Im Zusammenhang mit der Diskussion um die beiden als unbewohnbar geltenden Schrottimmobilien hat das Ordnungsamt am Donnerstagabend einen Schlussstrich gezogen. Nachdem in der vergangenen Woche bereits das Gebäude Oslebshauser Heerstraße 159 gesperrt worden war, wurde nun auch das Nachbargebäude Nr. 157 geschlossen. Das Haus wurde mit einem neuen Schloss versehen, der Zugang ist nicht mehr möglich, teilte die Innenbehörde am Freitag mit. "Der Eigentümer kann beim Ordnungsamt die Schlüssel abholen, darf das Haus aber nicht mehr Dritten zur Unterkunft zur Verfügung stellen."
Die Entscheidung geht auf eine Anordnung des Ordnungsamtes nach dem Wohnungsaufsichtsgesetz zurück. Darin wird erklärt, dass das Gebäude unbewohnbar ist. Wie berichtet handelt es sich bei der Hausnummer 157 um ein Haus, das seit einem Dachstuhlbrand im Januar 2021 nicht mehr bewohnt war. In der vergangenen Woche wurde wie berichtet das Nachbargebäude Nr. 159, das demselben Eigentümer gehört, von der Baubehörde aus brandschutztechnischen Gründen gesperrt.
Die zehn Bewohner des Hauses, die laut Innenbehörde aus der Alkohol- und Drogenszene angehören, erhielten von der Sozialbehörde ein Angebot für eine alternative Unterbringung in Hemelingen. Dieses Angebot nahm nur die Hälfte der Betroffenen an. Fünf von ihnen kehrten zurück nach Oslebshausen. Weil die Hausnummer 159 gesperrt war, zogen sie kurzerhand ins Erdgeschoss des Nachbargebäudes, ein völlig entkerntes Haus ohne Strom und Gas, das allerdings über einen Wasseranschluss und eine Toilette verfügte.
Aus Sicht der Ordnungsbehörde war jedoch auch die Übernachtung in der Nr. 157 nicht hinnehmbar. Dies sei den fünf Bewohnern vor Ort erklärt worden und sie hätten dafür auch Verständnis gezeigt. Die Sozialbehörde hat ihnen daraufhin erneut ein Ausweichquartier angeboten.