Das kam unerwartet. Hatte Annette Biermann, bei der Senatorin für Kinder und Bildung im Bereich Regionale Angebotsentwicklung tätig, bei ihrem Besuch des Huchtinger Beirates im September noch voller Überzeugung vom Kita-Standort Alter Dorfkrug gesprochen, so musste sie diese Erwartungen auf der letzten Sondersitzung des Bildungsausschusses wieder zurückschrauben.
Die Versorgung mit Krippen- und Kindergartenplätzen für die Elementargruppen sieht in Huchting vielversprechend aus, besonders, seit Anfang November der Kindergarten Drachenkinder mit den ersten drei von sechs Gruppen eingeweiht werden konnte, berichtete Annette Biermann. „Insgesamt fehlen in diesem Jahr etwa hundert Betreuungsplätze, die allerdings bei Eröffnung der weiteren Gruppen bei den Drachenkindern und unterjährigen Zu- und Abgängen in anderen Einrichtungen rein rechnerisch abgedeckt werden können“, so Biermann.
Drei Projekte müssen umgesetzt werden
Um jedoch allen jungen und jüngsten Huchtingerinnen und Huchtingern auch zukünftig einen Krippen- oder Elementarplatz bieten zu können, müssten drei bereits in Bau oder Planung befindliche Ausbauprojekte umgesetzt werden, die weitere Kapazitäten im Stadtteil zur Verfügung stellten. Das wäre zum einen die Kita Obervielander Straße, deren Träger Awo hier nicht nur die Kinder aus dem Kindergarten Luxemburger Straße unterbringen, sondern zusätzlichen Gruppen Raum geben wollte. „Die Kita Obervielander Straße sollte eigentlich schon Ende 2021 fertig sein“, so Biermann. Doch immer wieder auftretende Verzögerungen hatten die Fertigstellung des Kindergartens bisher verhindert. „Hier handelt es sich um eine Verzögerung in der Umsetzung des Projektes“, erläuterte Biermann.
Ganz anders sehe es indes beim Kindergarten an der Kirchhuchtinger Landstraße, dem ehemaligen Alte Dorfkrug aus. Nachdem die Investoren Müller und Bremermann zunächst eine Zusage zu dem Projekt gegeben hatten, teilten sie den zuständigen Stellen im Sommer mit, dass das Vorhaben „zu den Konditionen, unter denen das Projekt beschlossen wurde, doch nicht umgesetzt werden könne“. Unter anderem verlangten die Investoren, einen höheren Mietpreis auf die Nutzung des Objekts vereinbaren zu dürfen. Auch erlaube die Fläche des Objektes eine Ausweitung auf sieben anstelle der zuvor beschlossenen sechs Gruppen. Während diese beiden Punkte für die Investoren positiv beschlossen werden konnten, wurde die letzte Forderung der Investoren abgelehnt: Die Investoren hatten durchsetzen wollen, dass die Stadtgemeinde Bremen eine Mietabsicherung für den Fall übernehmen sollte, dass der Mieter die Mietzahlung nicht leisten könne. „Dieser Forderung konnte nicht zugestimmt werden“, machte Annette Biermann deutlich.
Für Alter Dorfkrug wurde bisher kein Bauantrag gestellt
Während also die Fertigstellung des Kindergartens Obervielander Straße durch Verzögerungen in der Umsetzung behindert wurde, ist die Umsetzung des Kindergartens Alter Dorfkrug auf eine Verzögerung in der Planung zurückzuführen: „Hier wurde noch nicht einmal der Bauantrag gestellt“, berichtete Annette Biermann. Und ob die Investoren nun, nach Ablehnung der Mietabsicherung durch die Stadtgemeinde, das Projekt umsetzen werden, ist noch nicht klar. „Eine Entscheidung hierüber ist noch nicht gefallen“.
Zum dritten Ausbauprojekt, dem Kindergarten, der an der Huchtinger Heerstraße 86 entstehen soll, fehlen noch die Zustimmungen wichtiger Stellen, einschließlich des Huchtinger Beirates. „Wenn hier nicht zugestimmt wird, müssen wir uns erneut Gedanken machen“, so Biermann.
Zum Glück gäbe es in Huchting geeignete Ausweichprojekte, von denen zwei sogar direkt entscheidungsfähig seien. „Aber da wir derzeit keinen Haushalt und keine Gremiensitzungen haben, können im Moment keine Entscheidungen gefasst werden“.
