Im Naherholungsgebiet Grüner Bremer Westen wurde voriges Jahr der Rundweg „In den Wischen“ fertiggestellt – eine fünf Kilometer lange Rundstrecke beim Waller Feldmarksee zum Wandern, Spazierengehen, Joggen und Radfahren. In diesem Jahr wurden nun auch noch entlang dieses Weges Sitzbänke, Mülleimer und Fahrradbügel und Schilder zur besseren Orientierung aufgestellt. In einem nächsten Schritt möchte die für den Naherholungspark verantwortliche Umweltbehörde jetzt die Anbindung des Rundweges verbessern.
Das Vorhaben
Wer nämlich aktuell von Gröpelingen kommend den neuen Rundweg erreichen möchte, der muss zunächst sehr schmale und wenig einladende Wege passieren, um dorthin zu gelangen. Deshalb soll die knapp einen Kilometer lange Zuwegung über Kleingärtnerweg, Weg im Vogelschutzgehölz, Butterblumenweg und Cornusweg im kommenden Jahr zu einer drei bis 3,50 Meter breiten Asphaltstrecke ausgebaut werden.
Die konkreten Maßnahmen
Dafür soll der Kleingärtnerweg verbreitert werden und zu den Kleingärten hin einen einheitlichen Zaun und eine Hecke bekommen, wie kürzlich Andrea Lücking vom Referat Grünordnung im Umweltressort und Landschaftsarchitekt Karsten Schmidt vom Umweltbetrieb Bremen (UBB) dem Umweltausschuss des Gröpelinger Beirats erläuterten. Ihnen zufolge ist außerdem geplant, dort 19 Obstbäume anzupflanzen. Um den dafür benötigten Platz zu schaffen, muss ein etwa 4,50 Meter breiter Kleingarten-Streifen der öffentlichen Grünfläche zugeschlagen werden.
Auch der hinter der Autobahnunterführung an den Kleingärtnerweg anschließende Weg Im Vogelschutzgehölz soll eine neue Asphaltdecke bekommen. Damit Autos auf dem drei Meter breiten Weg noch aneinander vorbeikommen, sind an fünf Stellen Ausweichbuchten geplant. Damit in den Ausweichbuchten keine Fahrzeuge abgestellt werden, sollen die Buchten Schmidt zufolge schmaler als ein Parkplatz sein. Autos können stattdessen auf acht neuen Stellplätzen am Cornusweg geparkt werden. Als Verkehrsberuhigungsmaßnahme bekommt die Fahrbahn an sechs Stellen in den Wegen Im Vogelschutzgehölz und Cornusweg sogenannte Aufpflasterungen. Das bedeutet, dass die Fahrbahn leicht angehoben und nach einigen Metern wieder abgesenkt wird, sodass dort nicht schnell gefahren werden kann.
Der Zeitplan
Mit den Kleingärtnervereinen Am Mittelwischweg, Blüh‘ Auf, Waller Marsch und Morgenland sowie den von der Baumaßnahme unmittelbar betroffenen Pächtern ist das Vorhaben Schmidt zufolge bereits abgestimmt worden.
Noch in diesem Jahr hoffen Karsten Schmidt und Andrea Lücking die Ausführungsplanung abschließen und die Arbeiten ausschreiben zu können, sodass im Frühjahr mit der Umsetzung begonnen werden könnte. Baugrundtechnisch und logistisch sei das Areal „eine Katastrophe“, sagt Schmidt: „Lange Anfahrtswege, kaum Lagerflächen und extrem hoch anstehendes Grundwasser.“ Aus diesem Grunde könne und wolle er sich aktuell noch auf keinen verbindlichen Zeitplan festlegen.
Autobahnunterführung und Müll
Die Unterführung unter der Autobahn A27 hindurch gehört nicht zum Zuständigkeitsbereich des Bremer Umweltressorts und wird dementsprechend im Zuge des Wegeausbaus auch nicht bearbeitet, wie Schmidt auf Nachfragen von Ortspolitikern und Bürgern mitgeteilt hat. Denn viele Gröpelinger würden sich wünschen, dass die Unterführung freundlicher, attraktiver, sauberer und einladender würde. Poller an der Einfahrt zum Kleingärtnerweg sollen ungebetene Gäste daran hindern, heimlich Müll im Kleingärtnerweg abzuladen. „Wir können das nur versuchen, werden es vermutlich aber nicht ganz verhindern können, dass dort illegal Müll abgeladen wird“, so Schmidt.
Barrierefreiheit
Auf einer schrägen Fläche können Rollstühle mit drei Rädern schneller kippen als auf einem Weg, der von der Mitte aus zu beiden Seiten hin abfällt: Diesen Hinweis zum barrierefreien Bauen gab Anwohnerin Petra Wontorra den Planern schließlich noch mit auf den Weg. Aktuell nämlich ist der Weg mit einem Seitengefälle von zwei Prozent geplant, was Karsten Schmidt zufolge auch den Richtlinien zur Barrierefreiheit entspricht. Schmidt will aber prüfen, ob eine andere bauliche Variante umsetzbar wäre.