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Radfahren am Osterdeich Wird die Radpremiumroute erst 2026 realisiert?

Nochmals von allen Seiten beleuchtet wurde die Fahrradpremiumroute am Osterdeich auf der jüngsten Fachausschussitzung Mobilität des Beirates Östliche Vorstadt. Möglich ist, dass sie erst 2026 realisiert wird.
25.04.2024, 05:51 Uhr
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Wird die Radpremiumroute erst 2026 realisiert?
Von Sigrid Schuer

Wann werden die ersten Radler über die Fahrradpremiumroute am Osterdeich rollen? Diese Frage blieb am Ende der jüngsten Sitzung des Fachausschusses Mobilität des Beirates Östliche Vorstadt offen. In einer Anhörung des Trägers öffentlicher Belange, für den Lutz Schmauder vom Amt für Straßen und Verkehr (ASV) erschienen war, wurde das Projekt Fahrradpremiumroute am Osterdeich noch einmal von allen Seiten beleuchtet. Schmauder wies am Ende seiner Ausführungen auf die prekäre Lage des Haushaltsnotlagelandes Bremen hin, das zuletzt, wie berichtet, 1,3 Milliarden Euro zusätzlich an Schulden aufgenommen hatte. Zurzeit werde mit einem Start des Projektes 2025 geplant, ob es dann wirklich so weit komme hänge nicht zuletzt vom schwierigen Finanzrahmen ab. Vielleicht gehe das Projekt aber auch erst 2026 in die Realisierung, sagte Schmauder.

Bleibt die Routen-Führung so wie beschlossen?

Lutz Schmauder führte aus, dass die Führung der Fahrradpremiumroute so beibehalten werden soll wie vor einem Jahr per Beiratsbeschluss festgelegt. Demzufolge soll die alte Baumreihe am Osterdeich erhalten bleiben. Die Fahrbahn, die momentan eine Breite von 8,50 Meter hat, soll auf 6,50 Meter verengt werden, um die Fahrradpremium-Route breiter führen zu können. Rund 20 Parkplätze fielen an der Weserseite weg, das solle aber durch Ersatzparkplätze auf dem Werder-Parkplatz in der Pauliner Marsch kompensiert werden.

  • Die Regeln für den Radweg im Video erklärt

Die Führung der Route über die Rampe am Jürgensdeich bringe allerdings auch Nachteile mit sich, so Schmauder. Denn der Routenplan höre vor dem Jürgensdeich auf. Geplant sei nun die zusätzliche Erschließung der Grundstücke im Suhrfeld. "Sollten wir das Planungsrecht haben, dann könnte es dort weitergehen", sagte der ASV-Vertreter. In den Projektkonferenzen, an denen auch der Beirat Östliche Vorstadt beteiligt war, wurde vor einem Jahr bewusst die Führung der Radpremium-Route, von Hemelingen kommend, unter der Erdbeerbrücke hindurch hinauf an der Rampe am Jürgensdeich beschlossen. Um einer zusätzlichen, verkehrlichen Belastung des Naherholungsgebietes Pauliner Marsch vorzubeugen, hatte man sich bewusst gegen eine Routen-Führung an der Rampe der Franz-Böhmert-Straße entlang entschieden.

Was sagt der SV Werder Bremen?

Peter Rengel, Leiter Infrastruktur beim SV Werder Bremen, betonte, dass die Bremer Weserstadion GmbH bereits Widerspruch gegen die Pläne einer roten Hochpflasterung am Gefahrenschwerpunkt Franz-Böhmert-Rampe eingelegt habe. Denn: Die Querung sei dort für große Fahrzeuge wie die Fan-Busse und die Busse, die Kinder zum Schwimmunterricht brächten, extrem schwierig. Das gelte auch für die Feuerwehr-Fahrzeuge, fügte er hinzu und brachte die Installation sogenannter intelligenter Ampeln ins Spiel. Generell eine komplexe Situation, wie Rengel befand, worauf Schmauder erwiderte, dass der SV Werder doch in die Projektkonferenzen mit einbezogen worden sei. Ohnehin sei nicht geplant, das Verkehrskonzept vor Werder-Spielen zu ändern, betonte er. Das würde also auch bedeuten, dass die Fan-Busse der Bremer Straßenbahn AG an den insgesamt 17 Heim-Spieltagen der Saison auf der Fahrradpremiumroute hielten. Das bedeutet aber auch, dass die Fans dann auf der Fahrbahn stünden. Das hieße für die Spieldauer sowie für die An- und Abfahrts-Zeit, die Radpremiumroute außer Betrieb zu setzen. Ein Vertreter des ADFC stellte in Aussicht, dass diese Sondersituation sein Verband wohl verschmerzen könnte. Lutz Schmauder will nun noch einmal zu einem späteren Zeitpunkt zu dem Thema einladen.

Wie verhält es sich mit dem Betriebsplan für die Verkehrserprobung Osterdeich/Stader Straße?

Vom 12. bis 19. Mai soll erprobt werden, was passiert, wenn der Linksabbieger stadteinwärts am Osterdeich in Richtung Weser-Stadion wegfällt. Beobachtet werden soll, ob es dann zu einem Rückstau kommt. Darüber hinaus soll im Rahmen des Versuches die Ampelschaltung verkürzt und für den Auswärtsverkehr angepasst werden. Falls es nicht gut laufe, müsste der Linksabbieger-Verkehr hinten über die Stader und Hamburger Straße umgeleitet werden, sagte Schmauder. Klaus-Peter Jonitz (CDU) befürchtet, dass diese Umleitung für mehr Lärmbelästigung in den betroffenen Wohnstraßen sorgen könnte.

Was ist mit dem Bereich Sielwall/Lüneburger Straße?

Auf der Teilstrecke des Umbaus zwischen Sielwall und Lüneburger Straße soll die sogenannte Aufstellfläche für Fußgänger an der Ampelüberführung in Richtung Sielwall markiert werden. Da an dieser Stelle auch der Radverkehr in Richtung Sielwall fließt, sollen damit von vornherein Konflikte ausgeschaltet werden. Im Rahmen der Realisierung der Fahrradpremium-Route wurde seitens der Ausschuss-Mitglieder auch der Wunsch geäußert, den Fußweg gleich mit zu erneuern. Das hänge von der jeweiligen Zuständigkeit ab, betonte Schmauder, könne aber wohl großzügig gehandhabt werden, meinte er. Eine größere Übersichtlichkeit soll dem Fußverkehr künftig auch an der Querungshilfe Berliner Straße gewährt werden. Diesem Vorschlag wurde auf der Fachausschuss-Sitzung einstimmig zugestimmt.

Wie sieht es mit den Recycling-Containern am Osterdeich aus?

Der Beirat hat sich dazu entschlossen, wegen des hohen Bedarfes zwei der Recycling-Container am Osterdeich zu belassen. Auch wenn diese Entscheidung laut der Beirätin Sona Terlohr (Grüne) die Gefahr erhöhe, dass Fahrzeuge künftig auch über die Fahrradpremiumroute fahren, um die Container zu erreichen. Bianca Wenke plädierte dafür, die Leerungsintervalle der Container zu erhöhen. Die restlichen Recycling-Container sind mittlerweile an den Brommy-Platz versetzt worden.

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