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Auch Werder hat angeklopft Bundesligisten interessieren sich für Noah Harms aus Bremen-Blumenthal

Sein Spielertyp ist gefragt. Der 16-jährige Noah Elias Harms vom B-Junioren-Bundesligisten Blumenthaler SV ist in den Fokus des SV Werder Bremen und der TSG Hoffenheim geraten.
03.04.2024, 16:46 Uhr
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Von Jens Pillnick

„Es ist mein Traum, so zu spielen wie Erling Haaland. Wenn ich später in der Premiere League so viele Tore schieße wie er, dann habe ich es geschafft.“ Noah Elias Harms denkt groß. Und das darf er im zarten Alter von gerade einmal 16 Jahren auch. Nur wer groß denkt, kann auch Großes erreichen. Und das hat er bis zum Zeitpunkt heute durchaus. Noah Elias Harms spielt für den Blumenthaler SV in der Fußball-Bundesliga Nord/Nordost der B-Junioren und zählt zu den wenigen Akteuren im Kader, die dem jüngeren Jahrgang angehören. Trotzdem hat er bereits rund 1300 Spielminuten von Trainer Denis Spitzer bekommen und sie genutzt, um das Interesse namhafter Klubs zu wecken.

„Er ist ein Paradebeispiel dafür, wie sich junge Spieler entwickeln können“, sagt Denis Spitzer über seinen 1,95 Meter langen Angreifer, der nach den Sternen greift und auf dem besten Weg ist, über den Blumenthaler SV den nächsten Karrieresprung zu machen. Das Gardemaß von 195 Zentimetern Körpergröße weist übrigens auch besagter Erling Haaland (23) auf und erzielte einst für Borussia Dortmund und nun für Manchester City Tore wie am Fließband.

Gute Nachrichten nach Besuch des Leistungszentrums

Nun hat zwar nicht Manchester City bei Noah Elias Harms angeklopft, aber die Interessenten sind bemerkenswert. Vor dem Skiurlaub mit Mutter Maren, Vater Andreas und Schwester Pauline im österreichischen Skigebiet Wilder Kaiser war das Talent zwei Wochen lang im Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) bei Werder Bremen im Training und mit guten Nachrichten zum BSV und zu seiner Familie in Bederkesa zurückgekommen: „Werder hat großes Interesse. Wir werden uns demnächst zusammensetzen, und dann sollen Fakten auf den Tisch kommen.“ Eine Zusammenkunft ist für diese Woche geplant. Das bestätigte Werders U17-Trainer Björn Dreyer am Rande des Bundesliga-Spiels zwischen Blumenthal und Werder am Ostermontag (4:8).

Aber nicht nur Werder hat offenbar die Fühler nach dem Teenager, der sich als Fußballer so beschreibt, ausgestreckt: „Ich mache Bälle fest, verlängere Bälle, bin kopfballstark –ein typischer Boxspieler.“ Kürzlich war Noah Elias Harms Trainingsgast bei der TSG Hoffenheim und fand, um das dortige NLZ zu beschreiben, diese zwei Worte: „Schon krass.“ Top modern hätte er auch sagen können. Hoffenheim und Werder. Demnächst soll noch Darmstadt 98 hinzukommen. Und auch Hannover 96 hat den Stoßstürmer auf dem Zettel, dort stellte er sich am Dienstag und Mittwoch dieser Woche vor.

