Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

1000 Verstöße in vier Tagen Freimarkt Anwohnerparken in Findorff kommt

Innensenator Ulrich Mäurer und Verkehrssenatorin Maike Schaefer haben eine Bilanz des Verkehrskonzepts zum Freimarkt vorgestellt – und drei Pilotprojekte für Anwohnerparken angekündigt.
22.10.2019, 19:16 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Anwohnerparken in Findorff kommt
Von Sabine Doll

Die Bilanz fällt deutlich aus: 60 abgeschleppte Autos, 998 geahndete Verkehrsverstöße und 725 Fahrzeuge, die aus der eingerichteten Schutzzone rund um die Bürgerweide verwiesen wurden – dies allein von Freitag bis Montagabend. Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) und Verkehrssenatorin Maike Schaefer (Grüne) haben dieses Ergebnis eines gemeinsamen Verkehrskonzepts für den Freimarkt am Dienstag vorgestellt.

„Eine Erfolgsbilanz ist das allerdings nicht, es war schlicht notwendig“, betonte Mäurer. „Unser primäres Ziel ist es nicht, mit steigenden Abschleppzahlen zu glänzen. Vielmehr muss jetzt ein System entwickelt werden, um die Lage in dem Stadtteil grundsätzlich zu verändern.“ Findorff sei auch abseits von Großveranstaltungen wie dem Freimarkt besonders belastet, argumentierte der Senator. In vielen Straßenzügen sei die Situation regelrecht chaotisch.

Schäfer kündigt Pilotprojekt für Anwohnerparken an

Die Planungen für ein Konzept, das den Druck von dem Stadtteil und vor allem von den Anwohnern nehmen soll, sind nach Angaben der Verkehrssenatorin bereits im Gange. „Es gibt den erklärten Willen zwischen den beiden Behörden, in Findorff und zwei weiteren ausgewählten Quartieren Pilotprojekte für ein Anwohnerparken mit Ausweisen an den Start zu bringen“, kündigte Schaefer bei dem Termin am Torfhafen an. Spätestens im kommenden Jahr, wenn der 985. Freimarkt Mitte Oktober beginnt, soll es laut der Senatorin in Findorff in jedem Fall umgesetzt sein.

Lesen Sie auch

Vor Beginn der fünften Jahreszeit in diesem Jahr hatten die beiden Ressorts ihr Verkehrskonzept vorgelegt, um den Druck auf die Quartiere rund um das Festgelände zu reduzieren. Schwerpunkte des Konzepts, das Anwohner und Beirat eingefordert hatten: Schilder an den Zufahrtsstraßen – unter anderem zum Quartier zwischen Eickedorfer Straße, Findorffstraße, Admiralstraße und Hemmstraße –, die lediglich Anliegern die Durchfahrt gewähren oder die Einfahrt ganz verbieten; 400 Poller entlang des Uferstreifens am Torfkanal sowie mehr Verkehrsüberwacher und Polizeibeamte, die Verstöße ahnden und Falschparker abschleppen lassen.

Lesen Sie auch

Falschparker müssen tief in die Tasche greifen: 195 bis 260 Euro Abschleppgebühr je nach Werk-,Sonn- oder Feiertag sowie Uhrzeit, bis zu 60 Euro Abholgebühr vom Stellplatz – und dazu ein Bußgeld. Wer eine Feuerwehreinfahrt versperrt, muss 30 Euro zahlen. Parken auf dem Gehweg kostet ebenfalls bis zu 30 Euro. Nach Angaben der Innenbehörde sind zusätzlich zu Polizeibeamten in diesem Jahr sechs Verkehrsüberwacher in den Straßen rund um die Bürgerweide im Einsatz.

Anlieger-frei-Schilder wirkungslos

Anwohner hatten im WESER-KURIER kritisiert, dass die aufgestellten Anlieger-frei-Schilder kaum Wirkung zeigten. In den Straßen rund um die Bürgerweide werde nach wie vor in Wild-West-Manier geparkt, Geh- und Radwege zugeparkt. Bei den Schildern habe es Nachbesserungen gegeben, an der Zufahrt zur Winterstraße von der Eickedorfer Straße sei ein Durchfahrt-verboten-Schild aufgestellt worden, so Schaefer. Die Anwohner hatten außerdem moniert, dass Behörden und Veranstalter nicht offensiv genug auf Parkalternativen hingewiesen hätten.

Die Bewerbung solcher Alternativen müsse künftig verbessert werden, räumten beide Ressortchefs ein. Schaefer appellierte aber auch an Freimarkt-Besucher, die mit dem Auto anreisen wollen. „Es gibt genug Parkmöglichkeiten abseits des Festgeländes, zum Beispiel auf Park-and-Ride-Plätzen an der Universität oder auch in den Parkhäusern in der Innenstadt. Die werden aber offenbar nicht ausreichend genutzt.“ Es mangele nicht an Möglichkeiten, häufig aber an der Bereitschaft. Schaefer: „Es ist keine Zumutung, von der Innenstadt zu Fuß zur Bürgerweide zu gehen.“

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)