Wenn im Herbst der neue Hebammenstudiengang an der Hochschule Bremen startet, sind damit große Hoffnungen verbunden. Die akademisierte Ausbildung soll den Beruf attraktiver machen und dadurch dem Mangel an Hebammen entgegenwirken. Diese Hoffnung ist berechtigt. Aber: Bis die ersten Hebammen den Hörsaal verlassen und in Kreißsälen oder Geburtshäusern tätig werden, wird es noch ein paar Jahre dauern.
Schon jetzt müssen werdende Mütter mitunter monatelang nach einer Hebamme suchen. In Bremen und bundesweit. Deshalb dürfen andere Projekte für die Versorgung von Schwangeren – insbesondere in Stadtteilen, wo der Bedarf an Unterstützung besonders groß ist – wegen der Herausforderungen durch die Corona-Pandemie nicht zurückgestellt werden. Ein solches Projekt ist das geplante Hebammenzentrum im Bremer Westen, in dem mehrere Geburtshelferinnen unter einem Dach Familien beraten. Diese Angebote sind wichtig für die (werdenden) Mütter. Sie ermöglichen aber auch Geburtshelferinnen, sich zusammenzuschließen und trotz Mangels die Versorgung dort sicherzustellen, wo sie dringend benötigt wird.