Die Wasserpest breitet sich in einem weiteren Gewässer in Bremen sichtbar aus. Auf Nachfrage bestätigt das Umweltressort eine Beobachtung des WESER-KURIER, wonach auch die Wasserflächen in den Wallanlagen inzwischen von der invasiven Art befallen sind. Unter anderem an der Ecke Daniel-von-Büren-Straße / Am Wandrahm wuchert die Pflanze bereits dicht unter der Wasseroberfläche. Von einer starken Ausbreitung wie auf dem Werdersee will die Behörde derzeit allerdings nicht sprechen.
"Da die Wasserpest dort nur in kleineren Bereichen neben anderen Pflanzen vorhanden ist, ist sie Bestandteil eines vielfältigen ökologischen Systems in den Wallanlagen", betont eine Sprecherin. "Es gibt Tiere, die die Wasserpest als Versteck oder Futter nutzen." Seit wann sich die invasive Art in den Wallanlagen schon ausbreitet, weiß die Behörde nicht. Bislang sei der Befall zumindest nicht aufgefallen, heißt es. Die Pflanze sei zwar nicht heimisch, allerdings seit Mitte des 20. Jahrhunderts in Europa vertreten und verbreitet. Sie gelte daher in Nord- und Nordwestdeutschland inzwischen als etabliert und komme auch im Bremer Raum in zahlreichen Gewässern vor.
Wasserpest in den Wallanlagen soll nicht bekämpft werden
Da die Ausbreitung in den Wallanlagen aktuell gering sei und die Wasserflächen dort anders als der Werdersee weder von Schwimmern noch von anderen Wassersportlern genutzt werden, sei ein Rückschnitt der Pflanzen in diesem Fall nicht erforderlich, erklärt das Umweltressort. "Maßnahmen zum Management der Wasserpest in den Wallanlagen sind derzeit nicht geplant."
Auf dem Werdersee hingegen ist im Herbst eine umfassende Mahd geplant – vor allem, um die Überwinterungsknospen der Wasserpest zu reduzieren. Dadurch soll die Ausbreitung im kommenden Jahr eingedämmt werden. Falls diese Herbst-Mahd nicht ausreicht, soll im Mai nochmals nachgearbeitet werden. Laut Umweltressort sei die Wasserpflanze bereits kurz vor dem Rückzug. Man prüfe jetzt schon wöchentlich, ob die derzeit beschränkte Nutzung des Sees aufgehoben werden könne, hieß es zuletzt von der Behörde.
Gleichzeitig werde an einem Konzept gearbeitet, "dass die Nutzung des Werdersees im kommenden Jahr in möglichst weiten Bereichen ermöglicht", heißt es. Bei den Überlegungen würden zahlreiche Nutzergruppen und andere Ressorts mit einbezogen. Die Behörde macht aber auch deutlich, dass der See ein Ökosystem sei und keine Badeanstalt. Man müsse versuchen, das Schwimmen möglich zu machen, ohne zu stark in das Ökosystem einzugreifen.