Jedes Jahr steht das Thema Mittelverteilung der offenen Kinder- und Jugendarbeit (OKJA) wieder auf der Tagesordnung in den Beiräten. Und jedes Mal wieder stellen die Beiräte fest, dass die in Bremen zur Verfügung gestellten Mittel keineswegs die von den Trägern benötigten Gelder abdecken. Selbst Jennifer Jank vom Amt für Soziale Dienste und zuständig für die Mittelverteilung im Bremer Süden stellte bereits 2023 fest: "Wir können die Decke ziehen, wie wir wollen, irgendwo ist es immer zu kurz."
Besonders im kinderreichen Huchting leben viele Kinder in Armut und sind auf die Förderungen, die Träger wie die Stadtteilfarm, das Freizi und der Mädchentreff anbieten, dringend angewiesen. Erst im vergangenen Oktober noch hatte Jennifer Jank berichten können, dass die Mittel für die offene Kinder- und Jugendarbeit noch einmal um sieben Prozent angehoben worden waren und die vom Mädchentreff beantragte Summe in diesem Jahr in voller Höhe ausgezahlt werden konnte. Für das Jahr 2025 sieht es jedoch schon wieder anders aus. Gestiegene Kosten zehren die höheren Mittelzuwendungen auf.
Obwohl der Controllingausschuss, in dem Vertreter der Träger, Institutionen und Parteien über die Mittelverteilung entscheiden, bereits seine Zustimmung zur Verteilung der Mittel der offenen Kinder- und Jugendarbeit gegeben hatte, beschloss der Beirat Huchting einstimmig, den Vorschlag des Amtes für Soziale Dienste zur Verteilung der Mittel für die offene Kinder- und Jugendarbeit für 2025 abzulehnen. Durch den Verteilungsvorschlag würde erneut keine auskömmliche Finanzierung der OKJA-Einrichtungen und Maßnahmen in Huchting gewährleistet.
Der Beirat begründete die Ablehnung damit, dass sowohl das OKJA-Stadtteilkonzept Huchting als auch die Qualitätsdialoge aus Sicht des Amtes für Soziale Dienste eine Förderfähigkeit aller beantragten institutionellen Förderungen und Projektmittel ergäben. Die Bedarfe an offener Kinder- und Jugendarbeit würden von den Kindern und Jugendlichen sowie dem Jugendbeirat benannt und von den Einrichtungen bestätigt.
Bedarf nicht erfüllt
Darüber hinaus zeige der Jugendbericht 2022 sogar noch weitergehende Bedarfe auf, welche mit dem aktuellen Status nicht erfüllt werden können. Alle Einrichtungen und Projekte in Huchting unterstützten unterschiedliche Bedarfe und Zielgruppen. Alle Einrichtungen und jedes Projekt seien für die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen im Stadtteil unverzichtbar. Daher fordert der Beirat Huchting mit Bezug auf die Beiratsbeschlüsse aus den Jahren 2022 und 2023 weiterhin eine auskömmliche Finanzierung für die offene Kinder- und Jugendarbeit in Stadtteil.