Sodenmatt. Die beste Nachricht kam am Ende der Veranstaltung. Da teilte Sascha Aulepp (SPD), Senatorin für Kinder und Bildung, mit, dass die Finanzierung der drei Quartiersbildungszentren (QBZ) in Blockdiek, Gröpelingen und Huchting für das ganze Jahr 2025 gesichert sei. Auch sonst nahmen die gut 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Gesprächsrunde mit den Regierungsvertretern im Bürger- und Sozialzentrum wichtige Informationen mit oder konnten ihre Anliegen direkt vorbringen.
Fachleute mit von der Partie
Ursprünglich war es als Sprechstunde von Bürgermeister Andreas Bovenschulte geplant, doch Bovenschulte konnte den Termin in Huchting nicht selbst wahrnehmen. Als Vertreter hatte er kurzfristig Sascha Karolin Aulepp, Finanzsenator Björn Fecker (Grüne) und die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung, Özlem Ünsal (SPD), gebeten, bei der Bürgersprechstunde Rede und Antwort zu stehen. Aulepp, Fecker und Ünsal wurden dabei von Vertretern der Polizei, des Amtes für Straßen und Verkehr, der Bremer Straßenbahn-AG, des Consult-Teams Bremen (CTB), der Gewoba und des Ordnungsamtes unterstützt.
Die Problemzonen des Stadtteils
Die Moderation des Abends hatte Sandra Bröring, in der Senatskanzlei Referentin für die Koordination der Bürgerbeteiligung, übernommen. Der eingereichte Fragenkatalog tangierte sehr unterschiedliche Huchtinger Problemzonen, allen voran die Verkehrssituation aber auch die verkehrliche Anbindung Huchtings an die Innenstadt. Viel Ärger bereitet den Huchtingern offenbar auch die Unmöglichkeit, direkt im Stadtteil eine Anzeige bei der Polizei aufzugeben und die Störungen durch Poser im Bereich des Roland-Centers. Auch das in Huchting immer präsente Thema Müll wurde angesprochen. Dabei kamen unter anderem Vorschläge auf den Tisch, wie durch Aufklärung der Bevölkerung in mehreren Sprachen der richtige Umgang mit Abfall erlernt werden könnte.
Ein Elternsprecher einer Huchtinger Schule fragte direkt bei Aulepp an, ob nicht auch ein Sonderkontingent für den Bildungssektor geschaffen werden könnte. Ein anderer Teilnehmer der Sprechstunde sorgte sich um die künftige Versorgung der Schulkinder im Stadtteil, falls die Frischeküche der Bremischen Evangelischen Kirche geschlossen würde.
Aufruf zur Beteiligung
Die Wohnsituation in einigen Huchtinger Quartieren war ebenfalls Thema. Vor allem ging es um Wohnblocks an der Robinsbalje. Die stadteigene Wohnungsgesellschaft Gewoba hatte dort die Verwaltung der Immobilien übernommen, weil die Eigentümergesellschaft nach Einschätzung der Behörde ihre Pflichten grob verletzt hatte – die Wohnungen konnten über mehrere Wochen nicht geheizt werden. Stefan Stahl von der Gewoba berichtete, die Treuhandverwaltung eines Wohnblocks habe Ende 2024 aufgehoben werden können, nachdem dort Mängel beseitigt waren. Inzwischen sei auch ein neuer Eigentümer für das Objekt gefunden worden.
Viele Fragen betrafen den Stadtteil und die Lebenssituation im Bremer Süden im Allgemeinen, einige Teilnehmerinnen und Teilnehmern brachten aber auch konkrete Einzelschicksale an. Dafür hatten Sandra Bröring und das Team von der Senatskanzlei reichlich Schreibmaterial mitgebracht. Die Anliegen sollen im Anschluss an die Bürgerbeteiligung von den zuständigen Behördenmitarbeitenden abgearbeitet werden. „Sprechen Sie uns an, wenn etwas nicht gut läuft“, forderte Finanzsenator Björn Fecker die Anwesenden auf. „Wir sind auf Ihre Rückmeldung angewiesen.“
Ortsamtsleiter Christian Schlesselmann hatte noch einen Tipp für die Huchtingerinnen und Huchtinger. „Kommen Sie zu unseren öffentlichen Beiratssitzungen, die an jedem dritten Montag im Monat stattfinden. Dort können Sie Ihre Anliegen vortragen", warbt er.