So langsam wächst das „Neue Essighaus“ in der Bremer Innenstadt Etage um Etage. Nun steht ein weiterer Mieter fest, der dort in das Haus in der Langenstraße einziehen will. Es handelt sich um den IT-Dienstleister Adesso. Der residiert momentan noch nahe der Katharinenpassage und will im kommenden Jahr, wenn alles fertig ist, in die Hälfte der zweiten Etage sowie in die dritte Etage einziehen. Dabei steht den Beschäftigten auch eine eigene Terrasse in Richtung des künftigen Jacobshofs zur Verfügung. Adesso hat mit dem Projektentwickler, der Joh. Jacobs & Co. Gruppe, den Mietvertrag unterzeichnet.
Der Bremer Standortleiter von Adesso, Christian Kohl, spricht von einer inspirierenden Arbeitsumgebung: „Ein weiterer wichtiger Punkt, der uns vom Umzug überzeugt hat, ist die attraktive Lage mitten im Balgequartier mit seinen architektonisch attraktiven Gebäuden, vielfältigen gastronomischen Angeboten und einer hohen Aufenthaltsqualität.“ Adesso wird dort mit gut 100 Beschäftigten einziehen. Sie werden in den offen gestalteten Büroräumen flexible Arbeitsplätze haben. Insgesamt hat Adesso in Europa sowie Indien und Saudi-Arabien knapp 11.000 Beschäftigte.
Unternehmensberatung Pwc mit drei Etagen
Als erster großer Büromieter für das Essighaus stand bereits im April der Wirtschaftsprüfer und Unternehmensberater PwC fest. Der wird in die fünfte bis siebte Etage, also in die drei oberen Etagen, einziehen und 1700 Quadratmeter belegen. 80 bis 100 Beschäftigte sollen hier für das Beratungsunternehmen tätig sein. Im Mai legte dann Investor Johann Christian Jacobs, Geschäftsführender Gesellschafter der Joh. Jacobs & Co. Gruppe, zusammen mit der Bremer Bausenatorin Özlem Ünsal (SPD) den Grundstein für das Gebäude. Momentan laufen Gespräche mit weiteren Mietinteressenten, denn noch ist von den insgesamt 5500 Quadratmetern nicht alles vermietet.
Im Erdgeschoss wird „Dille & Kamille“ mit einem Geschäft einziehen. Dabei handelt es sich um eine nachhaltige Lifestyle- und Interieur-Marke aus den Niederlanden. Das Unternehmen hatte bereits im vergangenen Jahr angekündigt, hier einzuziehen.
400 Jahre alte Fassade kommt zurück
Wenn die Passanten entlang der Langenstraße beobachten können, wie im modernen Stil Betonplatte um Betonplatte zusammen mit den tragenden Säulen entstehen, wird am Ende auch die Fassade vom alten Essighaus wieder integriert. Die ist mehr als 400 Jahre alt und stammt aus der Zeit der Weserrenaissance. Eine Fachfirma hatte die Fassade in Kleinstarbeit zerlegt und eingelagert, damit sie später wieder angebracht werden und den Neubau verzieren kann. Beim Abbau kamen mehr als hundert Stücke zusammen.
Das „Neue Essighaus“ soll zusammen mit dem Jacobs-Haus, dem neu geschaffenen Jacobshof, der Stadtwaage und dem Kontorhaus das Balgequartier bilden, benannt nach dem einstigen Nebenarm der Weser, der 1838 zugeschüttet wurde. Die Joh. Jacobs & Co. Gruppe investiert hier insgesamt etwa 100 Millionen Euro. Am Ende soll hier auf gut 19.000 Quadratmetern ein Mix aus Einzelhandel, Gastronomie, Büros sowie kulturellen Einrichtungen für Ausstellungen und Veranstaltungen entstehen.