Der Vegesacker Hafen hat ab sofort kein Handicap mehr: Die Klappbrücke bei der Ein- und Ausfahrt für die Traditionsschiffe lässt sich seit Kurzem wieder so nach oben und unten fahren, wie vor den monatelangen Wartungs- und Reparaturarbeiten. Sagt die Wirtschaftsförderung, die für den Hafen zuständig ist – und damit auch für die 42 Meter lange Fußgänger- und Radfahrerbrücke.
Nach Angaben der städtischen Gesellschaft ist es seit Ende vergangener Woche vorbei mit dem Notbetrieb. Ihr zufolge muss jetzt kein spezielles Personal mehr verständigt werden, das macht, was vorher Hafenmeisterin Sigrid Leichsenring gemacht hat: die Klappe rauf- und runterfahren zu lassen. Jetzt, teilt die Wirtschaftsförderung mit, funktioniert wieder alles so, wie es funktionieren muss – normal.
Ihr zufolge ist nicht bloß die elektrische Steuerungsanlage der tonnenschweren Stahlkonstruktion erneuert, sondern auch an einen anderen Platz an der Brücke verlegt worden: an einen höheren. Die Wirtschaftsförderung hat nach eigenem Bekunden bereits jetzt die Technik so hochwassersicher gemacht, wie der übrige Teil des Museumshavens und der angrenzenden Wohnbebauung es erst noch werden muss.
Dass die Arbeiten länger gedauert haben als geplant, hat laut Wirtschaftsförderung mit dem Zustand der 21 Jahre alten Brücke und den Auflagen des Tüvs zu tun. Die Prüfer fanden mehrfach Mängel – mit der Folge, dass auch die Handwerker mehrmals kommen mussten, um die Liste an Problemen endgültig abzuarbeiten. Ursprünglich sollte die Brücke im Sommer vom Not- in den Normalbetrieb gehen.
Kritik der Anwohner und Nutzer
Die Verzögerung haben nicht nur Beiratsfraktionen und Ortsamtsleiter kritisiert, sondern auch Anwohner und andere Nutzer. Erst beklagten Fußgänger und Radfahrer, dass die Klappe der Brücke monatelang oben und sie damit unpassierbar war. Dann bemängelten die Kapitäne und Crews der Traditionsschiffe im Hafen, dass die Klappe ständig unten blieb – und sie Ein- und Ausfahrten mit Vorlauf planen mussten, weil sich die Brücke nicht mehr so ohne Weiteres öffnen ließ.
Auch Rolf Noll hat sich beschwert, vor allem über die Informationspolitik der Wirtschaftsförderung. Nach den Worten des Chefs des Kutter- und Museumshavenvereins wurden Termine, an denen die Klappbrücke hochgefahren werden sollte, nicht immer weitergegeben – und bekam der Verein lange Zeit keine Antwort auf die Frage, wann sie eigentlich wieder so wie früher funktionieren sollte. Nach Rechnung der Wirtschaftsförderung haben die Wartungs- und Reparaturarbeiten rund 280.000 Euro gekostet.