Ortsamtsleiter Christian Schlesselmann wünscht sich nur das Beste für seinen Stadtteil Huchting. Mindestens so schön wie im Tabak-Quartier solle es hier werden – möglichst aber noch schöner. Um die Lebensqualität der Huchtinger Bürgerinnen und Bürger auf möglichst hohem Niveau zu halten, gehört auch eine vernünftige Schulstandort-Planung dazu.
Jedes Jahr aufs Neue machen sich die Verantwortlichen an die Planung. Basierend auf den gemeldeten Geburtszahlen lässt sich in etwa ableiten, wie viele Kinder sechs Jahre später eingeschult werden. Doch immer wieder wirft das Leben selbst die beste Planung über den Haufen, etwa wenn mehr Menschen in einen Bereich zuziehen. „Für dieses Jahr haben wir sowohl im Oberschul- als auch im Grundschul-Bereich alle Bedarfe vorab ermittelt, vielleicht kommt es in den einzelnen Sprengeln noch einmal vereinzelt zu Verschiebungen", so Udo Stoessel, Referatsleiter Schulausbau bei der Senatorin für Kinder und Bildung. „Ich brauche hier noch mehr Material, um konkret über einen neuen Schulstandort sprechen zu können."
Neue Oberschule zwingend erforderlich
Für Huchting steht jetzt schon fest, dass für 2023 eine Interims-Schule für zwei erste Klassen benötigt wird und für 2028 eine neue Oberschule im Stadtteil zwingend erforderlich wird. So hatte Ortsamstleiter Christian Schlesselmann sich bereits im Vorfeld einmal mit Beiratssprecher Falko Bries auf den Weg durch den Stadtteil gemacht und sich nach möglichen Schulstandorten umgeschaut. Zum einen bot sich dabei die Fläche des ehemaligen Thyssen-Krupp-Komplexes an, zum anderen ist ein Gelände auf der Bezirkssportanlage Huchting, der „Platz 6" ebenfalls sehr interessant. Dieser „Platz 6" besonders aus dem Grund, weil es hier insgesamt drei mögliche Zuwegungen zur dann neugebauten Oberschule geben würde. „Wir erwarten hier keine so großen Elternströme mehr, da diese Kinder dann auch schon allein zur Schule kommen können", vermutete Beiratssprecher Falko Bries.
Insgesamt würde der Huchtinger Beirat das Gelände an der Bezirkssportanlage favorisieren, erfuhr Stoessel. Ihm läge jetzt noch ein weiterer Vorschlag für einen Schulstandort vor, der am 14. Dezember besichtigt werden soll. „Ich kann dieses Angebot nicht ignorieren, ich muss mich darum kümmern", betonte Stoessel. Erst danach könne eine endgültige Entscheidung zu einem Schulstandort getroffen werden.
Auf dem ehemaligen Thyssen-Krupp-Gelände sei bereits eine Kindertagesstätte geplant. Dort solle dann nicht auch noch eine weitere Schule entstehen, so Schlesselmann. „Ich möchte den Stadtteil gern ein wenig entzerren und nicht an einzelnen Stellen Anhäufungen von Angeboten schaffen", erklärte Schlesselmann nach der Sitzung.
Grundschulen haben Vorrang bei Einrichtung von Ganztagsschulen
Noch einmal kam auch das Gespräch auf die ehemalige Schule an der Luxemburger Straße, die 2014 und 2015 schon als Notunterkunft für Geflüchtete herhielt. Damals wurden hier extra Sanitärcontainer aufgestellt, damit die untergebrachten Menschen auch angenehme hygienische Verhältnisse vorfinden würden.
Inzwischen ist das Gebäude mangels Instandhaltung durch den Eigentümer Immobilien Bremen mehr und mehr heruntergekommen. 2014 war noch zusätzlich die Tafel in dem ehemaligen Schulhaus untergebracht, heute nutzen nur noch ein Mädchentreff und Arbeit und Ökologie einige der Räume.
Auf keinen Fall eigneten sich die Räume heute mehr dazu, als Interimsschule zu dienen, waren sich Beirat und Udo Stoessel einig. „Das ganze Gebäude müsste komplett saniert werden, bevor wir hier wieder Unterricht erteilen könnten", so Stoessel. Hier stelle sich nur die Frage, was überhaupt mit dem Gebäude geschehen sollte.
Falko Bries sprach die Einrichtung einer Ganztagsschule an der Roland von Bremen-Oberschule an, doch hier war Udo Stoessel ganz eindeutig: „Bei der Einrichtung von Ganztagsschulen haben die Grundschulen eindeutig Vorrang, Erst, wenn diese alle als Ganztagsschulen eingerichtet sind, können wir uns um die Oberschulen kümmern".