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Innenstadt: Konkretere Ergebnisse angemahnt Sorge um temporäre Nutzung der Wallanlagen

Generell als zu wenig konkret beurteilte der Beirat Mitte die Fortschreibung des Innenstadtkonzeptes und mahnte beim Stadtplanungsbüro "Urban catalysts" die Beantwortung noch offener Fragen an.
15.07.2021, 16:29 Uhr
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Sorge um temporäre Nutzung der Wallanlagen
Von Sigrid Schuer

Heftig debattiert wurde im Beirat Mitte über die mögliche temporäre Nutzung der Wallanlagen im Rahmen des Innenstadtkonzeptes. Rund 1000 Menschen seien seit Februar über verschiedene Module an der Fortschreibung des Kontepts beteiligt gewesen, sagte Lucas Halemba vom Berliner Stadtplanungsbüro "Urban Catalysts" in seiner Präsentation.

Wie berichtet plant "Urban Catalysts", in den Wallanlagen Sportgeräte aufzustellen. Das stieß auf ein geteiltes Echo bei den Beiratsmitgliedern. Wally Steimke (Grüne) betonte, dass es sich schließlich um ein Gartenkulturdenkmal und Naherholungsgebiet handele. Hier noch zusätzlich zu der ohnehin schon vorhandenen Belebung durch Festivals, Märkte und Kunst-Präsentationen draufzusatteln, empfindet sie als "sehr beunruhigend".

Es müsse doch darum gehen, die Qualität zu erhalten. "Freie Flächen sind kostbar", betonte sie. Die Kulturmeile mit drei Museen am Ostertorsteinweg sei ohnehin schon sehr belebt, nicht nur kulturell, sondern auch gastronomisch, sagte sie. Auch der zugeschaltete Landesdenkmalpfleger Georg Skalecki betonte, dass eine temporäre Nutzung der Wallanlagen nur unter Beachtung strenger Auflagen möglich sei. "Die Erhaltung der hohen Qualität ist eine sehr sensible Sache", so Skalecki, der eventuellen baulichen Veränderungen eine klare Absage erteilte. Jonas Friedrich (Grüne) konnte in den 55 Seiten des Innenstadtkonzeptes viel Sinnvolles entdecken, wie er sagte. Besonders wichtig sind ihm die Einrichtung "konsumfreier Orte im Lebensraum Innenstadt". Dennoch bleibt ihm die Ideenskizze immer noch zu abstrakt.

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Und Dirk Kühling vom Wirtschaftsressort sagte, dass gerade auch im Hinblick auf Sicherheit und Sauberkeit in den Wallanlagen verstärkt die öffentliche Hand gefragt sei. Er betonte aber auch, dass die prinzipiell begrüßenswerte zur Verfügungstellung von Drittmitteln durch den Bund Bremen für die Komplementär-Finanzierung durchaus vor finanzielle Herausforderungen stelle. Generell bemängelten die Beiratsmitglieder, dass die Entwürfe zur Belebung der Innenstadt im Vergleich zu der Präsentation vor einigen Wochen immer noch zu wenig konkret seien. Schlagworte wie, die City solle "vielfältiger, jünger und klüger werden und zudem kleinteiliger, flexibler und durchmischter" waren schon vor einigen Wochen zu hören. Auch, dass die Verweildauer in der City wie überhaupt ihre Strahlkraft im allgemeinen erhöht werden sollte.

So plädierte die SPD-Stadtteil-Parlamentarierin Birgit Olbrich dafür, die Fortschreibung zur Belebung des Innenstadtkonzeptes und des Verkehrsentwicklungsplanes enger miteinander zu verzahnen. Und Dirk Paulmann (CDU) wollte wissen, wie das Ganze umgesetzt und finanziert werden soll. Auch wurden weiterführende Angaben zum Wohnen in der Innenstadt angemahnt ebenso zur Realisierung wohnen auf begrünten Dächern oder konkrete Pläne für das Investoren-Areal von Kurt Zech im Herzen der Stadt. Aussagen wie: Die Obernstraße sei als Shopping-Meile ein wichtiges Rückgrat, oder, es gelte, Impulsprojekte zu stärken, blieben da zu dünn.

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