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Planung für Fahrradpremiumroute Ein paar Parkplätze weniger

Eine der geplanten Radpremiumrouten soll am Osterdeich entlang führen. Der Beirat Mitte hat sich über die Planung für den Ausbau zwischen Mozartstraße und Sielwall informiert und warum Parkplätze wegfallen.
09.12.2021, 19:39 Uhr
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Von Matthias Holthaus

43 Kilometer soll einst die Bremer Fahrradpremiumroute lang sein und fertiggestellt wird sie in mehreren Abschnitten. Auch die von Bremen-Nord bis nach Hemelingen verlaufende Premiumroute D.15 wird in solche Abschnitte unterteilt, nun hat sich der Beirat Mitte über den Planungsstand des Ausbaus zwischen Mozartstraße und Sielwall informiert.

„Die Premiumrouten sind der neue Qualitätsstandard im Radverkehr“, sagt dazu Anne Mechels von der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau (SKUMS). Und um diesen Qualitätsstandard zu schaffen, dazu habe das Ressort das Amt für Straßen und Verkehr (ASV) mit der Planung beauftragt. Breiter sollen die Fahrradwege werden, nicht nur aus Gründen des Komforts, sondern auch deshalb, um höhere Geschwindigkeiten zu ermöglichen. 4300 bis 7000 Radfahrer würden den Osterdeich im Durchschnitt pro Tag befahren und mit der Premiumroute gehe die Behörde davon aus, diese Zahlen noch um bis zu 30 Prozent steigern zu können.

Der derzeitige Planungsstand der Teilstrecke Mozartstraße bis Sielwall bezieht allerdings die Kreuzung Siewall nicht mit ein, sagt Anne Mechels: „Das ist eine komplexe Aufgabe, diesen Knotenpunkt zu lösen.“

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Lutz Schmauder-Fasel vom ASV stellt anschließend den derzeitigen Planungsstand vor. Der Sachstand sei bereits Ende Mai 2021 dem Beirat Mitte vorgestellt worden, Mitte Oktober gab es eine gemeinsame Befahrung des Abschnitts durch die Beiräte Mitte und Östliche Vorstadt. Laut Schmauder-Fasel werde demnach eine Planungskonferenz mit Behörden und Beirat einberufen, wobei er auch sagt, dass ein längerer Planungsprozess zu erwarten sei.

Bäume sollen erhalten werden

Behalten werden soll auf jeden Fall der Baumbestand am betreffenden Abschnitt am Osterdeich, sagt er. „Dadurch entfallen aber Parkflächen“, stellt er klar, denn der Radweg müsste verbreitert werden. „Wir können dafür aber nicht wesentlich weiter an die Bäume ran, weil es dann an den Wurzelbereich gehen würde.“ Und ein weiterer Punkt stellt die Ampel im Bereich der Deichstraße dar: „Das möchten wir verbessern und den Radfahrern dort deutlicher machen, dass dort eine Ampel ist.“

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Momentan stellt sich die Situation so dar: Die von den Autos befahrene Fahrbahn ist 6,50 Meter breit und diese Breite wird auch erhalten bleiben. Der Radweg hingegen hat momentan eine Breite von 3,15 Metern und daran schließen sich direkt Autoparkplätze an: „Eigentlich müsste es einen 75 Zentimeter breiten Sicherheitsstreifen zwischen den parkenden Autos und dem Radweg geben“, erklärt Lutz Schmauder-Fasel, und dieser Schutzstreifen soll die Gefahr sich plötzlich öffnender Pkw-Türen vermindern. „Wir haben dort momentan keinen regelgerechten Radweg, er entspricht nicht den Richtlinien. Gerade bei diesen Nutzerzahlen muss der Radverkehr regelkonform ablaufen. Wir müssen ein regelgerechtes Radwegenetz haben und das haben wir am Osterdeich nicht.“

Radweg soll verbreitert werden

Der Radweg soll also auf 4,25 Meter Breite vergrößert werden, hinzu kommt ein 75 Zentimeter breiter Sicherheitsstreifen, der bis zur Fahrbahn reicht. Aufgesetztes Parken soll durch Poller unterbunden werden. Theoretisch würde das bedeuten, dass durch die Einrichtung des breiten Radweges mitsamt Schutzstreifen mehr als 80 Autostellplätze wegfallen würden, doch die derzeitige Planungsphase sieht den Erhalt von 56 Parkplätzen vor: Zwei Mal acht Stellplätze sollen nach derzeitigem Stand im Bereich zwischen Mozartstraße und Sielwall entstehen, dort würde sich der Radweg entsprechend verengen. Und gegenüber der Theatergarage könnten bis zu 40 Stellplätze eingerichtet werden.

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Die Ampel in Höhe der Deichstraße soll verlegt und so aufgestellt werden, dass Radfahrern deutlich gemacht wird, dass auch sie sich an diese Ampel halten müssen. Entsprechende Markierungen auf dem Radweg sollen dies zusätzlich verdeutlichen. Die Ampel sei wichtig, erläutert dazu Schmauder-Fasel, besonders für ältere und in der Mobilität eingeschränkte Menschen.

Meistbefahrene Fahrradrouten zuerst

„Wir sind in der Vorplanung“, stellt Lutz Schmauder-Fasel noch einmal klar, und auf die Frage, warum nun der gute Radweg auf dem Osterdeich erneuert wird, während viele Wege weiterhin in einem schlechteren Zustand blieben, antwortet er: „Wir packen erst einmal die Routen an, wo es die meisten Radfahrer gibt.“

In einem von Joachim Musch (Grüne) vorgebrachten Antrag spricht sich der Beirat anschließend dafür aus, dass der geplante Ausbau der Route vom Altenwall bis zur Kreuzung Sielwall in einem Bau- und Planungsabschnitt vorgenommen werden soll. Bei der Vorstellung des Teilabschnitts vom Altenwall bis zur Mozartstraße vor einigen Monaten sah der Beirat die dort vorhanden Probleme nicht ausreichend berücksichtigt. Bei einer Abschnittsplanung zwischen Altenwall und Tiefer und Sielwallkreuzung mit einer Unterbrechung in Höhe der Mozartstraße befürchtet der Beirat, „dass der schwierige erste Bauabschnitt nicht realisiert wird und damit der ansonsten begrüßenswerte Premiumradweg unvollständig bleibt.“

Info

Der Beirat Östliche Vorstadt befasst sich am Dienstag, 14. Dezember, ab 19 Uhr ebenfalls mit der Fahrradpremiumroute. Das Stadtteilparlament tagt digital und wird sich dann mit dem Planungsstand für den Ausbau des Streckenabschnitts auf dem Osterdeich zwischen Sielwall und Lüneburger Straße befassen. Zugangsdaten veröffentlicht das Ortsamt Mitte/Östliche Vorstadt unter www.ortsamtmitte.bremen.de auf seiner Internetseite.

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