Noch gut zweieinhalb Monate, dann wird in Bremen eine neue Bürgerschaft gewählt. Die Vorbereitungen dafür laufen bereits auf Hochtouren: Allein für die Nordbremer Wahllokale muss die Behörde mehrere Hundert Wahlhelfer finden.
Nach den Worten von Evelyn Irrsack wird das Statistische Landesamt insgesamt 63 Wahllokale an 31 Standorten im Bremer Norden einrichten. "Je Wahllokal brauchen wir bestenfalls neun Wahlhelferinnen und Wahlhelfer", sagt die Geschäftsstellenleiterin der Wahlleiter. Alles in allem werden damit 567 Ehrenamtliche gesucht. "Dieses Ziel gab es bereits bei der Bürgerschaftswahl 2019", so Irrsack.
Rund 300 Helfer für den Bremer Norden hat die Behörde gefunden. "Bei den bisherigen Anmeldungen haben 243 Wahlhelferinnen und Wahlhelfer bereits Erfahrung, 48 sind erstmals dabei", erzählt sie. Doch genau so viele Ehrenamtliche, wie das Statistische Landesamt gefunden hat, muss es nun noch einmal finden. Um darauf aufmerksam zu machen, geht die Behörde verschiedene Wege. "Wir schreiben zum Beispiel Menschen an, die schon mal Wahlhelferin beziehungsweise Wahlhelfer waren", sagt Irrsack. "Außerdem legen wir Postkarten aus und hängen Plakate auf. Das passiert in Zusammenarbeit mit gesellschaftlich relevanten Einrichtungen wie Ortsämtern, Quartiersmanagements, Volkshochschule, Sparkasse und Kirchen." Darüber hinaus verbreite das Statistische Landesamt Hinweise zu dem Thema auch über E-Mail-Verteiler von Universitäten, Hochschulen, Parteien und Vereinen.
Auch wenn das Statistische Landesamt zu jeder Wahl Kontakt mit ehemaligen Wahlhelfern aufnimmt, verpflichtet sich niemand auf Dauer für das Ehrenamt. Jeder habe das Recht, die Tätigkeit abzulehnen. Darüber hinaus bestehe die Möglichkeit, sich aus der Datenbank löschen zu lassen.
Wer schon öfter Wahlhelfer war, wird in der Regel als Schriftführer oder Wahlvorsteher eingesetzt. Für Helfer, die das erste Mal dabei sind, ist die Position des Beisitzers vorgesehen. Von der jeweiligen Funktion hängt auch die Höhe des sogenannten Erfrischungsgeldes ab, das die Ehrenamtlichen am Ende des Wahltages für ihren Einsatz bekommen: Beisitzer erhalten 60, Schriftführer 65 und Wahlvorsteher 70 Euro.
Doch bevor es für die Ehrenamtlichen ins Wahllokal geht, steht für das Gros eine Schulung an. Wer als Wahlvorsteher oder Schriftführer eingesetzt wird, muss das Seminar verpflichtend besuchen, für alle anderen ist es freiwillig. Darüber hinaus informiert die Behörde alle Wahlhelfer schriftlich über die Aufgaben am Wahltag.
Anmelden als Wahlhelfer können sich allerdings nur diejenigen, die auch wahlberechtigt sind. Bei der Bürgerschaftswahl sind das alle Bremerinnen und Bremer über 16 Jahre. Als Bremer gilt jedoch nur, wer mindestens seit drei Monaten in der Hansestadt lebt.
Sollten sich nicht genügend Freiwillige im Bremer Norden finden, die sich am Wahlsonntag engagieren, müsste das Statistische Landesamt Kräfte von anderen Stellen abziehen. "Auch Wahlhelferinnen und Wahlhelfer aus Bremen-Mitte werden bei Bedarf aushelfen", sagt Evelyn Irrsack. "Wenn wir insgesamt nicht genug Freiwillige finden, müssen wir Kolleginnen und Kollegen aus dem öffentlichen Dienst verpflichten." In jedem Fall wird sich aber an der Zahl der Wahllokale in Vegesack, Blumenthal und Burglesum nichts ändern. Sie bleibt in jedem Fall bei 63.