Die Baudeputation hat in ihrer jüngsten Sitzung die Grundlage für die Gestaltung einer neuen Grünanlage an der Diedrich-Wilkens-Straße gelegt. Damit dort tatsächlich neues Grün sprießen kann, haben die Deputierten für die Aufhebung eines vorgesehenen Bebauungsplans gestimmt, der eine Wohnbebauung vorsah.
Das Ringen um eine Bebauung der Brachfläche zwischen Godehardstraße und Diedrich-Wilkens-Straße ist Jahrzehnte alt. Früher prägte Gewerbe das Gelände, unter anderem standen dort einst Betriebsgebäude von Nordmende, die Focke-Wulf-Hallen und weitere Industriebetriebe.
Dann kamen der Abriss der Fabrikgebäude und später der Bau des Hemelinger Tunnels. Durch die Industrie belastetes Erdreich wurde abgetragen und die Fläche mit eher sandigem Erdreich aufgefüllt. Seitdem liegt das Areal über dem Tunnel brach und erinnert mit seinem dünnen Bewuchs nicht eben an eine Parkanlage im Sinne von Rasen, Wiese, Sträuchern und Großbäumen. Favorisiert wird im Stadtteil die Umgestaltung zu einer echten Parkanlage, aber auch die Ideen von zusätzlichen Sportanlagen wie einer Skateranlage sind im Gespräch.
Die Pläne zu einer Bebauung mit Wohnungen mussten zu den Akten gelegt werden, nachdem ein Geruchsgutachten zu dem Ergebnis kam, dass die Emissionen vor Ort eine Bebauung mit Wohnungen nicht zulässt. Ohnehin wäre ein Bau entlang der viel befahrenen und entsprechend lauten Bahnstrecke nicht einfach gewesen.
Vor Ort wird seitdem darüber diskutiert, eine Parkanlage anzulegen und damit den Tamra-Hemelingen-Park aufzuwerten. Ein Angebot der benachbarten Coffein Compagnie, die Verursacher eines Teils der Geruchsemissionen ist, einen Teil der Kosten für einen Park zu übernehmen, hat die Stadt nach einem jahrelangen Prüfverfahren abgelehnt.
Für den Bereich entlang der Diedrich-Wilkens-Straße soll ein neuer Bebauungsplan mit der Nummer 2557 aufgestellt werden, dafür war nun die Aufhebung des Planaufstellungsbeschlusses für den Bebauungsplan 2415, der eine Wohnbebauung vorsah, notwendig.
"Endlich herrscht Klarheit, dass Wohnen dort kein Thema mehr ist", freut sich Beiratsmitglied und Sprecher des Stadtteilentwicklungsausschusses Hans-Peter Hölscher (SPD), der auch Mitglied der Baudeputation ist. "Der Beschluss ist der Durchbruch, um für das Gelände in eine vernünftige Entwicklung zu gehen."
Ebenfalls Mitglied der Baudeputation ist Ralf Bohr (Grüne). Er hofft: "Eine Aufwertung der Grünflächen und im selben Zuge eine Aufwertung des Tamra-Hemelingen-Parks wären gut, denn dort ist es noch etwas spärlich." Insgesamt habe das Gesamtgebiet, also Tamra-Hemelingen-Park und Brachfläche, eine Größe von annähernd 36.000 Quadratmetern.
Hölscher betont, dass Hemelingen ohnehin nicht viele Grünflächen habe. "Und wenn das Coca-Cola- und Könecke-Gelände bebaut wird, dann wäre eine Parkanlage in der Nachbarschaft toll."
Wie es künftig dort aussehen wird, wird sich nun in der kommenden Erarbeitung des neuen Bebauungsplans zeigen, in der auch die Bevölkerung miteinbezogen werden wird. Bohr und Hölscher haben schon Ideen: "Bänke und Schatten durch Bäume wären gut für die Besucher", sagt Bohr. "Ein Grillplatz wäre toll", ergänzt Hölscher, der sich auch eine Skateranlage auf dem Gelände vorstellen kann.