Der Zuschauerraum des Sitzungssaales im Ortsamt Huchting war gut gefüllt, auf dem Großbildschirm war zu sehen, dass etliche Eltern der Fachausschuss-Sitzung Bildung und Kindertagesstätten virtuell zugeschaltet waren. Das war nicht weiter verwunderlich, ging es doch um die Lern- und Betreuungssituation ihrer Kinder an der Grundschule Grolland.
Das rege Interesse an der Fachausschusssitzung hatte das als „Brandbrief“ beschriebene Schreiben der Eltern der Grundschule Grolland an Bildungssenatorin Sascha Karolin Aulepp (SPD) ausgelöst (wir berichteten). Besonders die Betreuungssituation nach dem Unterricht empfanden die Eltern als unzureichend, obwohl bereits seit Längerem eine Elterninitiative eingesprungen ist und eigene Hortplätze anbietet.
Mangelnde Betreuung verhindert Rückkehr in den Beruf
In der Sitzung meldeten sich einige Eltern zu Wort, die besonders von der unzureichenden Betreuungssituation betroffen waren: Erzieherinnen und Lehrerinnen, die nicht in ihren Beruf zurückkehren können, weil für ihre eigenen Kinder die Betreuungsplätze fehlen.
Der Fachausschuss beschloss daraufhin, die senatorische Behörde über den Beirat aufzufordern, die Nachmittagskinderbetreuung in Grolland dem Bedarf anzupassen und entsprechend aufzustocken. Die vorhandenen Plätze der Horte von Kita Bremen, des Kinder- und Familienzentrums Grolland und des Elternvereins sind nicht ausreichend. Es wurde weiterhin beantragt, Haushaltsmittel für personelle und räumliche Ressourcen bereitzustellen.
Kritik an Umstellung auf Ganztagsschule
Ebenfalls forderte der Fachausschuss über den Beirat, die die Belastungen der Eltern durch die komplexe Betreuungssituation in Grolland mit unterschiedlichen Trägern zu minimieren. Bei gleichzeitiger Betreuung von Kindern im Hort von Kita Bremen und beim Elternverein gibt es keine Ermäßigung für Geschwisterkinder. Das Essengeld ist für die Kinder im Hort des Elternvereins deutlich teurer als im Hort von Kita Bremen. Hier sollen gleiche Maßstäbe angesetzt werden. Soweit erforderlich werden entsprechende Haushaltsmittel beantragt.
Unzufrieden zeigte sich der Fachausschuss auch mit der Umsetzung der Planung für die Umstellung der Grundschule Grolland auf den Ganztagsschulbetrieb. Er forderte die senatorische Behörde auf, das Verfahren und die Planungen für die Umstellung der Grundschule Grolland auf den Ganztagsschulbetrieb mit oberster Priorität voranzutreiben. Die bereits vorliegenden Ergebnisse aus den Workshops der Phase Null seien dabei zu berücksichtigen. Diese sehen unter anderem die Sanierung der Schule beziehungsweise den Neubau eines Traktes und den Ausbau zur Ganztagsschule einschließlich einer die Einrichtungen Kita und Schule verbindenden Mensa vor.
Bildungsausschuss: Haushaltsreste für Schulstandortplanung
Erstaunt erfuhren die Fachausschussmitglieder sowie die Zuhörer dabei von Yvonne Averwerser, der Bildungspolitischen Sprecherin der CDU, dass in einer Pressemitteilung vom 5. Dezember vergangenen Jahres von der Pressestelle des Senates mitgeteilt wurde, dass der Senat in seiner Sitzung am 5. Dezember beschlossen hatte, „einer erforderlichen Aufhebung der Haushaltssperre zuzustimmen und noch in diesem Jahr rund 1,8 Millionen Euro Planungsmittel zur Umsetzung des Schulstandortplans zur Verfügung zu stellen“, mit denen, neben anderen Schulen, „die Grundschule in Grolland saniert werden und einen Verbindungsbau zwischen Schulgebäude und Kinder- und Familienzentrum (KuFZ) bekommen [soll], der unter anderem als Speiseraum genutzt wird“. Auf diese Pressemitteilung nahm der Fachausschuss Bezug, als er forderte, diese Haushaltsreste einzusetzen.
Als weiteren Punkt mahnte der Fachausschuss die unverzügliche Beschaffung der 13 interaktiven digitalen Tafeln für die Grundschule Grolland an, deren Anschaffung vor eineinhalb Jahren beschlossen worden waren. Damit die schulspezifischen Profile fortlaufend angeboten werden können – die Grundschule Grolland hat sowohl das Musik- als auch das Sportprofil – fordert der Fachausschuss über den Beirat Huchting die Bildungsbehörde auf, Haushaltsmittel bereitzustellen. Zusätzlich sollen die Beschaffung der interaktiven, digitalen Tafeln und die Fortführung der schulspezifischen Profile in der Beirätekonferenz beraten werden, da auch andere Stadtteile betroffen sind.