Im vergangenen Jahr hatten die Bremer Bäder mit massiven Personalengpässen zu kämpfen. Das Südbad wurde deshalb sogar temporär geschlossen. Diesen Schritt musste die Gesellschaft in Vegesack zwar nicht gehen, doch auch dort gab es einen hohen Krankenstand: 2023 kam jeder Mitarbeiter im Schnitt auf 21,9 Krankheitstage. Mehr waren es nur im Südbad, wo es einer Statistik zufolge 23,7 Fehltage gab. Mittlerweile sehen sich die Bremer Bäder aber – trotz des anhaltenden Fachkräftemangels – gut aufgestellt. Mit erneuten personalbedingten Schließungen rechnen sie deshalb nicht. Neue Mitarbeiter werden aber dennoch gesucht.
Dazu zählen in erster Linie die sogenannten Fachangestellten für Bäderbetriebe. Die bilden die Bremer Bäder aber auch selbst aus. "Hierbei verfolgen wir eine besondere Strategie", sagt Bäder-Sprecherin Susanne Klose. "Einmal im Jahr wird das Bad in Huchting zum Azubi-Bad." Sechs Wochen lang liege die Verantwortung dann bei den Auszubildenden im dritten Lehrjahr. Dazu zähle neben dem eigentlichen Schwimmbadbetrieb auch das Kursangebot sowie die Technik. Sprich: Die jungen Leute müssen beispielsweise Wasserproben nehmen. Und kommen sie im Laufe der Zeit zu dem Ergebnis, dass es an der einen oder anderen Stelle Verbesserungspotenzial gibt, werden diese Vorschläge – sofern sie denn auch sinnvoll sind – unternehmensweit umgesetzt. "Mit diesem Programm sind wir bundesweit Vorreiter", so Klose. "Verschiedene andere Betriebe haben dieses Konzept bereits übernommen."
Azubis ans Unternehmen binden
Mit dieser Strategie verfolgen die Bremer Bäder ein klares Ziel: Sie wollen die Auszubildenden langfristig an sich binden. Und davon profitiere auch das Freizeitbad Vegesack. Wird am Fährgrund eine Stelle vakant, kann die mit einem ehemaligen Azubi besetzt werden.
Nichtsdestotrotz kann es auch – beispielsweise krankheitsbedingt – kurzfristig zu Personalengpässen kommen. "Wir arbeiten zwar grundsätzlich mit festen Teams", sagt Klose. "Da wir aber insgesamt zwölf Bäder haben, können wir bei Bedarf auch mal die eine oder andere Person vorübergehend an einem anderen Ort einsetzen."
Gesucht werden aber nicht nur Fachangestellte für Bäderbetriebe, sondern auch Personal für die Freibäder. Starten soll die Saison am 1. Mai im Stadionbad. Danach folgen die anderen Sportstätten, wie beispielsweise das Freibad Blumenthal. Und für das braucht es Kassenpersonal, Reinigungskräfte und Kümmerer. "Die setzen wir ein, weil Freibäder in der Regel frequentierter sind als Hallenbäder", erklärt Klose. Sie spricht von helfenden Händen, die beispielsweise im Eingangsbereich unterstützen können. "Manchmal bilden sich dort lange Schlangen. Die Kümmerer können dann zum einen die Gemüter besänftigen und zum anderen darauf hinweisen, dass es Eintrittskarten für das Bad auch im Internet gibt", schildert die Sprecherin. Zudem könnten die Frauen und Männer helfen, wenn Besucherinnen und Besucher beispielsweise nicht wissen, wo sich die Umkleidekabinen oder der Kiosk befindet. Wichtig seien die Kümmerer aber auch für Bademeister und Rettungsschwimmer. Die könnten sich nämlich voll und ganz auf ihre eigentliche Aufgabe konzentrieren: Für Sicherheit im Freibad zu sorgen.