Das Förderprogramm "Lokales Kapital für soziale Zwecke" (LOS), das durch den Europäischen Sozialfonds (ESF) finanziert wird, unterstützt niedrigschwellige Mikroprojekte in Bremer Quartieren. Die Projekte sollen einen Beitrag zur sozialen Teilhabe und Beschäftigungsfähigkeit der Menschen in sozial benachteiligten Quartieren leisten. Die Projekte variieren inhaltlich, es können PC-Kurse, Radio- und Videoproduktionen, aber auch Näh- und Kochangebote sein.
Budget soll um 300.000 Euro gekürzt werden
Die LOS-Agentur berät die Kleinstprojekte vor Ort in den Quartieren Bremens und schließt mit den Trägern der Projekte Verträge ab. Bis zu maximal 20.000 Euro Förderung können über das Bundesprogramm LOS finanziert werden. Bisher betrug das Gesamtbudget dafür 500.000 Euro, die maximale Laufzeit liegt bei 24 Monaten. Nun soll das Gesamtbudget auf 200.000 Euro gekürzt werden, dadurch verringern sich auch die Stadtteilbudgets. Für Huchting bedeutet dies, dass in diesem Jahr nur noch 17.500 Euro zur Verfügung stünden – erheblich weniger als in den Vorjahren.
Auf der jüngsten Beiratssitzung forderte nun der Beirat Huchting einstimmig die zuständigen senatorischen Behörden auf, die schon für das Jahr 2024 vorgesehene Fördersumme von 500.000 Euro für das Förderprogramm LOS auch für dieses Jahr – und darüber hinaus – zu gewährleisten. Weiterhin forderte der Beirat die zuständigen senatorischen Behörden auf, auf die Europäische Union (EU) einzuwirken, die im ESF-Topf bereitgestellten Gelder nicht zu reduzieren, damit die Projekte in Huchting weiterhin gefördert werden.
Beschäftigung von Langszeitarbeitslosen
Der Beirat begründete seine Forderungen damit, dass durch LOS geförderte Projekte für den Stadtteil wichtig seien. Dadurch konnten bisher Menschen beschäftigt werden, die lange arbeitslos sind und oft psychische Gründe haben, weshalb sie nicht für den ersten Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Diese Personen werden in den Projekten in einem geregelten Arbeitsalltag rücksichtsvoll begleitet. Die Aufgaben, die meist einfach sind – etwa Müll im Stadtteil sammeln – geben ihnen eine Tagesstruktur und damit einen Grund, morgens aufzustehen. Würde das Förderbudget geschrumpft, hieße dies, dass weniger Menschen in eine Arbeitsmaßnahme aufgenommen werden könnten. Diese Menschen würden mit ihren Problemen allein gelassen und entfernten sich weiter vom ersten Arbeitsmarkt. „Das kann nicht gewollt sein“, sagte Ortsamtsleiter Christian Schlesselmann.