Lindenhof. Ein leuchtend blaues Hinweisschild prangt seit dem 21. April – dem fünften Todestag von Bremens früherem Bürgermeister Hans Koschnick – am Bauzaun vor Gröpelingens wohl berühmtester Bauruine an der Geeststraße 134. Hier war der „Gröpelinger Jung’“ einst zuhause, das Haus gehörte seinen Großeltern.
Wer den QR-Code auf der neuen Hinweistafel per Smartphone einscannt, gelangt darüber auf die Webseite geeststrasse134.weebly.com, auf der Näheres über das Gebäude und seine Geschichte zu erfahren ist.
Angebracht hat die blaue Plakette demnach die Initiative „Street as History“, die auf der Webseite erklärt: „In Großbritannien werden bedeutende Persönlichkeiten mit einer blauen Plakette geehrt, die an den entsprechenden Häusern angebracht wird. Es handelt sich hierbei um Personen, die einen wichtigen und positiven gesellschaftlichen Beitrag geleistet haben.“
Weniger positiv ist, was später aus Koschnicks Jugendwohnhaus wurde: Die Immobilie gammelt seit nunmehr 30 Jahren vor sich hin. Verschiedene Anstrengungen der Stadt, gemeinsam mit dem Eigentümer dagegen etwas zu unternehmen, blieben bislang ohne Erfolg. Ein Ärgernis für die Nachbarschaft – aber immerhin: Mit gut 120.000 Euro, die über das integrierte Entwicklungskonzept (IEK) Gröpelingen beschafft wurden, ist zum Sommer 2019 unmittelbar vis-à-vis an der Ecke Geeststraße/Goosestraße beim Umspannwerk ein nach dem Bremer Urgestein, Kommunisten und Widerstandskämpfer Willy Hundertmark benannter kleiner Quartiersplatz hergerichtet worden.