Die 19 in Obervieland zu verteilenden Beiratssitze sind vergeben. Die CDU bleibt mit 34,8 (2019: 33,4) Prozent zwar bei sechs Sitzen, hat damit aber einen weniger als die SPD, die bei dieser Wahl 35,1 (29,1) Prozent der Stimmen auf sich vereinte. Die Grünen verlieren mit 8,3 Prozent (15,6) fast die Hälfte ihrer Anteile von 2019, müssen einen Sitz abgeben und bekommen zwei, ebenso wie die BIW, die in Obervieland auf 9,6 Prozent kam. Die Linken erreichen 6,5 (9,7) Prozent, die FDP 5,7 (6,9).
Wer wurde gewählt?
SPD: Holger Sauer, Sara Dahnken, Klaus-Dieter Möhle, Klaus Sager, Derya Keyßler, Sven Boberg und Tugba Böhrnsen.
CDU: Ewald Johann Stehmeier, Christin Loroff, Stefan Alexander Faber, Gabriele Marita Klaassen, Heiko Zeller und Kubilay Pezük.
Grüne: Gesine Becker und Werner Bohlmann; Linke: Fabian Roman; FDP: Frank Seidel; BIW: Ulf Nummensen und Andreas Breitzke.
Die Wahlbeteiligung
26.333 Menschen waren am 14. Mai in Obervieland aufgerufen, ihre Stimmen für ein neues Stadtteilparlament abzugeben. Für 1.175 junge Männer und Frauen war es die erste Chance ihres Lebens, ihr Wahlrecht ausüben zu dürfen.
In den vergangenen Jahren ist die schlechte Wahlbeteiligung in Kattenturm sehr auffällig gewesen – das war auch bei dieser Wahl nicht anders. Weniger als die Hälfte aller Wahlberechtigten haben dort ihre Stimme abgegeben (41,9 Prozent). In dem Ortsteil gibt es vergleichsweise besonders viele Menschen, die auf Sozialleistungen angewiesen sind, ein geringes Familieneinkommen haben und dadurch bedingt auch nur eine unzureichende Teilhabe der Kinder und Erwachsenen am gesellschaftlichen Leben möglich ist. Die beste Wahlbeteiligung der Obervielander Ortsteile hat Habenhausen mit 75,5 Prozent erzielt. Im Schnitt für den ganzen Stadtteil also 58,3 Prozent.
Die Herausforderungen für den neuen Beirat
Die Menschen im Stadtteil mit ihren teilweise sehr unterschiedlichen Lebenswirklichkeiten in den vier Ortsteilen Arsten, Habenhausen, Kattenturm und Kattenesch angemessen zu vertreten, gehört wohl zu einer der größten Herausforderungen des Obervielander Beirates. Wiederkehrende Themen sind die Armutsbekämpfung besonders in Kattenturm und Teilen von Arsten-Nord. Aber auch die Verkehrsbelastung an vielen Stellen im Stadtteil beschäftigt den Beirat seit vielen Jahren. Der Kampf um ausreichend Kitaplätze, genug Geld für die offene Jugendarbeit im Stadtteil und ein Umfeld, in dem Senioren noch möglichst lange eigenständig in ihrem Zuhause wohnen bleiben können, sind ebenfalls Themen, die den Beirat regelmäßig beschäftigen.
Und es wird weiter gebaut: Besonders in Arsten kommen immer neue Häuser und damit auch Bewohnerinnen und Bewohner hinzu. Der Beirat wird stets während der Planung neuer Bauvorhaben beteiligt und kann – mal mehr oder weniger erfolgreich – versuchen, Einfluss im Sinne des Stadtteils darauf zu nehmen.