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Sieg gegen Jena in Bremen Eisbären sichern Play-offs – und stellen Weichen für die Zukunft

Der Krimi-Sieg gegen Jena in der Bremer ÖVB-Arena sicherte den Eisbären Bremerhaven den Play-off-Einzug um den Aufstieg in die Bundesliga. Doch an diesem Abend gab es noch mehr wichtige Zukunftsmeldungen.
13.04.2025, 14:49 Uhr
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Eisbären sichern Play-offs – und stellen Weichen für die Zukunft
Von Florent Comtesse

Es war ein Festtag für die Eisbären Bremerhaven in ihrem außergewöhnlichen (Gast-)Heimspiel in der Bremer ÖVB-Arena. Zum zweiten Mal in der aktuellen Saison gastierten die Basketballer in der 2. Bundesliga ProA in dieser Halle. Und während draußen auf der Bürgerweide die Menschen auf der Osterwiese in den Fahrgeschäften sich die Kehle wund schrien, brachten in der Arena die Eisbären die Anhänger ebenfalls zum Grölen, Johlen und Jubeln.

2587 Zuschauer fanden am Sonnabend den Weg in die ÖVB-Arena, um einen wahrlich furiosen Auftritt des Teams von Trainer Steven Esterkamp zu bestaunen. 3000 hatte man sich bei den Eisbären erhofft, dennoch würden die Ticketverkäufe reichen, damit die Kosten gedeckt sind. Ab der kommenden Saison treten die Riesen von der Nordseeküste aufgrund der Sanierung der Stadthalle dann vier- bis sechsmal in Bremen auf, wie Geschäftsführer Johannes Marggraf vor der Partie sagte.

Die Eisbären zahlten das entgegengebrachte Vertrauen jedenfalls eindrucksvoll zurück: In der Overtime schlugen die Bremerhavener in einer echten Krimi-Partie den Spitzenreiter Science City Jena mit 107:102 nach Verlängerung. Eben jenes Team, was zuvor 18 Siege in Folge feiern konnte.

Es war Basketball, der schön anzuschauen war – mit fetter Stimmung auf den Rängen. Das war Werbung für die Eisbären.
Adrian Breitlauch, Kapitän Eisbären Bremerhaven

Völlig erschöpft, aber auch freudestrahlend über den am Ende verdienten Sieg sagte Kapitän Adrian Breitlauch nach der Partie: "Wir wollten diese Serie beenden. Wir haben gegen ein absolutes Top-Team gespielt, das war ein Spiel mit höchster Intensität. Es war gleichzeitig aber auch Basketball, der schön anzuschauen war – mit fetter Stimmung auf den Rängen. Das war Werbung für die Eisbären." Auch Topspieler Elijah Miller (26 Punkte) zeigte sich begeistert über die Stimmung in der ÖVB-Arena: "Die Fans haben uns unglaublich nach vorne getrieben. Das setzt Energie frei."

Ähnlich sah es auch Trainer Steven Esterkamp, der sich besonders über die mentale Stärke seiner Mannschaft freute. Denn nach keinem Viertel lag sein Team gegen den Favoriten aus Thüringen in Rückstand (22:21, 48:46, 71:67, 107:102), zeigte starke Comeback-Momente nach leichten Schwächephasen. Esterkamp: "Ich habe das ganze Spiel nie an unseren Spielern gezweifelt. Das Spiel hat bestätigt, wie wir spielen wollen und was die Erwartungen an uns selbst sind."

Wir haben noch einen Job zu erledigen, der uns alles abverlangt, die Saison ist noch nicht vorbei.
Steven Esterkamp, Trainer Eisbären Bremerhaven

Die Jungs hätten sich das Feiern redlich verdient, so der Coach. Denn mit dem Erfolg ist klar: Die Play-offs um den Aufstieg in die Basketball-Bundesliga sind gesichert. Die Eisbären sind zwei Spieltage vor Ende der Hauptrunde nicht mehr von Platz Acht in der Tabelle zu verdrängen. Es geht aber auch um jede Menge Geld und das wichtige Heimrecht: Die ersten vier Teams der Hauptrunde dürfen im Viertelfinale im ersten, dritten und gegebenenfalls im fünften und letzten Spiel zu Hause ran.

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Auch deshalb mahnte der Coach: "Am Montag geht es dann aber wieder ins Training. Wir haben noch einen Job zu erledigen, der uns alles abverlangt, die Saison ist noch nicht vorbei. Ich erwarte die gleiche Konzentration von jedem Spieler für die restlichen zwei Spiele und natürlich auch für die Play-offs."

Zwei wichtige Vertragsverlängerungen

Dass die Eisbären aber auch darüber hinaus für die kommende Saison wichtige Weichen stellen wollen, zeigt die Vertragsverlängerung von Point Guard und Schlüsselspieler Elijah Miller (429 Punkte und 217 Assists in der aktuellen Saison). Unter tosendem Applaus wurde kurz vor Spielbeginn verkündet, dass der Kanadier seinen Kontrakt um eine weitere Saison verlängert hat. "Ich fühle mich großartig hier. Steven Esterkamp ist ein toller Trainer, wir reden jeden Tag über Basketball, aber auch über das Leben. Das Team ist wie eine Familie für mich", sagte der Topscorer dem WESER-KURIER. Zudem können sich die Anhänger auch weiterhin auf Carlos Carter freuen. Der US-amerikanische Small Forward verlängerte ebenfalls um eine Saison.

Basketball-Krimi auf Augenhöhe

Zur Partie: Trotz einer guten Bremerhavener Defensive zeigten die Thüringer von Beginn an, wer der vermeintliche Favorit war. Das Team von Björn Harmsen erspielte sich nach sechs Minuten im ersten Viertel einen Acht-Punkte-Vorsprung (7:15) – auch weil sich die Eisbären zu viele einfache Fehler erlaubten. Und die Jenaer besonders von der Dreierlinie überzeugten.

Die Eisbären ließen die Köpfe auf dem Bremer Parkett aber zu keiner Zeit hängen und wurden vor dem gegnerischen Korb immer effizienter. Durch die starken Peter Hemschemeier (15 Punkte), Anzac Rissetto (13) und Hendrik Warner (13) konnten die Bremerhavener immer wieder knappe Vorsprünge verteidigen und auch die Halbzeit anführen (48:46) – auch weil die Jenaer ihre Dreier-Versuche nicht mehr nutzten.

Im zweiten Spielabschnitt war es dann eine Partie auf Augenhöhe. Es war kein Unterschied mehr zu erkennen, wer als Tabellenführer und wer als Ligafünfter ins Spiel ging. Zwar kam Jena eine Minute vor der Schlusssirene wieder in Führung (94:91), doch dann erhielt der starke Miller nach einem erfolgreichen Zwei-Punkte-Versuch zwei Freiwürfe – vergab den Ersten, aber schaffte den Ausgleich durch den Zweiten sechs Sekunden vor Spielende (94:94). In der Overtime erhöhte wieder einmal Miller mit einem Korbleger zum 107:102 – der Endstand.

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Das nächste Duell steht am kommenden Sonnabend bei Phoenix Hagen an (19 Uhr), dann gehts im Hauptrunden-Finale in Bremerhaven gegen Gießen (Sonnabend, 26. April, 19 Uhr).

Eisbären Bremerhaven: Miller (26), Biss (5), Schmitz (4), Carter (11), Breitlauch (9), Hemschemeier (15), Richmond (5), Norl (6), Warner (13), Rissetto (13)

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