- Was verbirgt sich hinter der Idee?
- Wie konkret sind die Planungen?
- Wie hat Bremen den Platz in diesem Jahr genutzt?
- Was kritisiert die FDP?
- Warum gab es in diesem Jahr nur wenige Veranstaltungen?
- Welche Nutzungen stehen für 2023 schon fest?
Das Wirtschaftsressort will den Platz der Deutschen Einheit vor dem Übersee-Museum im kommenden Sommer besser nutzen. Die Behörde plant, „möglicherweise ein mobiles Schwimmbecken in Kooperation mit den Bremer Bädern aufzubauen.“ So steht es in der Antwort des Senats auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion. Die Freidemokraten kritisieren, dass der Platz die Heimat von Drogenabhängigen und Obdachlosen geblieben ist.
Was verbirgt sich hinter der Idee?
Das Wirtschaftsressort möchte das Becken nutzen, um verschiedene Schwimmattraktionen in das Herz der Stadt zu holen. So könnten etwa Sportschwimmer dort ihre Stadtmeisterschaften austragen. Auch Wasserball, Kanu- und Kajak-Aktionen sollen nach den Vorstellungen der Behörde Schaulustige anlocken. Sogar ein Schnuppertauchen ist angedacht. Für die breite Öffentlichkeit könnte zum Beispiel das Frühschwimmen eine Gelegenheit bieten, am Bahnhof ins Wasser zu springen.
Wie konkret sind die Planungen?
Die Idee stammt von der Wirtschaftsförderung (WFB), die den Platz touristisch aufwerten will. "Für Menschen, die uns besuchen, ist dieser Ort von zentraler Bedeutung. Der Hauptbahnhof ist ein Aushängeschild, diese Eindrücke nehmen Besucher mit nach Hause", erläutert Maike Bialek, Sprecherin der WFB. In Bezug auf ein mögliches Schwimmbecken für den Sommer seien die Gespräche noch in einem frühen Stadium. Fraglich sei etwa die technischen Umsetzung, die Kosten und die terminlichen Verfügbarkeit des Platzes.
Wie hat Bremen den Platz in diesem Jahr genutzt?
Nach Auskunft des Senats gab es im laufenden Jahr fünf Sondernutzungen, die zusammengenommen für sechs Wochen vor dem Übersee-Museum für Abwechslung sorgten. Bis in den Januar hinein stand dort das Spiegelzelttheater, das aktuell wieder dort aufgebaut wurde. Im Juli war für zwei Wochen eine kleine Sportarena für die „German Beach Tour“ entstanden. Den Beachvolleyball hatte die WFB kurzfristig nach Bremen geholt. Sportlich ging es Anfang Juli auch bei einem dreitägigen Streetball-Turnier zu.
Was kritisiert die FDP?
Die FDP-Fraktion kritisiert in ihrer Anfrage aus dem September, dass sich die Zustände am Hauptbahnhof zugespitzt haben. Wie berichtet, beurteilt auch der Senat die Drogenprobleme als nicht länger tolerierbar. Aus Sicht der FDP kann es auch ein „konstruktiver Baustein“ sein, den Platz der Deutschen Einheit konsequent mit Veranstaltungen zu bespielen, damit sich dort weniger Wohnungslose und Drogenabhängige aufhalten. Trotz attraktiver Ideen – auch vom Verein „Attraktiver Bahnhof“ – sei dies im laufenden Jahr viel zu selten geschehen.
Warum gab es in diesem Jahr nur wenige Veranstaltungen?
Denkbar unglücklich verlief in diesem Jahr der Umgang mit dem Wunsch des Theaterschiffs, einen „Irish Summer“ zu veranstalten. Das für die Genehmigung zuständige Ordnungsamt verwies zunächst auf die thematische Überschneidung mit einem angedachten „Irish Festival“. Nachdem sich die zwei Veranstalter auf ein gemeinsames Format verständigt hatten, kam der nächste Konflikt. Die Organisatoren des Christopher Street Day (CSD) wollten den Platz ebenfalls nutzen. Infolge dessen wäre der Irish Summer nur in einem kürzeren Zeitraum möglich gewesen. Dadurch war dieser aber nicht mehr wirtschaftlich und wurde ins kommende Jahr verschoben. Besonders ärgerlich: Der CSD nutzte den Platz der Deutschen Einheit dann doch nicht.
Welche Nutzungen stehen für 2023 schon fest?
Der verschobene Irish Summer ist von Juli bis August geplant. Im Juni wird es erneut ein Streetball-Turnier geben, auch die German Beach Tour macht in diesem Monat wieder Station am Bahnhof. Mit einem verlängerten Zeitraum soll es im kommenden Jahr auch für Schulen und Vereine möglich sein, die Volleyballfelder zu nutzen. Ab dem Frühjahr will die WFB zudem ein „Willkommensmoment“ schaffen, etwa durch den Aufbau großer Buchstaben mit dem Schriftzug „Moin in Bremen“.