe bei der Polizei eingegangen. Dabei ging es ihren Worten nach jedoch nicht um Lärm, sondern um eine Prügelei und um eine verletzte Person nach einem Sturz in Zusammenhang mit der Party. "Daraufhin wurden entsprechende Maßnahmen getroffen, Anzeigen aufgenommen, Platzverweise erteilt, das Sicherheitspersonal und der Veranstalter sensibilisiert sowie verstärkt Streife gefahren", so Franka Haedke.

Nachdem morgens um 7.30 Uhr die erste Beschwerde über Lärm eingegangen sei, nahmen die Beamten telefonisch zum Veranstalter Kontakt auf. Er habe sich kooperativ verhalten und signalisiert, dass er beabsichtige, die Musik leiser zu stellen, schilderte Haedke. Danach gab es ihren Worten nach über einen Zeitraum von fast zwei Stunden keine weiteren Anrufe, in denen es um Lärm am Sportparksee ging. Als später noch einmal Beschwerden eingingen, konnte laut Haedke aufgrund der Einsatzbelastung zunächst kein Fahrzeug geschickt werden. "Gegen 10.40 Uhr stellte die Streife fest, dass die Musik ausgestellt war und der Abbau des Partyequipments andauerte."

Ordnungsamt stuft die Musik als "leise" ein

Auch aus Sicht des Ordnungsamts ging von der Party kein übermäßiger Lärm aus. Beschwerden von Anwohnerinnen und Anwohnern sind nach Angaben von Karen Stroink, Sprecherin der Innenbehörde, beim Ordnungsamt nicht eingegangen. "Aus Sicht des Ordnungsdienstes vor Ort war die Stimmung ruhig und der Veranstalter kooperativ", so Stroink. Die Musik sei bei den Kontrollen, die das Ordnungsamt bis 22.45 Uhr durchgeführt habe, in der angrenzenden Nachbarschaft als „leise“ eingestuft worden.

Nachdem sich die Anwohner mehrfach über Lärm durch Freiluftpartys beschwert hatten, entschied der Beirat Burglesum im Juni, die Zahl der Partys auf sechs pro Jahr zu beschränken. Außerdem müssen zwischen den Veranstaltungen 28 Tage liegen. Mit den Einschränkungen gaben sich die Nachbarn jedoch nicht zufrieden. Beiratsmitglied Rainer Tegtmeier (BSW), der auch den Bürgerschnack für Burg, Grambke und das Werderland moderiert, reichte im Juli in Absprache mit ihnen eine Petition bei der Bremischen Bürgerschaft ein.

Petition mit 86 Unterschriften

Darin wird gefordert, Freiluftpartys nur noch zu genehmigen, wenn die Auflagen, die im entsprechenden Ortsgesetz festgelegt sind, strikt eingehalten werden. Sie besagen unter anderem, dass Veranstalter sicherzustellen haben, "dass von der Freiluftparty keine Gefahr für die öffentliche Sicherheit und kein Lärm ausgeht, der geeignet ist, die Allgemeinheit oder die Nachbarschaft erheblich zu belästigen". Am 20. August endete die Mitzeichnungsfrist. Unterschrieben wurde die Petition von 86 Bürgerinnen und Bürgern.

In Absprache mit dem Ortsamt erarbeiten die Anwohner laut Sabine Tietjen, Vertreterin des Ortsamtsleiters, nun einen schriftlichen Vorschlag, in dem sie darlegen, unter welchen Voraussetzungen sie Freiluftpartys akzeptieren. Wenn der vorliegt, will das Ortsamt einen Ortstermin anberaumen, an dem Anwohner, Behördenvertreter und Partyveranstalter zusammenkommen, um sich auszutauschen.

Lesen Sie auch





Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)