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Fleißig im Advent Pastoren stehen zu Weihnachten vor einem Berg an Aufgaben

Es gibt Menschen, die in der Adventszeit eine Extra-Portion Arbeit erledigen müssen. Pastoren wie Jan Lammert zum Beispiel, der mehrere Gottesdienste vorbereitet und mit Kindern zwei Krippenspiele einstudiert.
17.12.2023, 07:00 Uhr
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Von Ulrike Schumacher

Adventszeit – viele wünschen sich für die Wochen vor dem Weihnachtsfest Besinnlichkeit und Ruhe. Aber nicht für jeden ist das möglich. Zu denjenigen, die in der Vorweihnachtszeit einen Berg an Arbeit haben, gehören auch die Pastorinnen und Pastoren. Zusätzlich zur eigentlichen Gemeindearbeit müssen zum Beispiel die Gottesdienste für die Festtage vorbereitet werden, erzählt Jan Lammert, Pastor der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Alt-Aumund.

Für ihn stehen an Heiligabend und dem ersten Weihnachtstag insgesamt fünf Gottesdienste auf dem Plan. Und kein Gottesdienst wird dem anderen gleichen. Allein schon deshalb, erklärt der Pastor, weil die Gottesdienste jeweils einen ganz eigenen Rahmen haben werden und von unterschiedlicher Stimmung geprägt sind. Die Gottesdienste etwa, in denen Kinder ein Krippenspiel aufführen. "Da wird die Weihnachtsgeschichte auf sehr lebendige Weise nahegebracht."

Auch der Heiligabend-Gottesdienst um 17 Uhr erhalte dadurch, dass die Kantorei mitwirkt, eine ganz eigene festliche Note. Wie auch der Gottesdienst mit Abendmahl am ersten Weihnachtstag, zu dem viele Besucher kommen, denen es am Heiligabend zu trubelig ist, weiß Jan Lammert, der in diesem Jahr gleich zwei Krippenspiele vorbereitet. "Es haben sich sehr viele Kinder gemeldet", die daran mitwirken wollen, berichtet der Pastor, worüber er sich sehr freue.

Diesmal zwei Krippenspiele

Knapp 40 Kinder möchten diesmal gern beim Krippenspiel mitwirken. Damit die Kirche genug Platz für alle Familien der Mitwirkenden sowie für weitere Besucher bietet, hat Jan Lammert die Gruppe geteilt und studiert in diesem Jahr zwei Krippenspiele ein. Die jüngste Darstellerin sei drei, vier Jahre alt und habe sich eine Rolle ohne Text gewünscht. Was natürlich möglich ist. Nun wird das Mädchen als Engel auftreten. Und das ist bestimmt sehr aufregend.

Seit November proben sie nun schon für ihren Auftritt, haben erst einmal damit begonnen, den Text zu lesen und sich damit vertraut gemacht, mit Mikrofon zu sprechen. "Ziel ist es, die Texte auswendig zu lernen und dass die Kinder verstehen, worum es geht", erklärt der Pastor, der die Krippenspiele im Übrigen ein bisschen umschreiben musste, damit alle Mitwirkenden etwa gleich viel Text zu sagen haben.

Gute Teamarbeit

All diese vorweihnachtlichen Vorbereitungen würden aber nur in Zusammenarbeit mit anderen gelingen, betont Jan Lammert. "Für die Krippenspiele sind wir ein kleines Team." Einige Jugendliche und eine Mitarbeiterin würden beim Einstudieren mithelfen. "Und wir haben einen Kirchenvorstand, dessen Mitglieder im Gottesdienst auch Aufgaben übernehmen." Und um das Aufstellen des Weihnachtsbaums in der Kirche müsse er sich gar nicht kümmern, erzählt der Pastor. Das sei gelebte Gemeinde, wenn viele Hände mitwirken und viele Menschen ihre Gedanken beitragen.

Zu tun bleibt für den Pastor in der Adventszeit noch genug. Das alltägliche Gemeindeleben mit seinen Aufgaben läuft ja weiter. Und das Sterben gehört dazu. Gerade jetzt stehen noch einige Beerdigungen an, sagt Jan Lammert. Dann müsse er seine vorweihnachtliche "Hochstimmung wieder zurückfahren", weil mit einem Trauergottesdienst eine besondere Situation auf ihn warte.

Langjährige Erfahrung hilft

Dass Jan Lammert schon auf eine lange Erfahrung als Pastor zurückblicken kann, hilft ihm dabei, den Berg an Arbeit zu schaffen und dabei bei Kräften zu bleiben. "Ich erlebe diese Zeiten immer wieder", sagt er, "das hilft mir, vorauszuplanen und mich darauf einzustellen." Es helfe ihm, zu entscheiden, was gerade wichtig ist. Außerdem nehme er in der Vorweihnachtszeit weniger Besprechungstermine an und lege zwischendurch Pausen ein, verlasse auch mal das Arbeitszimmer, um an der frischen Luft eine Runde zu drehen. Hilfreich sei es zudem, die Vorbereitungen in die Abendstunden zu verlagern, erzählt der Pastor. Wenn er dann "bei ruhiger Musik" für sich allein am Schreibtisch sitzt und an den Gottesdiensten feilt, kann Weihnachten kommen.

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