Der Senat musste liefern, und er hat es getan: zehn Millionen Euro für kurzfristige Projekte in der Bremer Innenstadt. Das ist dringend nötig, um dem Abwärtstrend entgegenzutreten. Ein Zeichen, dass die Regierung sich bei der Entwicklung nicht dem Schicksal ergibt. Viel Symbolik auch, aber besser als nichts.
Natürlich wird dadurch kein einziges Geschäft gerettet, wobei man wissen muss, dass die große Welle der Insolvenzen im Zusammenhang mit der Corona-Krise noch kommt. Und eigentlich zeigt der Senat mit den geplanten Projekten auf sich selbst: Die Martinistraße soll seit Jahrzehnten zurückgebaut werden, alle sind mittlerweile dafür – warum wurde das nicht längst angepackt? Der gleiche Fall beim Domshof.
Das ist peinliches Versagen von Politik und Verwaltung. Doch nun, in großer Not, gibt es immerhin ein Einsehen. Endlich. Ein Übel ist bei der Innenstadtplanung weiterhin in der Welt – der ewige Streit um die Zuständigkeiten. Wenn Investoren, auch der Beirat Mitte, eine Task Force fordern, die übergreifend arbeitet, mit sehr guten Leuten besetzt ist und Handlungsvollmacht bekommt, haben sie recht. Das fehlt.