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Neue Pläne für Immobilie Halbes Hochhaus in Vegesack zu verkaufen

Jahrelang hatte die Sozialbehörde drei Etagen im Hochhaus am Bahnhofsplatz gemietet. Dann wurden sie von einem Immobilienhändler gekauft und umfunktioniert. Jetzt bietet er die Geschosse dem Ressort wieder an.
04.04.2020, 06:08 Uhr
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Halbes Hochhaus in Vegesack zu verkaufen
Von Christian Weth

In den unteren Etagen des Hochhauses am Vegesacker Bahnhofsplatz sind schon viele Menschen untergekommen: erst Studenten, dann Flüchtlinge, schließlich Obdachlose – bis Mete Recepoglu die Geschosse vor drei Jahren kaufte und sie an einen Hostelbetreiber verpachtete. Die Sozialbehörde, die zuvor Mieter der drei Etagen war, musste das Hochhaus räumen. Jetzt hat der Bremer Immobilienhändler ihr sie wieder angeboten. Sowohl zum Kauf als auch zur Miete. Das Ressort, sagt er, kann es sich noch aussuchen.

Nach seinen Angaben laufen die Verhandlungen mit der Behörde seit mittlerweile zwei Wochen. Sie begannen, als die Allgemeinverfügung zur Eindämmung des Coronavirus in Kraft trat. Recepoglu sagt, dass er die Etagen der Behörde angeboten hat, weil sie Platz braucht, um etwa Flüchtlinge auf mehr Immobilien zu verteilen, damit sie sich nicht infizieren – und weil der Hostelbetreiber wegen der Pandemie-Auflagen mittlerweile in finanziellen Schwierigkeiten ist. Nach seinen Worten ist man dabei, den Pachtvertrag, der gerade erst Ende 2018 geschlossen wurde, wieder aufzulösen.

Recepoglu zufolge sind der Behörde mehrere Mietoptionen vorgeschlagen worden: Will sie die Etagen für zwei Jahre nutzen, kostet sie das einen fünfstelligen Betrag im Monat. Bei fünf Jahren verringert sich die Summe, bleibt aber fünfstellig. Wie viel das Ressort bezahlen müsste, um die drei Etagen und damit fast das halbe Hochhaus zu kaufen, hat der Eigentümer ihm noch nicht vorgerechnet. Sondern bisher nur erklärt, das die Möglichkeit besteht, die Geschosse zu erwerben. Recepoglu sagt, dass es dann um einen Millionenbetrag geht. Und zwar genau um den, den er für die Immobilien gezahlt hat.

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Wie die Behörde zu den Miet- beziehungsweise Kaufangeboten des Immobilienhändlers steht, ist unklar. Bernd Schneider, Sprecher von Sozialsenatorin Anja Stahmann (Grüne), sagt nur, dass er momentan nichts sagen kann, weil die Verhandlungen eben noch laufen. Viel Zeit, sich die Sache zu überlegen, hat das Ressort allerdings nicht mehr. Recepoglu plant nach eigenem Bekunden nämlich noch etwas anderes: Er spricht von einem medizinischen Versorgungszentrum, das er aus den drei Etagen des Hochhauses machen will, wenn es am Ende doch keinen Vertrag mit der Behörde geben sollte.

Laut Recepoglu wird über das Projekt, die Geschosse zu einer Art Ärztehaus umzugestalten, seit Längerem gesprochen – auch mit den Medizinern, die in dem Hochhaus am Bahnhofsplatz bereits eine Praxis haben. Nach Angaben des Immobilienhändlers gibt es nicht nur Verhandlungen mit ihnen, sondern auch mit einem Unternehmen, das die medizinischen Angebote auf den Etagen quasi bündeln will. Für die nächste Woche kündigt Recepoglu ein weiteres Treffen mit den Beteiligten an.

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