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Fahrradbrücke über den Fluss Großer Wesersprung kommt nicht vor 2030

Sie ist ein wichtiger Baustein in den Plänen für den Bremer Radverkehr der Zukunft: eine Fahrradbrücke über die Weser. Doch auf den Baubeginn müssen die Radler wohl noch etwas warten.
03.10.2024, 05:00 Uhr
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Von Matthias Holthaus

Mit dem Rad einmal rund um das alte Bremen – schnell, auf breiten Wegen und ohne enge Kurven: Die bereits teilweise realisierte Radpremiumroute wird zwar bisweilen kontrovers diskutiert, kann aber auch für einen Mehrwert für den innerstädtischen Verkehr sorgen. Im Zuge der Radpremiumroute wird auch seit geraumer Zeit über zusätzliche Fahrradbrücken über die Weser gesprochen – nun hat Rick Graue, Leiter des Amtes für Straßen und Verkehr (ASV), den Beirat Mitte über den Planungsstand der angedachten Fahrradbrücke vom Stadtwerder bis zum Osterdeich informiert.

Als „Erlebbarkeit der Wallanlagen“ preist die Präsentation des ASV-Leiters die Radpremiumroute, und in der Tat würde sie, wenn sie denn eines Tages realisiert sein wird, durch die Wallanlagen führen oder zumindest an ihnen vorbei: vom Altenwall kommend über die Weser und auf der Neustadtseite über die Werderstraße an der Hochschule vorbei über die Kleine Weser. An der Piepe vorbei, geht es dann durch die Neustadtswallanlagen Richtung Woltmershausen, um dann rechts auf die Stephanibrücke abzubiegen und dann rechts den Wallanlagen zu folgen.

217 Meter lang: der Große Wesersprung

Während die Brücke über die Weser in die Neustadt „Großer Wesersprung“, wird die Brücke über die Kleine Weser als „Kleiner Wesersprung“ bezeichnet. Der 217 Meter lange Große Wesersprung soll jeweils vier Meter breite Spuren für Fuß- und Radverkehr erhalten. Mit dieser Brücke soll die Altstadt besser mit dem Naherholungsgebiet Stadtwerder verbunden werden. Zeitsparend soll die Route insgesamt werden, nicht nur durch die möglichen höheren Geschwindigkeiten, sondern auch dadurch, dass der Radverkehr quer durch die Innenstadt und die oftmals konfliktreichen Begegnungen von Radfahrern auf der Wilhelm-Kaisen-Brücke vermieden werden kann. Und nicht nur die Wilhelm-Kaisen-Brücke soll entlastet werden, auch die Umwelt soll durch die vermehrte Nutzung des Fahrrades eine Entlastung erfahren.

Wir legen die Hoffnung und den Fokus auf eine Anschlussfinanzierung vom Bund.
Rick Graue, Leiter des ASV

Durch die Radpremiumroute und den damit verbundenen Vorteilen wie eine möglichst durchgängige Strecke ohne Engstellen soll der Radverkehr insgesamt attraktiver werden – und diese Attraktivität soll auch durch den Großen Wesersprung erreicht werden. Dieser soll als Hängebrücke daherkommen und auf der Neustädter Seite einen leichten Knick aufweisen: Es sollen damit nicht nur die zackig angelegten Wallanlagen angedeutet werden, sondern auch in diesem Bereich ein Ort mit Sitzgelegenheiten geschaffen werden. Gleichzeitig wird damit ein Schutzabstand zu einem in der Nähe befindlichen Düker, also einer Trinkwasserleitung, geschaffen. Für dieses Projekt sollen auf Altstadtseite zwei Bäume weichen, auf Neustadtseite zwölf. Am Osterdeich indes sieht die Vorplanung einen Kreisverkehr für Fahrräder vor, die bereits bestehenden Deichwege sollen erhalten bleiben.

Keine Finanzierung für den Bau

Dies alles braucht jedoch Zeit: Vor 2030 werden die Arbeiten für die Brücke nicht beginnen, so Rick Graue. Und auch Geld wird noch benötigt: Während die Finanzierung bis zum Ende der Entwurfsplanung gesichert sein wird, ist sowohl für den Bau der Brücke als auch für die Herstellung der Verkehrsanschlüsse und die Freiraumplanung laut ASV „derzeit keine Finanzierungsgrundlage vorhanden.“ Rick Graue sagte daher: „Wir legen die Hoffnung und den Fokus auf eine Anschlussfinanzierung vom Bund. Da muss man sagen, dass man auf Anschlussfinanzierung angewiesen ist.“ Außerdem gibt es eine „Priorisierung des Personaleinsatzes“ aufgrund des akuten Handlungsbedarfes bei den bereits bestehenden Weserbrücken.

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