Fußball total also. Training und Spiele beim BSV, Trainingsgast mal hier, Trainingsgast mal da. Und Leistungszentren wie das der TSG Hoffenheim und von Darmstadt 98 sind deutlich mehr als einen Katzensprung entfernt und nicht mit einer gemütlichen Überlandfahrt zu erreichen. Noah Elias Harms weiß, bei wem er sich dafür bedanken muss, dass sie für ihn nicht unerreichbar bleiben: „Dafür, dass sie mir alles ermöglichen und alles planen, bin ich meinen Eltern sehr dankbar. Auch für die mentale Unterstützung.“ Zum Probetraining nach Hoffenheim hatte ihn jüngst sein Vater Andreas gefahren. Dass sich derzeit im Hause Harms viel um Fußball und viel um den Sohn dreht, weiß Noah Elias Harms und nimmt seine Schwester Pauline im übertragenen Sinne mit diesen Worten in den Arm: „Sie kommt momentan etwas zu kurz.“ Kürzlich hatte er einen Blick in seinen Kalender geworfen und festgestellt: "Von 20 Tagen war ich 19 in Sachen Fußball unterwegs." Dass Fußball Vorfahrt hat, zeigte sich auch am 16. Geburtstag vor gut einer Woche. "Ich habe Training vorgezogen, anstatt Kuchen mit der Familie zu essen", sagt Noah Elias Harms.

BSV-Trainer Denis Spitzer zieht prominente Vergleiche

Dass Noah Elias Harms einen Spieler wie Erling Haaland ins Gespräch gebracht hat, ist kein Zufall. Denn genau dieser Typ ist im modernen Fußball derzeit gefragt. Typ Erling Haaland. Typ Niclas Füllkrug. "Ein Typ wie Lukaku", sieht BSV-Trainer Denis Spitzer ebenfalls gewisse Ähnlichkeiten zu wuchtigen Box-Stürmern und glaubt, dass sein Schützling in das derzeitige Beute-Schema der angesagten und ambitionierten Vereine passt: "Er ist genau am richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort. Stürmer wie er sind definitiv im Trend. Vorher wollten alle nur eine falsche Neun."

Seine Statur und seine Vorliebe für die Position in vorderster Linie brachte Noah Elias Harms natürlich mit, als er im Sommer 2023 zum Blumenthaler SV stieß. Doch dann begann auf hohem Niveau die Weiterentwicklung, die ihn in die Notebooks von Spielerberatern und Scouts führte. "Wir haben ihm gezeigt, wie er sich bewegen und sich einsetzen muss. Und in welchen Räumen er sich aufhalten und wie er mit dem Rücken in die Gegenspieler reingehen muss", erklärt Denis Spitzer und spricht von harter Arbeit, die auch für die Ballannahme, speziell für den ersten Kontakt, gelte.

Plan B in der Tasche

Das Interesse von namhaften Vereinen ist also geweckt, jetzt folgt gewissermaßen Phase zwei. "Er muss weise auswählen", sagt Denis Spitzer und beschreibt diesen Vorgang so: "Gucken, was sportlich passt und welcher Trainer auf ihn setzt. Er muss einen Trainer haben, der Geduld mit ihm hat, denn er besitzt weiteres Potenzial." Gut möglich also, dass Noah Harms sich bald entscheiden muss, ob er sein Elternhaus als 16-Jähriger verlässt oder einen Verein im näheren Umfeld vorzieht. "Es gibt bessere Spieler. Aber ich will unbedingt den Schritt ins NLZ machen, stecke da 100 Prozent meiner Kraft rein und bin bereit, von zu Hause wegzugehen", sagt der Zehntklässler, der in seinem zweiten U17-Jahr unbedingt in der deutschen Beletage spielen will: "Alles andere ist für mich keine Option. Wenn nicht, dann bin ich enttäuscht."

Ein Schritt, der ihm seinem Traum und seinem Ziel, einmal Profi zu werden, ein Stück näherbringen soll. Aber was, wenn sich dieser Traum zerschlägt? "Darüber habe ich viel nachgedacht", erklärt Noah Elias Harms und spricht diesbezüglich von Plan B. Und der sieht nach derzeitigem Stand eine Laufbahn bei der Polizei vor: "Dort macht man sein ganzes Leben lang viel Sport. Und Kriminalfälle interessieren mich sehr." Doch zunächst einmal verfolgt Noah Elias Harms Plan A, in den ganz wunderbar der Wechsel in ein namhaftes Nachwuchsleistungszentrum passen würde.

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