Herr Zeitz, für diesen Mittwoch ist ein VIP-Abend auf dem früheren Haven-Höövt-Areal vorgesehen. Anlass ist die Eröffnung des Kontors zum Alten Speicher am Freitag, 1. November. Wen haben Sie zu dem Cocktailempfang eingeladen? Wie viele Gäste erwarten Sie?
Max Zeitz: Wir erwarten zwischen 60 bis 80 Gäste – allesamt Beteiligte der vergangenen Monate, egal ob es Gewerke, Dienstleister, Ämter beziehungsweise Referate, Politik oder Mieter sind oder waren.
Ihre Gäste sollen sich in den neu geschaffenen Räumlichkeiten umschauen dürfen. Was erwartet sie?Sie erwartet das Ergebnis einer sehr intensiven Planung und Bauphase, ein Vorhaben, in dem die Nachhaltigkeit und der Standort Bremen-Vegesack stets die tragende Rolle gespielt haben. Es ist der erste prägende Baustein des gesamten Stadtquartiers und gibt einen Ausblick, was Bremen-Nord in der weiteren Entwicklung des ehemaligen Haven-Höövt-Areals erwarten kann.
Neben Kaufland werden ihre Türen öffnen: Deichmann, Apollo, McDonalds, Eiscafé Eleganza, Cafébar Eleganza, Delfin-Apotheke, Peony Nagelstudio, NKD, Clever Fit, Kik, Future Connect, Mein Schuhmacher, Nähstudio, Bäckerei Haferkamp, Geko Tabak & Presse, Mai Linh Asia Food, Hähnchen Prinz, Mr. Happy – vier weitere folgen bis März nächsten Jahres.

Max Zeitz schildert, welche Geschäfte am Freitag zusätzlich zum Ankermieter Kaufland an den Start gehen werden.
Es geht nicht ums Schweigen, sondern darum, die beste Wahl zu treffen. Die Auswahl besteht eben nicht darin, einen bundesweiten Anbieter als Mieter zu gewinnen, um Flächen zu belegen – und der dann wieder austauschbar ist. Ziel in der Mieterbelegung ist die Nachhaltigkeit des Angebotes, die Standortidentifikation und die Perspektive. Hierzu entwickeln wir mit einem Partner aus Bremen-Nord ein überzeugendes Ladenbau- und Sortimentskonzept, das wir in der Tat noch weiter verschweigen – die Fläche aber im Frühjahr eröffnen. Warum sagt man den oder die Namen nicht? Weil es zu viele Wettbewerber gibt, die dann versuchen, die Belieferung der Markenhersteller zu beeinflussen beziehungsweise zu verhindern.
Ich habe erfahren, dass bei der Eröffnung der Technikmarkt fehlen wird. Ist überhaupt noch mit einem Elektronikanbieter zu rechnen oder hat sich der Plan zerschlagen, einen solchen Markt anzusiedeln?Im Gegenteil – der Fachmarkt für Unterhaltungselektronik kommt. Dieser wird eine Fläche von fast 1300 Quadratmetern belegen und den dringenden Bedarf für Bremen-Nord abdecken. Schwerpunkt werden aber nicht nur Produkte aus den klassischen Bereichen wie Haustechnik, Computer, Fernsehen, Hifi, Haushaltsgeräte, Foto, Smartphones und Smart Home sein. Ein sehr großer Angebotsfokus wird vor allem auch auf dem Bereich der Service-Leistungen liegen – hierzu gehören vor allem Lieferservices, Reparatur- und Installationsservices.
Der Verkauf endet eben im Zeitalter des Preisdumpings nicht mit der Zahlung, sondern setzt sich in der Betreuung der Kunden fort. Und auch hier – analog zur Ihrer Frage bezüglich des Namens des Textilanbieters: Das Konzept wird aktuell mit einem Betreiber und der bundesweiten Dachmarke erarbeitet, unter Einbindung der Industrie. Ziel ist ein Pilotstandort für Deutschland. Die Hüllen fallen im Frühjahr, man darf sich freuen.
Nein, die Entscheidung nun Ende Oktober zu eröffnen beziehungsweise den 1. November als Eröffnungstermin auszuwählen, ergab sich aus dem Wunsch, möglichst viele Mieter in die Eröffnung einzubinden. Die Fertigstellung des Ausbaus von der nunmehr größten Fitnessfläche in Bremen Nord – Clever Fit auf über 2000 Quadratmeter samt Saunen und Kursraum im zweiten Obergeschoss – war uns in diesem Zusammenhang genauso wichtig wie das große Eiscafé im ersten Obergeschoss samt Café-Bar im Eingang des Kontors, hier betrieben vom Vegesacker Betreiber Eleganza.
Nach dem Start des Kontors soll das Restgebäude des ehemaligen Haven Höövts abgerissen werden. Neben rund 180 Wohnungen sollen ein neues Polizei-Kommissariat, ein Drei-Sterne-Hotel und eine Pflegeeinrichtung entstehen. Gibt es hier Fahrplanänderungen? Wenn ja, welche?Wir sind im Plan und starten mit dem Abriss des Gebäudes zur Hafenseite ab Januar/Februar 2020 – wobei die meiste und damit nicht sichtbare Arbeit für die ersten drei Monate im Inneren des Gebäudes liegt, bevor dann ab circa Mai der Gebäudekörper abgerissen wird.
Sind die Verträge für Hotel und Senioreneinrichtung bereits unterzeichnet? Verraten Sie uns, wer hier eröffnen wird?Wir befinden uns mit beiden Betreibern in den letzten Abstimmungen, der eine kommt aus Berlin, der andere aus dem Süden. Alles Weitere, wenn das gemeinsame Presse-Statement abgestimmt ist.
Im Sommer gab es viel Kritik an der geplanten Höhe des Packhauses. Inwiefern nehmen Sie mit Ihrer Planung nun darauf Rücksicht?Wir haben uns hierzu weiterhin mit den Beteiligten abgestimmt und werden zum Beispiel durch Drehung des Gebäudes und einem zusätzlichen Gestaltungsgremium die Freistellung des alten Speichers hervorheben.
Im Packhaus sind nach wie vor neun von ursprünglich elf Stockwerken vorgesehen. In Bezug auf die gewerblichen Mieter in den anderen Bereichen beziehungsweise Stockwerken des Polizeigebäudes gegenüber dem Bahnhofsvorplatz führen wir mit Ärzten und anderen Dienstleistern verschiedene Mietergespräche.
Welchen zeitlichen Rahmen sehen Sie für alle weiteren Planungen auf dem Haven-Höövt-Areal vor?Die Planung sieht vor, das Stadtquartier über alle sechs Baufelder in drei Jahren fertiggestellt zu haben.
Das Interview führte Patricia Brandt.Max Zeitz ist als Projektentwickler für das Haven-Höövt-Areal zuständig. Er ist Vater von Zwillingen und lebt in Stuttgart und Zürich.