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Sitzgelegenheiten im Freien Programm des Senats: 18 Bänke für Bremen-Nord

1000 Bänke wollte der Senat in Bremen aufstellen lassen. Kurz vor Ende des Projektes hat die Behörde 84 Sitzgelegenheiten gezählt, die über das Programm dazugekommen sind – 18 davon stehen im Bremer Norden.
06.05.2024, 18:00 Uhr
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Programm des Senats: 18 Bänke für Bremen-Nord
Von Aljoscha-Marcello Dohme

"1000 Bänke für Bremen": So heißt ein Programm, das der Senat 2019 aufgelegt hat. Auch wenn ein genaues Enddatum noch nicht feststeht, ist mittlerweile klar, dass es demnächst auslaufen wird. Deshalb hat das zuständige Sozialressort noch einmal einen Zwischenbericht vorgelegt. Demnach wurden bremenweit 84 neue Sitzgelegenheiten geschaffen – 18 davon stehen nördlich der Lesum. Dabei hätten es dort auch mehr sein können, wenn der Umweltbetrieb nicht etwas dagegen gehabt hätte.

Der Auflistung zufolge konnten alle Nordbremer Stadtteile von dem Programm profitieren. In Vegesack etwa wurden Bänke vor der Stadtbibliothek und dem Freizeitbad aufgestellt, in Blumenthal sind sie an zwei Standorten der dortigen Kirchengemeinde zu finden. Und in Burglesum steht eine Bank im Blindengarten. Zum Vergleich: Bei der vorherigen Erhebung im Oktober 2022 kam die Behörde noch auf 59 Bänke in der Hansestadt – zehn davon standen im Bremer Norden. Neu hinzugekommen sind seitdem unter anderem Sitzgelegenheiten auf dem Friedehorst-Areal sowie beim Freibad in Blumenthal.

Weitere Bänke sollen in nächster Zeit folgen. Gut 25 feste Zusagen gebe es bereits, so das Sozialressort. Danach werde das Projekt aber eingestellt. Grund dafür sei der aufwendige Produktions- und Vergabeprozess. Denn die Sitzgelgenheiten dürfen in der Regel nicht auf öffentlichem Grund, also auf Wegen, Straßen oder in Parks, aufgestellt werden.

Doch genau dort, genauer gesagt im Stadtgarten, sollten zwei Bänke hinkommen. Denn seit 2020 wird in der Grünanlage wieder Boule gespielt. Nur Sitzgelgenheiten gab es nicht direkt an der Bahn. Um die zu schaffen, hat sich der Stadtgartenverein vor gut drei Jahren auf das Programm der Stadt beworben. Mit Erfolg. Gekommen sind die Bänke aber trotzdem nicht. Das Problem: Der Umweltbetrieb konnte sich mit dem Erscheinungsbild der Sitzmöbel nicht anfreunden und legte deshalb ein Veto ein.

Der Beirat Vegesack hat seinerzeit 4000 Euro für die Bänke zur Verfügung gestellt.
Gunnar Sgolik, Ortsamtsleiter

Damit wurden sie sogar Thema in der Stadtbürgerschaft. Die damalige Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau, Maike Schaefer (Grüne), informierte das Gremium im November 2021 darüber, dass Behörde und Umweltbetrieb festgelegt haben, welche Sitzgelegenheiten für Parkanlagen geeignet sind und welche nicht. "Bänke müssen den geltenden Normen und Standards entsprechen und einem hohen Anspruch an Vandalismussicherheit, Ersatzbeschaffung von Einzelteilen, zum Beispiel Bankauflagen, genügen“, sagte sie. Doch diese Anforderungen würden die Sitzmöbel aus dem Senatsprogramm nicht erfüllen. Zwar bestünden beide Modelle aus Holz, jedoch käme bei denen vom Sozialressort vor allem Weichholz zum Einsatz. Und das sei deutlich anfälliger für Beschädigungen als Hartholz.

Doch das war nicht der einzige Grund, weshalb der Stadtgartenverein nicht von der Initiative profitieren konnte. Schließlich sollte auch ein "wilder Designmix" verhindert werden. Denn bisher gab es lediglich zwei verschiedene Modelle in der Grünanlage: Zum einen die Bank "Belina", weiß lackiert, und zum anderen die mit der Bezeichnung "Stadtgrün Bremen". Die könnten allerdings gegen den Typ "Belina" ausgetauscht werden, so die Überlegung damals. Daneben gebe es noch Metallbänke, die aber ausschließlich entlang der Weserpromenade stünden und die Trennung zwischen der Promenade und dem Stadtgarten betonen sollen.

Gekommen sind die Sitzgelegenheiten aber trotzdem – finanziert vom Vegesacker Beirat. "Das Gremium hat seinerzeit 4000 Euro für die Bänke zur Verfügung gestellt", sagt Vegesacks Ortsamtsleiter Gunnar Sgolik, der zugleich auch Vorsitzender des Stadtgartenvereins ist. "Dieses Geld wurde vom Stadtgartenverein für die Aufstellung von zwei Bänken an der Boulebahn eingesetzt und mit dem Eigentümer der Fläche, dem Umweltbetrieb Bremen, so vereinbart."

Damit waren die Bänke allerdings deutlich teurer als die aus dem Senatsprogramm. Wie aus einer Vorlage für die Sitzung der Sozialdeputation hervorgeht, werden die Sitzgelegenheiten vom Martinshof gefertigt und kosten rund 900 Euro pro Stück.

Der Fördertopf, aus dem die Bänke bezahlt werden, umfasst zurzeit noch etwa 40.000 Euro. Das Sozialressort geht allerdings davon aus, dass dieser Betrag nicht mehr aufgebraucht wird. Deshalb gibt es bereits einen alternativen Verwendungszweck. Profitieren sollen demnach Seniorinnen und Senioren. Konkrete Projekte, in die das Geld fließen könnte, sind jedoch noch nicht benannt.

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