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Sanierungskurs der Geno Bremen-Ost: Wie der Klinikstandort weiter gestärkt werden soll

Das Klinikum Bremen-Ost bleibt eine Säule der Krankenhausversorgung in Bremen. Darum ist die Zukunft des Hauses weitgehend gesichert.
03.09.2025, 18:00 Uhr
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Bremen-Ost: Wie der Klinikstandort weiter gestärkt werden soll
Von Christian Hasemann

Das Krankenhaus Bremen-Ost (KBO) ist nicht nur ein regionales medizinisches Versorgungszentrum, sondern auch einer der größten Arbeitgeber im Bremer Südosten. Angestellte, Bewohner und Ortsbeirat schauen deswegen ganz genau hin, was mit dem Klinikum und dem weitläufigen Parkgelände geschieht. Im Zuge des Sanierungskurses des angeschlagenen Klinikverbundes Gesundheit Nord (Geno) und der bundesweiten Krankenhausreform hatte der Beirat die Verantwortlichen in seine Sitzung eingeladen, um Einblicke in die Zukunft des Klinikums zu erhalten.

Zwei Reformen auf einmal

Sorgen um das Klinikum entstünden schnell, so Beiratssprecher Wolfgang Haase (SPD). "Weil in den vergangenen 20 Jahren Sachen passiert sind, die nicht so erfreulich waren." Hintergrund sind die immer wieder sprießenden Gerüchte über eine mögliche Klinikschließung und die Aufgabe von Stationen zugunsten anderer Krankenhäuser. Für zusätzliche Verunsicherung in Osterholz hat sowohl der Sanierungskurs der Geno, als auch die derzeit auf Bundesebene laufende Krankenhausreform gesorgt. Mit dem Wortungetüm Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz ist dieses Jahres die vom ehemaligen Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) angestoßene Krankenhausreform in Kraft getreten. Ziel des Gesetzes ist, die Versorgung zu verbessern, eine flächendeckende Versorgung sicherzustellen und Abläufe zu entbürokratisieren. Gleichzeitig wurden sogenannte Leistungsgruppen eingeführt. Möchte ein Krankenhaus eine solche anbieten, muss es einheitliche Mindestkriterien erfüllen. Für die Reform steht ein sogenannter Transformationsfonds zur Verfügung. "Letztlich läuft die Reform darauf hinaus, Leistungen zu zentralisieren, nicht nur aus ökonomischen Gründen, sondern wegen des Fachkräftebedarfs", so Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke). Sprich: Die vorhandenen Kapazitäten sollen so effizient wie möglich eingesetzt werden.

An Standort Ost wird festgehalten

In Bremen geht die Geno den Schritt bereits: Das Klinikum Links der Weser wird aufgegeben und verschmilzt mit dem Klinikum Mitte. Damit verbleiben die Standorte Mitte, Nord und Ost. Letzterer stand dabei offenbar nicht grundsätzlich zur Disposition. "Von meiner Seite war eine Schließung nie erwägt worden", so Bernhard.

Der Beirat wollte wissen, wie es um die wirtschaftliche Situation des Krankenhauses bestellt sei. "Es gibt keine wirtschaftliche Situation des KBO ohne Zusammenhang mit der Geno", so Bernhard. In der Vergangenheit war die wirtschaftliche Situation des Verbundes angespannt. Das soll sich ändern. "Wir haben einen Sanierungsplan, der uns bis 2029 aus dem Tal der Tränen zu einer schwarzen Null führen soll."

Unklar ist, wie es mit der Forensik am Standort weitergeht. Diese ist seit Jahren überbelegt. "Es gibt einen erheblichen Bedarf an einer Erweiterung", so Dominik Dabbert, Leiter der Forensik. Ob es dabei zu einer Erweiterung oder einem Neubau komme, müsse sich aber erst noch zeigen. Dabbert sprach von 20 bis 30 zusätzlichen Plätzen. Laut Genochefin Dorothea Dreizehnter werde gutachterlich überprüft, welche Variante die sinnvollste sei.

Klinikdirektor Jörn Sandtvos ging auf die übrigen Stationen am Klinikum ein. "Es sind keine Veränderungen geplant, bei denen wir Fachstationen verlieren würden." Stattdessen wurde die Innere Medizin ausgebaut. "Und wir haben mit der Dermatologie und der Pneumologie ein Alleinstellungsmerkmal. Die Stationen entwickeln sich sehr stabil, so wie wir uns das vorstellen." Anders, aber gewollt, sieht es bei der Psychiatrie aus. "Ziel ist es, die psychiatrische Behandlung zu ambulantisieren", so Sandtvos. Plätze auf den Stationen würden ab-, Plätze im ambulanten Bereich ausgebaut.

Betriebsrat einbezogen

Markus Rohdenburg, Betriebsratschef am Klinikum Ost, zog eine positive Bilanz der Umstrukturierung bei der Geno. "Die Mitarbeiter sind in alle Prozesse mit einbezogen." Der Betriebsrat sei sehr zufrieden mit der Entwicklung. Gesamtbetriebsrat Olaf Bullert zeigte sich grundsätzlich ebenfalls zufrieden, sprach aber in Bezug auf die Krankenhausreformen von "ungefangenen Fischen". "Vieles ist auf den Weg gebracht, aber politisch ist noch nichts entschieden." Derzeit würde für etwas geplant, was noch nicht endgültig sicher sei.

Insgesamt sei das Klinikum Bremen Ost aber ein absoluter Gewinner der Sanierung bei der Geno. "Wenn es so kommt, wie wir es heute gehört haben." Bullert dankte der Geschäftsführung für die Zusammenarbeit. "Es ist unfassbar, wie viel gearbeitet wurde und wie das Personal einbezogen wurde." Und an Osterholz gewandt: "Es wird ein toller Standort werden, der sowieso den tollsten Garten hat."

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