Eine Nacht, ein Ticket, 35 Clubs – so wirbt die Jazzahead Clubnight für den stadtweiten Konzertabend am Freitag, 25. April. Bremen-Nord ist mit fünf Standorten vertreten und sogar Zielpunkt einer Premiere und einer Radtour des ADFC. Für Malte Prieser, Programmchef des Kulturbüros Bremen-Nord, ist die Nachricht ganz klar: Der Bremer Norden ist kulturell gut aufgestellt. Das Ende der Fahnenstange bei der Clubnight ist damit noch nicht einmal erreicht, wie Elvira Krol von der Wirtschaftsförderung durchblicken lässt. "Im nächsten Jahr könnten es bis zu zwölf Clubs werden. Das Interesse war schon für dieses Jahr vorhanden, nur die Vorbereitungszeit war zu kurz."
Neben dem Kito und Kränholm sind noch die Stadtkirche, der Lichthof Kunstfabrik und das Geschichtenhaus dabei; wer 2026 dazukommen könnte, bleibt offen. Das "Schiff No. 2" wird als schwimmender Jazzclub mit Alpha-Ray an Bord in diesem Jahr zudem erstmals vom Martinianleger aus Kurs auf Vegesack nehmen. Anlanden soll es am Kantjespad bei den Vier Deichgrafen. Das passt im weitesten Sinne sogar zum Motto der diesjährigen Clubnight. Das lautet "Reconnect" (also: wiederverbinden). Wobei sich das Motto auf die diesjährigen Gastländer – Spanien, Frankreich und Schweiz, die allesamt schon mal als solche fungiert haben – bezieht. In Richtung Bremen-Nord kann auch eher von einer stärkeren Bindung die Rede sein. Denn der Stadtbezirk ist schon viele Jahre Teil der Clubnight. "Das stand auch nie zur Disposition. Bremen-Nord muss Teil der Clubnight sein", betont Jakob Fraisse aus dem Jazzahead-Team. In diesem Jahr ist dieses Cluster eben vergleichsweise stark vertreten. Das macht es für die Besucher attraktiver. "Die Nachfrage war ja da, jetzt kommen auch die Akteure dazu", freut sich Prieser.
Denn wer möchte, kann den Jazzabend komplett im Bremer Norden verbringen. Die Konzertzeiten sind entsprechend ausgerichtet. Dass mit dem Schiff Besucher aus der Stadt nach Vegesack und umzu kommen, ist für die hiesigen Veranstalter besonders interessant. "Wir können uns so in der Stadt interessant machen. Das tut dem Lichthof gut", sagt Edeltraut Hennemann vom Lichthof Kunstfabrik. Wer zur Musik anreise, komme vielleicht später für die Kunst wieder. Ähnlich sieht es Inga Harenborg aus Kränholm. "Jeder Gast ist ja auch Multiplikator", betont sie. Für Elvira Krol ist die Clubnight damit ein interessantes Mosaiksteinchen ihrer Bemühungen, den Stadtbezirk als Naherholungsziel nach vorne zu bringen. Der Bremer Norden ist grün und am Wasser gelegen. Ziel sei es, diese Vorzüge den Stadtbremern schmackhaft zu machen. Die Clubnight bietet einen attraktiven Anlass. In den Augen von Malte Prieser funktioniert diese Art von Standortmarketing bereits bestens. "Die Kulturveranstaltungen laufen zurzeit ausnehmend gut. Und davon profitiert die umliegende Gastronomie", erläutert er. "Bremen-Nord als Ausflugsziel brummt. Und wenn hier die ganzen Bauprojekte abgeschlossen sind, dann wird es noch besser." Daher sei er froh, dass Bremen-Nord bei der Clubnight so stark vertreten sei. "Wir sind ein Ort, an dem die Leute Kultur erleben können. Die Clubnight ist jetzt das i-Tüpfelchen", sagt Prieser.