Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

"Bremer Standard" Vegesacker Bauprojekte: Die Gunst der frühen Planung

Der Bremer Standard soll künftig bei neuen Wohn- und Geschäftsquartieren den Klimaschutz fördern. Was bedeutet das für das Speicherquartier und den Sedanplatz in Vegesack?
21.12.2022, 05:00 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Vegesacker Bauprojekte: Die Gunst der frühen Planung
Von Patricia Brandt

Einige Großprojekte sind im Bremer Norden und speziell in Vegesack in Planung beziehungsweise in der Umsetzung. Mit dem „Bremer Standard“ für die Entwicklung neuer Wohn- und Geschäftsquartiere soll der Klimaschutz durch sparsamen Umgang mit Flächen und Wärme aus erneuerbaren Quellen gefördert werden. Aber was bedeutet der Standard für die großen Bauprojekte in Vegesack konkret?

Wie sich der „Bremer Standard“ konkret auf die Baukosten auswirkt, ließe sich jedoch nur schwer kalkulieren, sagt Olaf Mosel, Geschäftsführer von M-Projekt, Bauträger und Projektentwickler in Vegesack, auf Anfrage. Dass die Kosten jedoch langfristig steigen, daran gebe es keinen Zweifel. Mosel nennt dafür ein Beispiel: „Wenn man zum Beispiel einen neuen B-Plan für ein Projekt mit 25 Reihenhäusern und einem Mehrfamilienhaus mit zehn Wohnungen braucht, muss man gemäß „Bremer Standard“ pro Bewohner – gehen wir von vier pro Reihenhaus und zwei pro Wohnung aus, wären das hier 120 Bewohner – sechs Quadratmeter öffentlich zugängliche Grünfläche schaffen. Das sind in diesem Beispiel 720 Quadratmeter, die nicht bebaut oder als Garten für die Häuser dienen können. Diese 720 Quadratmeter, die natürlich trotzdem angekauft werden müssen, entfallen somit für eine Bebauung und sind quasi wertlos beziehungsweise stellen einen Negativwert dar, da sie von den zukünftigen Eigentümern für die Öffentlichkeit unterhalten werden müssen.“ 

Lesen Sie auch

Beim Speicherquartier kommt der „Bremer Standard“ noch nicht zum Einsatz. Zugrunde liegt dem Projekt auf dem Areal des ehemaligen Haven Höövt am Vegesacker Hafen ein Bebauungsplan von 2020, als es den „Bremer Standard“ noch nicht gab. „Dennoch wird es im Speicherquartier ein klimafreundliches Energiekonzept geben, da wir die Versorgung durch Erdgas als fossilen Energieträger lediglich nur noch zur Deckung der Spitzenlast einsetzen werden“, versichert Projektentwickler Max Zeitz.

Auch die Pläne zur Umgestaltung des Sedanplatzes  – hier soll ebenfalls ein neues Quartier entstehen – zählt  als Altfall. Der Bebauungsplan wurde kurz vor dem Beschluss zum „Bremer Standard“ in der Deputation verabschiedet. Geplant ist hier ein Abriss des Finanzamtes, der Markthalle und des Gebäudes, in dem sich ein Asia-Markt befand. Auf der dann freien Fläche wollen die Investoren Thorsten Nagel und Olaf Mosel stattdessen drei Wohn- und Geschäftshäuser errichten.

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)